Turniere

SV Ilmmünster wird zweiter im Kreis-Mannschafts-Blitz

Am Vormittag des großen Bayerischen Pokal Halbfinales fand das diesjährige Kreis-Mannschafts-Blitz Turnier in Ilmmünster statt. Der SV Ilmmünster wird bei einem spärlich besuchten Turnier Zweiter.

Lediglich drei Mannschaften kommen zum Kreis Mannschafts Blitz Turnier des Schachkreises Ingolstadt-Freising. Da die erste Mannschaft des SV Ilmmünster am Nachmittag noch im Bayerischen Pokal Halbfinale um den Einzug in Deutschen Pokal spielen muss, spielen die SVIler in zweiter Delegation. Mannschaftsführer Alfred Winkelmeier ging mit den Spielern Jonas Andre, Mario Walter und Herbert Peter ins Rennen. Die weiteren Teilnehmer waren die stark favourisierten Neuburger und eine Delegation aus Abensberg.

Da nur drei Mannschaften teilnahmen wurde in vier Durchgängen gespielt. Die Ilmmünsterer gewannen das Auftaktspiel gegen Abensberg und konnten im Anschluss gegen die favourisierten Neuburger ein Unentschieden erringen. Die folgenden Runden liefen allerdings weniger spannend ab. Der SVI gewann alle Runden souverän gegen den SK Abensberg und verlor alle Runden gegen SK Neuburg. Neuburg wiederrum ließ Abensberg in keiner Runde einen Punktgewinn.

So stand am Ende ein eindeutiges Ergebnis fest: Der SK Neuburg gewinnt mit nur der Abgabe eines Unentschieden. Zweiter wird der SVI, Abensberg dritter. Jeder Teilnehmer erhielt einen Polal.

Die Sensation knapp verpasst: Ilmmünster Dritter im Bayerischen Pokal

​In einem unglücklichen Halbfinale unterliegt die Mannschaft mit 1-3 gegen die SF Augsburg. Das Spiel um Platz 3 endet mit einem kuriosen, glücklichen Sieg gegen SC-SW Nürnberg. Den Pokal gewinnt Bavaria Regensburg in einem engen Finale gegen Augsburg.

Es sollte am Ende nicht sein. Die Schachspieler des SV Ilmmünster in der Aufstellung Niedermeier, Schwertler, Kampert und Seisenberger hatten – auch ohne den beruflich verhinderten Edwin Huber – die favorisierten SF Augsburg im Halbfinale des Bayerischen Schachpokals am Rande einer Niederlage. Am Ende spielten aber die Nerven nicht mit.

Die Augsburger waren an allen Brettern nominell stärker aufgestellt als Ilmmünster (beide Regionalliga) und damit ebenso favorisiert wie Oberligist Bavaria Regensburg gegen den Landesligisten SC-SW Nürnberg. Während die Regensburger an den Brettern 2-4 relativ sicher die Nürnberger überspielten und nur Jana Schneider gegen Reis am Spitzenbrett ein Remis in einer verrückten Opferpartie abgab, taten sich die Fuggerstädter lange sehr schwer.

Kampert – Vuckovic, Z: nach Kf2?? Folgte Se3!

Weller – Schwertler: De8 erzwingt Remis

In den ersten drei Stunden waren alle vier Bretter im Gleichgewicht. Andreas Kampert hatte gegen Zarko Vuckovic absolut solide agiert und eigentlich nie Probleme bekommen. Auch Philip Schwertler hatte gegen Wellers Angriffsschach trickreich verteidigt und stand sogar etwas besser. Thomas Niedermeier hatte gegen Brückner sogar die bessere strategische Ausgangslage und Georg Seisenberger hatte gegen Aleksandar Vuckovic eine absolut ausgeglichene Mittelspielstellung erreicht.

Leider patzte Andreas dann mit einem einzügigen Einsteller, ein Geschenk, das Zarko natürlich dankend annahm. Das war aber noch nicht weiter schlimm. Denn Tom hatte eine starke Angriffsstellung generiert. Und nach der besonderen Pokalwertung (Berliner Wertung) wäre sein Sieg auf Brett 2 mehr wert als die Niederlage von Andreas auf Brett 3. Nötig war dafür allerdings ein Remis von Georg auf Brett 1 und ein Remis von Philip auf Brett 4. Beides schien eigentlich in trockenen Tüchern – sofern die Zeitkontrolle überstanden werden würde. Denn beide hatten keine allzu großen Klippen mehr zu umschiffen.

Aber manchmal ist Schach nicht ganz nachvollziehbar. Philip sah den richtigen Zug De8 mit der Damentauschdrohung De5 (nebst Schach) und bekam offensichtlich Angst vor Th1+ Kg8 Kf3!! nebst Df6 und die schwarze Dame kann nicht mehr mit Schach nach e5. Indes hätte nach Th1 Kg7! Remis gehalten. In der Kürze der Zeit machte Philip den Panikzug d5 statt De8 und ging qualvoll unter.

Damit mussten jetzt Tom und Georg gewinnen, um nach Berliner Wertung noch mit 2-2 dank Siegen an Brett 1 und 2 zu gewinnen. Und Tom spielte seine Partie groß zu Ende: ein Springeropfer auf h6 beendete die Partie sehenswert.

Niedermeier – Brückner: Sh6:! gewinnt

Vuckovic, A – Seisenberger: Da7! wäre stark gewesen

Georg hatte indes leichte positionelle Chancen erhalten, da der weiße a-Bauer verwundbar war. Ein Endspiel ohne den weißen a-Bauern dürfte glatt für schwarz gewonnen sein. Und in der Tat hätte wohl Da7 mit der positionellen Idee Da6 und Tfc8 weiß große Probleme gemacht. Nach Ta8 verflachte die Partie allerdings. Das war für den Matchverlauf natürlich fatal. Denn in gleicher Stellung mit großer Remisbreite auf Gewinn spielen zu müssen, erfordert Geduld und die nötige Balance zwischen Aggressivität und Sicherheit. Georg konnte diese Aufgabe nicht lösen und stellte die Partie in Remisstellung kurz vor der Zeitkontrolle ein. Die Nerven spielten leider an diesem Tag an drei Brettern nicht mit.

 

Verrückt wurde es dann in der Finalrunde. Bavaria Regensburg gewann gegen Augsburg mit 2,5-1,5. Dabei standen die Augsburger an den Brettern 3 und 4 zeitweise sehr vielversprechend und Brett 2 schien lange gleich. Da Brett 1 (Schneider-Vuckovic, A.) schnell Remis gegeben worden war, sah vieles nach einem Augsburger Sieg aus. Als dann der Augsburger Hamkar (für Weller ins Team gerückt) gegen Goldbeck ein Endspiel mit Mehrbauer nicht gewinnen konnte und Zarko Vuckovic gegen Oberhofer einen Mehrbauern nicht halten konnte, kam es wie es kommen musste. Brückner patzte auf Brett 2 gegen Pezelj und die Regensburger gewannen mit der einzigen Partie, in der sie Gewinnchancen hatten, den Pokal. Aber natürlich ist auch die Kunst der Verteidigung im Schach wesentliches Element und hier waren die Regensburger am Ende eindeutig stärker.

Nach krasser der Verlauf im kleinen Finale. Denn Ilmmünster stand schon nach zwei Stunden nahezu aussichtslos mit dem Rücken zu Wand.

Tom hatte gegen Reis viel zu viel riskiert und sah sich nach der Eröffnung ebenso in Verluststellung, wie Georg, der gegen Saathoff einen Bauernvorstoß übersehen hatte. Einzig Andreas stand mit Mehrbauer und klaren Stellungsvorteilen gegen Konsek klar auf Gewinn. Philip stand auch etwas besser. Seine Partie gegen Meulner war aber noch im Gleichgewicht. Aber nach Berliner Wertung (diesmal Tom auf Bret 1) wären zwei Niederlagen von Tom und Georg schon das Ende gewesen.

Schwertler-Meulner: Dd2 und weiß ist besser

Schwertler-Meulner: Sg2: gewann

Als Philip dann nach einem übereilten Vorstoß am Damenflügel in einen Königsangriff geriet und aufgeben musste, schien das Match gelaufen. Denn Tom und Georg hatten beide nur noch 2 min auf der Uhr (gegen 30 min) und völlig verlorene Stellungen zu verteidigen.

Aber die Nürnberger machten irgendwie den Sack nicht zu. Reis spielte statt des völlig normalen Dh6 (Diagramm 1) mit Gewinnstellung Sf5 und wurde in der Folge in einem Blitzduell von Tom ausmanövriert. Tom nahm einfach mit der Dame auf b2. Am Ende ließ Reis noch ein Abzugsschach zu, weil er sich in der Brettgeometrie verschaut hatte (Diagramm 2). Tom war am Abgrund gewandelt, aber nicht hineingefallen.

Reis-Niedermeier: Dh6 gewinnt

Reis-Niedermeier: Ld3?? verlor

Saathoff-Seisenberger: Td5:! +-

Saathoff-Seisenberger: Tg2:!

Nach diesen beiden verdrehten Partien sollte es noch wilder kommen. Da Toms Sieg (Brett 1) mehr wert war als die Niederlage von Philip (Brett 2) stand Nürnberg auf einmal unter Druck. Sie brauchten noch 1,5 Punkte. Und Saathoff hatte mit einem Springermanöver seinen Vorteil deutlich reduziert. So stark er mit einem Turmscheinopfer (erstes Diagramm) am Anfang zugeschlagen hatte, so wenig gelang es ihm jetzt die Partie zum Sieg zu bringen. In der zweiten Diagrammstellung hatte er Kb1 gezogen, in der irrigen Annahme, dass der schwarze Läufer nun hinge. Georg spielte aber Tg2:, da auf cd: Dc2 matt droht. Die Stellung war da immer noch gleich, aber Saathoffs Psyche spielte ab da nicht mehr mit. Er stellte in der Folge in einem Blitzduell einzügig einen Turm ein und gab auf. Auch Georg war am Abgrund gewandelt und nicht hineingefallen. Damit war der Mannschaftssieg sicher.

Kampert – Konsek: Nach Tad1 +- (und irgendwie doch nicht)

Kurios und bitter dann noch das Ende bei Andreas. Denn dieser veropferte sich in Gewinnstellung und musste seine Partie am Ende noch aufgeben. Das 2-2 mit Sieg nach Berliner Wertung war das Ergebnis eines brachialen Pokalkampfes mit glücklichem Ende für Ilmmünster. Das Glück, das im Halbfinale noch gefehlt hatte, war in diesem Match zurückgekehrt.

Natürlich wären wir gerne mit einem Halbfinalsieg in die Deutsche Pokalrunde eingezogen. Aber am Ende bleibt dennoch ein sensationelles Ergebnis, das nach 10 K.O.-Runden Platz 3 im Bayerischen Pokal bedeutet.

SV Ilmmünster steht im Halbfinale des Bayerischen Schach-Pokals

Nach Siegen zuletzt über den Landesligisten Freising und die beiden Zweitligisten Weilheim und Garching geht die Erfolgsserie der Ilmmünsterer Schachspieler im Mannschaftspokal weiter. Das Team von Thomas Niedermeier gewann in Viechtach gegen den Regionalligisten SC Bayerwald/Regen mit 3-1. In der zentralen Endrunde um den Bayerischen Pokal am 20./21.Juli treffen die Ilmmünsterer auf die SF Augsburg, SC-SW Nürnberg und Bavaria Regensburg.

Für den beruflich verhinderten Edi Huber rückte der zuletzt pausierende Thomas Niedermeier zurück auf Brett 1, Andreas Kampert ersetzte Jonas Andre. Philip Schwertler und Georg Seisenberger komplettierten das Team. Die Gastgeber aus Niederbayern sind in der abgelaufenen Saison der Regionalliga Süd/Ost auf Platz 5 gelandet und damit unmittelbar hinter dem SV Ilmmünster, der 4. wurde. Ein enges Match durfte also erwartet werden. Allerdings fehlten den Bayerwaldern um Michael Müller im Pokal die Tschechischen Erstligaspieler, die nur in der Liga zum Einsatz kommen.

Der Wettkampf verlief dann anfangs auch recht ausgeglichen. Philip Schwertler hatte gegen Palmi etwas defensiv eröffnet, in der Folge aber mit dem Läuferpaar gegen zwei Springer die Initiative übernommen. Er stand nicht entscheidend aber doch deutlich vorteilhaft. Thomas Niedermeier sah sich gegen Müller in einer scharfen Mittelspielstellung, in der Müller vorrübergehend einen Läufer geopfert hatte, diesen aber umgehend zurückbekam. Bei Andreas Kampert gegen Heiduk sah alles nach einem positionellen Kampf um die Felder f4 bzw. f5 aus, auf denen je ein Springer der Kontrahenten Platz genommen hatte. Georg Seisenberger hatte gegen Rösch etwas Entwicklungsrückstand für eine starke Bauernstruktur im Zentrum in Kauf genommen.

Palmi-Schwertler: schwarz sollte De4 spielen

Seisenberger-Rösch: Se2? geht nicht, aber Tg7:

Im Mittelspiel sahen dann die Partien von Tom, Andreas und Georg bei komplizierten Stellungen sehr unklar aus. Einzig Philip hatte seinen Gegner weiter „sicher“ im Griff – so schien es. Er erreichte die Diagrammstellung, in der er mit De4 dauerhaften Vorteil konservieren hätte können. Ein mögliches Leichtfigurenendspiel wäre klar besser für Philip gewesen. In der Folge verflachte Philips Vorteil (nach Dd7 in der Diagrammstellung) immer mehr und so erreichte Palmi Ausgleich bzw. Initiative. Damit nicht genug. Philip überschritt durch einen bei ihm noch dagewesenen Blackout drei Züge vor der Zeitkontrolle die Zeit und verlor in vermeintlicher Remisstellung die Partie.
Es blieb dem Team keine Zeit diesen Schock zu verdauen. Denn parallel ereigneten sich dramatische Zeitnotduelle bei Georg und Andreas.
Obwohl Georg nach vielen taktischen Verwicklungen einen Turm gewonnen hatte, wurde es nach einem Konterangriff von Rösch noch einmal interessant, da Georgs Monarch in der Brettmitte wacklig stand. Und so war am Ende (in der Diagrammstellung) ein Turmopfer (Tg7:) nötig, um die Partie durch ein Matt mit Dame und Turm zu gewinnen. Denn der normale Verteidigungszug Se2 scheitert natürlich an Dg6:. Nach Tg7: wurde der Bayerwalder König aber matt: 1-1

Heiduk-Kampert: Dh1 gewinnt sehenswert

Niedermeier-Müller: ein gewonnenes Turmendspiel

Andreas hatte in seiner Partie sehr viel riskiert, seinen schwarzen König zwischendurch exponiert, aber gleichzeitig den weißen Monarchen im Visier behalten. Am Ende konnte der Bayerwalder die am Brett entstandenen Probleme nicht mehr lösen und geriet in ein sehenswertes Mattnetz von Dame, Springer und Läufer. In der Partiestellung gewann Andreas mit Dh1 nebst der nicht mehr parierbaren Drohung Lh4+ nebst matt (Dh2 scheitert an Lh4:, Dh4: und Dg2 matt!): 2-1.
Die längste Partie des Mannschaftskampfes spielte dann Tom. Er hatte nach verrückten Komplikationen einen Mehrbauern in ein Turmendspiel transportiert, das er dann technisch sauber behandelte. Müllers kreative Verteidigung konnte am Ende nicht verhindern, dass noch ein entscheidender Bauer dazukam. Und so entstand ein Endspiel mit a- und f-Bauer, das Tom am Ende mit dem bekannten Umgehungsmanöver realisierte: nach Ta8+ muss der König auf f7 nehmen und nach a7, Ta6 gewinnt Th8 mit der Doppeldrohung a8D bzw. falls Ta7: Turmgewinn durch Th7+: 3-1.

Mit diesem Sieg ist Ilmmünster nun unter den letzten 4 bayerischen Mannschaften und darf in der zentralen Endrunde um den Bayerischen Mannschaftspokal antreten. Dort ist man – wie schon in einigen Runde zuvor – nur Außenseiter.

Edi wird Zweiter beim Open in Bad Ischl – auch Tom und Georg stark

Das Pfingstopen in Bad Ischl ist immer ein gutes Pflaster für die Spieler aus Ilmmünster. Dazu ist das Turnier bestens organisiert und findet mit angenehmen Leuten in einer feinen Atmosphäre statt. In diesem Jahr kam Edi mit 4/5 auf Platz 2, nur einen halben Buchholz-Punkt hinter Turniersieger Frank aus Salzburg. Tom (ebenfalls 4/5) wurde Sechster, Georg mit 3/5 Sechzehnter. Alfred erreichte 1/4 und schlug sich achtbar, auch wenn er unzufrieden war.

Alfred zeigte indes die vitalsten Momente des Ausflugs ins Salzbirger Land. Denn er legte die schlappen 250 km Anreise zur gemütlich-noblen Unterkunft in Abersee mit dem Rad zurück. Er war sogar als Erster am Ziel und dabei nur unwesentlich früher (nämlich am Vortag) als alle anderen abgefahren. Eine beachtlich sportliche Leistung.
Möglicherweise wäre er nicht als Erster angekommen, hätte sich Tom am Fr Vormittag nicht selber aus Auto und Wohnung ausgesperrt. Zu allem Überfluss hatte er auch noch den Treffpunkt nach Allershausen verlegt, da er am Rückkehrtag (Pfingstmontag) noch schnell einige tausend Liter Milch in Weihenstephan – quasi im Vorüberfahren – produzieren wollte. So zumindest die offizielle Version. Vermutet wird indes, dass er nur von Mo auf Di in der Produktionsanlage übernachten wollte – trotz Urlaub, aber dem Biorythmus zuliebe. Es kam wie es kommen musste. Tom verpasste den Treffpunkt und scheuchte Georg, der – wie immer pünktlich – in Allershausen wartete, zurück nach Pfaffenhofen: Shuttleservice. Den um Mitfahrt bettelnden Edi durften wir indes nicht mehr mitnehmen. Schließlich wollte Tom nicht noch mehr Zeit vergeuden. So fuhr Edi alleine nach Bad Ischl, nicht ohne Georg und Tom am Grenzübergang der A8 am Rastplatz zufällig die Hände zu schütteln. Vermutlich war Edis Jaguar allerdings für spezielle Frühstücksfahrten vorgesehen. Doch das sollte sich erst noch zeigen.

Runde 1:Toms Königsmarsch nach Allerhausen

Die erste Runde in der Trinkhalle im Zentrum Bad Ischls neben der Kirche der wunderschönen Kaiserstadt verlief schwungvoll. Edi opferte kreativ Turm und zwei Leichtfiguren für Dame und zwei Bauern und bezwang Azimi (2030) angesichts der Passivität der weißen Figuren in lockerem Stil. Georg spielte eine staubtrockene Positionspartie gegen den jungen Lugger (1850). Es dauerte gute drei Stunden, bis dem Youngster ein Fehler unterlief und Georg ein Turmendspiel sauber heimspielte. Alfred indes verkünstelte sich fürchterlich gegen Thoma (2050), als er in einem Grand-Prix-Angriff die Stellung unvorteilhaft öffnete und dann noch mit Se2 seine letzte bewegliche Figur in eine Fesselung fuhr. Das ging am Ende nicht gut. Tom wiederum war der Tag noch zu ereignislos verlaufen und so spielte er (O-Ton Tom vor der Runde: „vermutlich müssen wir beim

Runde 1: Edis kreatives Opfer von drei Figuren mit Lb5:

Heimfahren wieder auf ein langweiliges Turmendspiel warten“) die längste Partie des ersten Turniertages gegen Horvath (2040). Nach etlichen Aufs und Abs gelang es ihm, im Angriffswirbel seiner Gegnerin, einen wichtigen Bauern zu verlieren, den diese umgehend wieder verschenkte. Es entstand ein kompliziertes Endspiel, das Tom unter Dauerinkrement nervenstark behandelte. Sein König marschierte von b2 los, den a-Bauern quasi unter dem Arm. Horvath war diesem endlosen Fußmarsch nicht gewachsen und stellte schließlich selber in Zeitnot ihren Turm ein. 3-1 für Ilmmünster.

Runde 2: Alfreds b4I mit Supergabelidee: Sd5!

Runde 2: Tom zertrümmert eine Isolanistellung

Die zweite Runde brachte dann leider das vereinsinterne Duell zwischen Edi und Georg. Tom spielte gegen Gujic (2060) und Alfred gegen Endtmayer (2040). Tom zeigte sich gut ausgeschlafen und malträtierte eine weiße Isolanistellung bis zur Ruine. Alfred indes zeigte eine Supergabelkombination, die auch in der Analyse schwer zu sehen war. Leider führte er nicht die beste Zugreihenfolge aus. Dies ließ seinen Gegner noch so lange am Leben, bis Alfred (in klarer Gewinnstellung) dann einzügig eine Figur einstellte und aufgab. Das war die bitterste Partie eines Ilmmünsterers in Bad Ischl 2019.

Runde 2: Edi-Georg: statt Lf3: kam Ta2

Edi-Georg: Sd5 verhindert ein schnelles Ende

Georg hatte indes gegen Edi einen Bauern geopfert und nach dem ungenauen c4(?) von Edi einen gewaltigen Angriff erhalten (Diagramm 1). Hier hätte es wohl mit Lf3: einen schnellen aber komplizierten Gewinnweg gegeben. Georg zog aber Ta2, was einen langsamen, aber (vermeintlich) einfacheren Gewinnweg andeutet. Irgendwann wurde der Angriff aber dann so langsam, dass sich das Blatt wendete. Edi bekam seinerseits gigantischen Konterangriff (Diagramm 2). Was tun? Georg entkorkte Sd5 und die Partie ging in ein dramatisches Zeitnotduell. Edi verpasste seinerseits gute Gewinnchancen und am Ende mündete die Partie in einer dreimaligen Stellungswiederholung mit wenigen Sekunden auf beiden Uhren. Gut, dass am Nachmittag keine weitere Runde anstand.
Runde drei sah dann eine prae-kompetitive Frühstücksfahrt der Protagonisten Alfred und Tom mit Edis altem Jaguar nach St.Wolfgang vor. Edi durfte chauffieren. Man brach weit vor 9 Uhr auf und genoss den herrlichen Pfingstsonntag am Nordufer des Sees. Georg ging den Pfingsttag gemütlicher an und fuhr nach Morgendusche erst um 9:40 Uhr los, mit Kleinwagen und direkt ins Spiellokal. Er sah sich dem jungen Kruckenhauser (2110) gegenüber, der munter in eine Wolgastellung galoppierte. Etwas irritierte Georg der fragende Blick von Edis Gegner Donegani (2060). Tatsächlich war Edi auch 20 min nach 10 Uhr immer noch nicht am Brett und auch Tom und Alfred fehlten. Als sich Georg bereits Sorgen machte, ob Jaguar und drei Insassen noch kompatibel miteinander waren, hetzten Tom und Alfred in die Trinkhalle. Am Jaguar – so viel war dem abgehackten Wortschwall zu entnehmen – lag es nicht. Sie hatten schlicht ein Kaiserfrühstück zelebriert und erst mal eine halbe Stunde auf die Kellnerin gewartet.
Edi traf 5 min später ein – cool und ausgeruht. Und weitere 20 min später hatte er 25 Züge am Brett und ein ihm scheinbar bekanntes Endspiel erreicht. Donegani konnte ihn offensichtlich nicht aus der Ruhe bringen. Und so stellte jener auch folgerichtig einen wichtigen Bauern ein, der Edis Sieg zur Formsache werden ließ. Alfred indes schien der Kaffee auf den Magen geschlagen zu sein. Er spielte scharf, auf Königsangriff, um dann im entscheidenden Moment Magenschmerzen zu bekommen: Gegen Preundler (1920) hatte er schlicht seinen Angriffsbauern auf f5 auf halber Strecke Richtung schwarzem König stehen lassen. Der folgende schwarze Königangriff war – ohne weißes Gegenspiel – nicht zu halten. Tom lies auch in Runde 3 wenig Diskussionen aufkommen. Er überspielte Kaiser (2070) in einem für diesen qualvollen Winawer-Franzosen. Wann immer Kiebitze am Brett vorbei schauten, dachte sie, dass man als Schwarzer die Lust verlieren würde. Georgs Partie war von einem Figurenopfer Kruckenhausers geprägt, das Georg parierte. Der Unterschied der verbleibenden Springer lies dann keine Diskussionen mehr über das Partieende aufkommen.

Runde 3: Georgs Sd5 und der angebundene Gaul Sa6

Runde 4: Alfreds fulminanter Mattangriff

Nach drei Runden war Tom damit geteilter Erster und einer von nur zwei Spielern mit 3 Punkten. Edi und Georg waren mit 2,5/3 gut im Rennen und Alfred mit 0/3 am Boden zerstört.
Das sollte sich in Runde 4 aber ändern. Hier spielte Alfred befreit auf und erreichte einen sehenswerten Mattangriff gegen Möstl (1920). Und im Gegensatz zu den Runden 2 und 3 verpatzte er seine gute Stellung auch nicht mehr und setzte Matt. Danach stieg er befreit aufs Rennrad und fuhr – derart mit sich und der Schachwelt versöhnt – der Sonne entgegen heim. Mit1/4 sollte er dann auch keine DWZ-Einbußen erleiden.

Runde 4: Edis Königsangriff (links) mündete zuerst in einem gewonnen Endspiel…

… und dann in einem taktischen Ende

Runde 4 sollte die Vorentscheidung um den Turniersieg bringen. Es gab es hinter Tom und Breneis (2130) acht Spieler mit 2,5/3, die alle noch Chancen auf den Turniersieg hatten. Entsprechend scharf wurde an den Brettern 2-5 agiert. Während es Tom an Brett 1 mit einem schnellen Schwarzremis eher ruhig angehen lies, opferte Edi Bauer um Bauer und erreichte einen fulminanten Königsangriff gegen Leitner (2130). Diesen transformierte er – nach einigen Finessen – in ein gewonnenes Endspiel, das er standesgemäß taktisch beendete. Georgs Aggressivität wurde indes nicht belohnt. Gegen Frank (2270) ging er mit f5 nebst f4 brachial zu Werke. Die Idee an sich war gut, aber die Zugfolge nicht. Nach einem Tempoverlust kam Frank in Vorteil und nach einem kurzen Wackler in Folge eines Qualiopfers von Georg verteidigte er einen Rochadeangriff letztlich doch sicher zum Sieg.
Edi führte somit nach 4 Runden vor fünf punktgleichen Spielern, darunter Tom (alle 3,5/4).

Runde5: Edi hatte bis zum Ende einen Bauern mehr

Runde 5 hätte das Potenzial für viel Dramatik gehabt. Es kam aber anders. Gegen den topgesetzten Sandhöfner (2320) kam Edi unmittelbar aus der Eröffnung heraus zu einem Endspiel, in dem er mindestens Ausgleich hatte. Etwas früh gab er dieses dann Remis. Möglicherweise ließ er in der Diagrammstellung den Turniersieg liegen, als er statt dem vielversprechenden f5 das vereinfachende a4 spielte.
Brett 3 mit Breneis gegen Frank folgte mit einem ebensolchen Remis schnell. Es lag nun an Brett 2, Tom gegen Sadilek (2300), den Turniersieg auszuspielen. Sadilek hatte einen Bauern geopfert und in der Folge hatten beide ihre gesamte Bedenkzeit nach 15 Zügen (!) verbraten. Tom konterte das Opfer am Brett sehr gut aus, fand aber in Zeitnot nicht den besten Plan. Schließlich einigte man sich angesichts der komplizierten Stellung und verbleibendem 21 Züge mit Inkrement auf Remis. Dabei war die Stellung beileibe nicht ausgekämpft. Verlieren wollte aber auch keiner.
Der Turniersieg war somit Buchholz-abhängig und völlig offen, zumal aus dem Verfolgerfeld noch zwei Spieler auf 4/5 aufrückten.

Runde 5: Tom und Sadilek: Remis im 19.Zug

Runde 5: Georg spielte das Schein-Opfer Dg4!

Bei Georg ging es in Runde 5 um nicht mehr viel. Einzig die gute ELO-Leistung galt es gegen Schein (2200) zu verteidigen. Das gelang anfangs nur mühevoll – denn Schein stand lange etwas besser. Beim Übergang ins Endspiel brachte Georg dann allerdings ein sehr hilfreiches Bauernopfer. Das entstehende Turmendspiel war auf einmal sogar gewonnen. Leider spielte Georg zu schnell auf Remis und lies gute Gewinnchancen liegen:3/5.
Edi und Tom kamen dann schließlich ins Preisgeld. Edi wurde Zweiter – nur einen halben Buchholz-Punkt hinter dem glücklichen Turniersieger Frank. Toms Gegner hatten in Runde 4 und 5 fast alle nicht mehr gepunktet und so fiel er – ohne wirklich etwas dafür zu können – noch auf Platz 6 zurück. Zwei Buchholzpunkte fehlten zum Turniersieg.
Alles in allem gab es deutliche ELO- und DWZ-Zugewinne bei Tom, Edi und Georg und ein neutrales Ergebnis bei Alfred, der trotz oder wegen(?) der Supergabelkombi unter Wert geschlagen wurde. Die Produktionsanlage in Weihenstephan wartete am Pfingstmontag allerdings vergebens auf Tom.

Ilmmünster schlägt Zweitligisten in der ersten Runde des Bayerischen Pokals

Ohne den beruflich verhinderten Mannschaftsführer Tom Niedermeier und ohne die familiär verpflichteten Leo Knoblauch und Andreas Kampert gelingt ein sensationeller 2,5-1,5 Sieg gegen den Topfavoriten des Bayerischen Pokals, den SC Garching. Mann des Tages war Jonas Andre, der bei 1,5-1,5 die entscheidende Partie gegen den 200 Punkte stärker eingestuften Wittke gewann.

Dehlinger-Huber: Remis

Edi Huber an Brett 1 zeigte sich top vorbereitet gegen Dehlinger. Er erreicht ohne Zeitverbrauch ein gleiches Mittelspiel, das nach wenigen Zügen in ein ausgeglichenes Turmendspiel mündete. Dehlinger gab hier schnell Remis.

Schwertler-Seifert: Schwarz gewann mit Ta3

Zu diesem Zeitpunkt hatte Georg Seisenberger gegen Schlichtmann eine Ungenauigkeit des Garchingers in der Eröffnung ausgenutzt und einen Bauern gewonnen. Leider war Philip Schwertlers Mut gegen Seifert nicht belohnt worden. Er hatte in scharfer Stellung lang rochiert und war in eine gedrückte Position gelangt. Bei Jonas Andre gegen Wittke war indes noch nicht viel passiert. Man lavierte in geschlossener Stellung.

Als sich bei Georg ein Sieg andeutete, lehnte Jonas ein Remisgebot Wittkes ab. Auf Grund der Berliner Wertung (bei 2-2 Unentschieden gewinnt der Sieg am erst-niedrigsten Brett) würde Garching ein 2-2 reichen, wenn Seifert auf Brett 2 gewinnen würde. Würde er nicht gewinnen, wäre Jonas‘ Partie eh bedeutungslos, da Ilmmünster dann auch bei 2-2 gewinnen würde (Sieg an Brett 3 von Georg). Die Entscheidung weiterzuspielen sollte noch sehr wichtig werden.

Seisenberger-Schlichtmann: De5+ gewann

Schlichtmann hatte sich nach dem Bauernverlust 50 min für einen Zug Bedenkzeit(!) genommen und dann entschieden, ein taktisches Handgemenge vom Zaun zu brechen, anstatt mit Minusbauern ohne Perspektive zu spielen. Er opferte Dame für Turm und Läufer.

Leider kam Philip dann unter die Räder. Seiferts Königsangriff war brachial. Die beiden folgten im übringen unbewusst einer alten Aljechin-Partie. Und wie bei Aljechin gewann auch hier schwarz.

Georg konnte Schlichtmanns Schwindelversuche abwehren, gewann eine Figur und am Ende noch eine Qualität, so dass ihm ein Mehrturm verblieb: 1,5-1,5.

Wittke-Andre: schwarz am Zug gewann, wie?

Es dauerte eine ganze Weile, ehe der Wettkampf entschieden wurde. Jonas stand in unübersichtlicher Stellung etwas schlechter, hatte aber großen Zeitvorteil. Wittke versuchte schließlich in hochgradiger Zeitnot in der Diagrammstellung Sd3 und wurde von Jonas brutal ausgekontert. Nach f5! spielte Wittke Dd5 und kam böse unter die Räder. Wie? Jonas gewann Dame für Turm und stellte damit einen nie erwarteten Sieg sicher.

Ilmmünster ist damit unter den letzten 8 Mannschaften im Bayerischen Pokal und hat mit Garching und Weilheim (im obb. Finale) bereits zwei Zweitligisten geschlagen.

SV Ilmmünster ist Oberbayerischer Pokalsieger

Die Siegermannschaft: v.l.n.r. Philip Schwertler, Thomas Niedermeier, Edwin Huber und Andreas Kampert

Beim Finalturnier um den oberbayerischen Mannschaftspokal siegt die Mannschaft von Mannschaftsführer Thomas Niedermeier gegen den Kreisligisten Rosenheim und den Zweitligisten Weilheim und gewinnt erstmals in der Vereinsgeschichte den oberbayerischen Mannschaftspokal. Damit ist man für die Bayerische Pokalmeisterschaft qualifiziert.

Nach Sieg im Kreispokal über den Landesligisten Freising trat die Erste im oberbayerischen Pokalfinale im Sportheim Ilmmünster mit einigem Selbstvertrauen an. Für Georg Seisenberger rückte Andreas Kampert wieder zurück ins 4er-Team. Auch Leo Knoblauch pausierte. Armin Höller, Norbert Holzmayr und Georg Seisenberger kamen als Kibitze.

Die Auslosung zur ersten Runde brachte etwas Losglück, weil der vermeintlich Underdog aus Rosenheim (Pokalsieger Inn-Chiemgau) zugelost wurde, während Favorit Weilheim auf den Bezirksligisten aus Gauting traf. Nach der schnellen Führung von Edi Huber gegen Inngauer und einem Remis von Andreas Kampert gegen Geltinger war der Sieg gegen Rosenheim eigentlich schon unter Dach und Fach. Philip Schwertler gegen Braun und Thomas Niedermeier gegen Pouchon standen da schon klar besser. Philip hatte fünf Bauern für eine Qualität, Tom einen starken Bauern auf g7, gedeckt vom Springer auf f5. Allerdings unterlief ihm in Zeitnot ein Lapsus, als er mit wenigen Sekunden auf der Uhr fehlgriff und statt entscheidendem Vorteil eine unklare Stellung bekam. In der Folge versuchte er mit der Brechstange dem Remis auszuweichen, was ihm schließlich eine qualvolle Niederlage einbrachte – bitter. Philip hingegen verwandelte einen seiner vielen Bauern zur Dame und machte den Mannschaftserfolg 2,5-1,5 perfekt.

Parallel spielten sich am Nachbartisch einige kleinere Dramen ab. Gauting hatte schnell durch einen Sieg von Sperber gegen Gerlach 1-0 gegen Weilheim geführt. Der Gautinger Richter hatte danach aber den Faden verloren und aus einer deutlich besseren Stellung einen glatten Verlust gegen Tafertshofer produziert: 1-1. Und auch Ipfelkofer verlor gegen Guttenthaler ein zu Beginn vermutlich haltbares Endspiel. Die Gautinger hätten aber mit einem Sieg von Finsterwalder gegen DeFrancesco am Spitzenbrett dank Berliner Wertung noch gewinnen können. Und Finsterwalder hatte klaren Vorteil. Aber auch hier verlor der Gautinger gegen den ausgebufften Bundesligaspieler den Faden und lies sich am Ende in gleicher Stellung sogar noch Mattsetzen. Weilheim gewann somit 3-1.

Philip entkorkte Sh7!

mit Ld5 gewann Philip den Springer auf d2

Das Finale startete ausgeglichen. Nach zwei Stunden bekam DeFrancesco gegen Tom allerdings starke Initiative. Er hatte einen Bauern für eine Quali und viele taktische Drohungen. Auch Andreas mühte sich gegen Gerlach aus der Eröffnung. Gute Positionen hatten Edi gegen Guttenthaler und Philip gegen Tafertshofen. So lehnte Edi dann auch ein Remisangebot ab. Ein wichtiger Moment des gesamten Finales war dann Philips geniale Idee seinen Springer auf h7 zu parken.

Tafertshofer fand keine Verteidigung gegen die Drohungen auf d7 und e4 und spielte Se5. Philip schlug auf f6 und nach gf: folgte Le4: und nach Td2: Ld2: Sc4: Lb7: und Sd2: gewann Philip mit Lc6 Tc8 und Ld5.

Umgehend folgte allerdings die kalte Dusche. Tom hatte sich lange zäh verteidigt und beide Spieler hatten sicher einige Chancen ausgelassen. Am Ende stellte er aber zwei Bauern ein und musste aufgeben. Dabei war er da schon fast im Remishafen angelangt. Auf dem Weg zum Sieg lies DeFrancesco folgende Superkombi aus. Am Ende hätte Tom aber gute Remischancen mit einem Zwischenzug gehabt.

Weiß am Zug gewinnt. Wie?

Hier konnte Tom noch spielen. Wie?

Edi mühte sich indes in einem Turmendspiel, das gute Gewinnchancen bot. Dorthin gelangt war er mit präzisem Spiel und einem perfekt getimten Damentausch. An einer Stelle gab es wohl einen glatten Gewinn.

Edi kam mit Dd6 klar in Vorteil.

Edi hätte hier gewinnen können. Wie?

Edi setzte aber nicht ganz korrekt fort und so ging diese Partie weit über die Zeitkontrolle weiter.

Andreas war schließlich dann der Mann der Stunde. Er hatte zwei weiße Weilheimer Bauern am Königsflügel festgelegt und schickte sich an, diese einzuheimsen. In der Partiestellung zog er Dc8 und gewann in der Folge souverän. Damit war der Wettkampf entschieden.

Andreas zog Dc8 und stellte damit auf 2-1

am Ende konnte Edi nicht mehr gewinnen

Edi mühte sich noch weiter, gewann den Weilheimer Turm für den b-Freibauern. Aber am Königsflügel machte der h-Bauer das Rennen nach h2 und scherte gerade so das Remis. 2,5-1,5 für überzeugende Ilmmünsterer, die den Favoriten aus Weilheim eigentlich keine Chance ließen.

Ilmmünster ist Kreismannschaftspokalsieger

Im Finale gewinnt die Mannschaft von Mannschaftsführer Thomas Niedermeier mit 3-1 beim Landesligisten Freising. Neben den Finalspielern kamen in den früheren Runden Andreas Kampert, Alfred Winkelmeier, Norbert Holzmayer und Leo Knoblauch zum Einsatz. Man kann also von einer echten Teamleistung sprechen.

Philip Schwertler

Das Finale in Freising sah zwei annähernd gleichstarke Mannschaften sich gegenüber stehen bzw. sitzen. Entsprechend ausgeglichen sahen auch die ersten beiden Stunden aus. Tom hatte gegen Parashchenko früh eine halboffene Stellung zugelassen, die dem Freising bequemen Ausgleich bot. Edi Huber stand gegen Grüttner optisch ganz gut – allerdings verflog sich dieser rein optische Eröffnungsvorteil im Mittelspiel. Ebenso remislich sah es bei Philip Schwertler gegen Belz aus. Hier war eine nahezu symmetrische Bauernstruktur am Brett, die wenig Ungleichgewicht versprach. Einzig bei Georg Seisenberger gegen Daoud war „mehr“ los. Hier hatte der Freisinger zunächst in der Eröffnung ungenau agiert und das Läuferpaar ohne Kompensation abgegeben, was Georg jedoch umgehend durch einen Blackout bei der Zugreihenfolge zurückgab, indem er einen rückständigen Bauern auf e3 zuließ. In der Folge hatte der Freisinger Jungstar das Zentrumsfeld e4 vor dem entwurzelten e3 erobert und Georg musste enorm um Ausgleich kämpfen. Das gelang dann durch dynamische Ideen – auf Kosten von immens viel Bedenkzeit. Ab Zug 20 spielte er mit 2 min Restbedenkzeit auf Inkrement.

Grüttner – Huber

Sah es zu diesem Zeitpunkt nach einem 2-2 aus, so durfte – wenn dann – nur der Gastgeber auf einen Punkt (durch Daoud) hoffen. Das änderte sich erst nach drei Stunden, als Grüttner zu gefräßig einen Bauern einheimste, auf den Edi einen Generalabtausch in ein Endspiel mit Turm und Läufer gegen Turm und Springer abwickelte. Hier zog Grüttner in schwieriger Stellung Te4 und musste bald feststellen, dass die Partie verloren war. Wie?

Diese Wendung brachte die Freisinger natürlich in Zugzwang. Parashchenko riskierte mehr, gewann einen Bauern gegen Tom – allerdings um den Preis eines eingesperrten Läufers. Belz mühte sich weiter, kam aber gegen Philip trotz riskantem Spiel nie signifikant in Vorteil. Im Gegenteil das Freisinger Zentrum wurde ramponiert. Georg war es indes gelungen die Stellung zu öffnen und seine Läufer einzusetzen. In Zeitnot lies er dann aber einen einfachen Figurengewinn aus. Es folgte ein komplizierter Rochadeangriff gegen den Freisinger König, der eigentlich durchgehen musste , aber auch hier rettete sich Daoud.

Seisenberger – Daoud

Mindestens einmal lies Georg einen weiteren Gewinn aus. Im 40.Zug gab folgende Stellung dann die letzte Gewinnoption. Welche?

Georg zog dann aber das sichere h4 und nach Sf7 bot Daoud Remis. Das konnte Georg dann annehmen, denn Zeitgleich war an Brett 1 der intensive Kampf von Tom ebenfalls in einem Remis durch Dauerschach geendet. Parashchenko hatte nichts anderes mehr – sonst wäre sein Läufer verloren gegangen. Und Tom hätte gewonnen.

Philip agierte auch nach der Zeitkontrolle weiter sauber und gewann nach dem d4-Zentrumsbauern in der 5.Stunde auch noch eine Figur. Das war dann auch Belz zu viel, der nur noch aufgeben konnte.

Ilmmünster hat somit durch Siege gegen Mainburg (2,5-1,5, Matchwinner am Ende Norbert), Abensberg (4-0) und Freising (3-1) bei einem kamplosen Sieg gegen Weichering den Kreismannschaftspokal gewonnen. Am 30.März findet das Finale des oberbayerischen Pokals statt, für das sich bislang der Zweitligist Weilheim qualifiziert hat. Die Bewerber aus den Kreisen Zugspitze und Inn-Chiemgau werden noch ermittelt.

Kelheimer Weihnachtsopen mit vier Ilmmünsterern

Der Topgesetzte Regensburger Loos gewinnt das Turnier mit 6/7 vor dem punktgleichen Neuburger Wurzel. Tom, an Zwei gesetzt, wird am Ende Vierter mit einem halben Punkt Rückstand. Norbert gewinnt den Ratingpreis unter 1800 mit 4/7. Georg erreicht mit 4/7 und Platz 33 exakt seinen Setzlistenrang. Alfred mit 3,5/7 holt wieder „Skalpe“ von besser klassifizierten Spielern und macht einige DWZ Punkte gut.

Das Wittelsbacher Weihnachtsopen in Kelheim ist wirklich eine Reise wert. Die Gastgeber hatten optimale Spielbedingungen für 128 Teilnehmer im Saal eines renommierten Hotels in der Innenstadt bereitgestellt. Zwischen DWZ 1200 und 2300 war alles am Start. Da mit beschleunigtem Schweizer System gespielt wurde, gab es gleich in Runde 1 interessante Duelle – mit zwei Ilmmünsterern an den Brettern 1 und 2.

Norbert Holzmayr hatte gegen die Nachwuchsspielerin Krejci keine Probleme. Er gewann eine Figur durch Beseitigung ihrer Verteidigung. Härter tat sich Alfred Winkelmeier, der gegen den schwächer eingestuften Guckes nur zu einem Remis kam. Niederlagen setzte es an den Brettern 1 und 2. Georg Seisenberger hatte gegen den Topgesetzten Roland Loos eigentlich eine ausgeglichene Mittelspielstellung erreicht, als er zu sorglos agierte und Loos einen furiosen Königsangriff aus dem Ärmel zauberte und zum Sieg führte.

Runde1 : Stadler-Niedermeier

Schlimm erwischte es Thomas Niedermeier, der – an Zwei gesetzt – mit dem Turniersieg liebäugelte, aber gegen den schwächer eingestuften Stadler in der Eröffnung zu sorglos agierte und sich in der Folge auf ein unklares Handgemenge einließ. Stadler opferte eine Quali für einen Bauern und erreichte in der folgenden Stellung vielversprechenden Angriff. Der La7 steht abseits und der h-Bauer von weiß droht nach vorne zu stoßen. Tom zog Kf8 und ging im Königsangriff unter. Das verblüffende Bauernopfer c4 hätte noch Möglichkeiten versprochen.

Runde 2: Niedermeier – Seifert

Mit der gehörigen Wut im Bauch trat Tom dann in Runde 2 an und überspielte seinen Gegner Seifert schon aus der Eröffnung heraus. In der Diagrammstellung machte Tom mit a6 den Deckel auf ein sehr überzeugendes positionelles Spiel.

Georg spielte eine wilde Partie gegen Bodenschatz, in der er mehrmalige Bauernopfer anbot und am Ende in einem taktischen Handgemenge eine Quali gewann. Das Endspiel mit zwei Türmen gegen Läufer und Turm war dann gewonnen. Norbert sorgte für die erste positive Überraschung, indem er den besser klassifizierten Stadler mit schwarz bezwang. Und Alfred machte das 4-0 in dieser Runde perfekt. Er besiegte Aumüller.

Runde 3: Winkelmeier-Boos

Auch Runde drei brachte starke Ergebnisse. Alfred überspielte den 2000er Boos, dessen Lb7 in der gesamten Partie nicht zum Zuge kam. In der Diagrammstellung zog Alfred Se5, was den Tf4 in Bedrängnis bringt. Boos opferte eine Quali und bot Remis, was Alfred ablehnte. Kurz darauf machte Alfred den ganzen Punkt perfekt. Tom fuhr einen erarbeiteten Pflichtsieg gegen den Nachwuchsspieler Gold in einem zähen Endspiel mit Turm und Leichtfigur ein. Nur Norbert musste gegen Wolfgang Sailer vom SK Neuburg die Segel streichen.

Runde 3: Stöckl-Seisenberger

Georg gewann gegen den Nachwuchsspieler Stöckl in einem wilden Königsangriff. In der Diagrammstellung sah es starkt nach Tff4: mit klarem schwarzen Vorteil aus. Es gab aber einen stärkeren Zug, den Georg am Zug auch fand. Welchen?

In Runde 4 durfte Alfred auf Brett 3 antreten. Dem starken Orthenburger Kleibel war er am Ende aber nicht gewachsen. Alfred half aber auch gehörig an der Niederlage mit. Er schaffte es, seine Bauern so schlecht aufzustellen, dass alle Leichtfiguren mehr oder minder nicht ziehen konnten. Da war es für Kleibel natürlich ein Kinderspiel, den Punkt einzutüten. Norbert trumpfte groß auf und überspielte Horni, einen 2000er. Leider hat Norbert keine Partien zur Verfügung stellen wollen – seine Vorbereitung für die KEM wollte er nicht aufdecken. Tom hingegen haderte mit seiner Vorteilsverwertung gegen den jungen Schilay – zu unrecht. Denn diese war astrein. Er nahm einen gesunden Mehrbauern nicht an – was ihm noch beim Abendessen zu schaffen machte – und spielte stattdessen auf Initiative. Die Stellung war komplex, aber am Ende stand nach fehlerfreiem Spiel ein sehenswertes Matt (Diagramm). Welches?

Runde 4: Niedermeier-Schilay

Georg indes mühte sich gegen den jungen Obermeier in einem langsamen Mittelspiel ab, als er einen Trick erspähte. In der Diagrammstellung hatte Obermeier nach Td2 mit Sc4: einen Läufer genommen. Das war indes ein Fehler, denn nach Lf6: scheiterte Obermeiers Sd2: Woran?

Runde 4: Seisenberger-Obermeier

Nach vier Runden standen Tom, Norbert und Georg bei 3/4 und Alfred bei 2,5/4. Das konnte sich sehen lassen. Die abendliche Schachkopfrunde mit Stephan Crone gewann Tom. Stephan zahlte schließlich alle anderen. Das bewies wieder einmal, dass Schachspieler, die aktiv an einem Turnier teilnehmen, mehr Killerinstinkt mitbringen als Kiebitze.

In Runde 5 zeigte Tom dann gegen Meulner seine ganze Klasse. Er wusste in der geschlossenen Bauernstruktur einfach besser Bescheid und spielte diese positionelle Überlegenheit souverän aus. Georg indes verpasste es, gegen den 2200er Hirn eine einfache Bauernstruktur zu erzielen. Letztendlich spielte die Struktur gegen ihn, was Hirn zum ganzen Punkt nutzte. Norbert hielt sich lange gut gegen den an Drei gesetzten Prof. Kreuzer. Erst in einem langatmigen Damenendpiel konnte der Kelheimer Lokalmatador den Sieg einfahren. Alfred kam indes gegen den Neuburger Seitner unter die Räder.

Runde 6: Sailer-Winkelmeier

In Runde 6 durfte Alfred dann gegen den nächsten Neuburger Topspieler antreten. Gegen Wolfgang Sailer entstand eine verrückte Stellung, die Alfred (Diagramm) an einer Stelle eine riesige Chance bot. Welche? Leider nutzte Alfred seine Chance nicht, zog Sg7 und verlor. Georg musste gegen Norbert antreten. Norbert verfuhr sich mit der Dame, die er am Brettrand fast verlor und nur unter Doppelbauernopfer im Spiel halten konnte. Die Partie war damit aber entschieden. Tom haderte mit seiner Partie gegen den bis dato führenden Thanner. Mit weiß konnte er nicht entscheidenden Druck aufbauen und als die Stellung dann beidseitige Chancen bot, hatte er zu wenig Zeit, um alles zu riskieren. So endete die Partie in einem Endspiel mit verschiedenen Läufern und mit Remis. Mit einem Sieg wäre der Turniersieg noch im Bereich des möglichen gewesen.

Runde 7 brachte dann einen Sieg von Alfred gegen den Großmehringer Stutz – ein zäher Mehrbauer reichte. Georg spielte eine fürchterliche Partie gegen den Deggendorfer Oberligaspieler Bielmeier. Die Eröffnung ging voll in die Hose. Als er gerade im 33.Zug Ausgleich erzielt hatte, begann schon die Zeitnotphase. Bei je 3 gegen 3 min stellte er umgehend die Partie wieder auf Nachteil, weil er in der Diagrammstellung Kf8 zog und die Drohung Sa5 übersah, die Bielmeier umgehend wieder Inititative brachte. Kurz darauf patzte Georg erneut und Bielmeier machte den Sack zu. Norbert besiegte den besser klassifizierten Schmitz und Tom spielte die längste Partie des Tages. Er gewann dort ein Endpeil mit Läuferpaar gegen Springer und Läufer gegen den Lokalmatador Maurer. Die Diagrammstellung zeigt die Überlegenheit der Läufer und den passiven Springer auf c7, der die Niederlage nicht mehr verhindern kann.

Runde 7: Bielmeier-Seisenberger

Maurer-Niedermeier

Alles in allem blieb die Reise nach Kelheim ein großer Erfolg für Norbert (wie gesagt, er plant für die KEM den nächsten Coup) und ein solider Erfolg für Alfred. Georg verdarb am Ende das zwischendurch gute Ergebnis. Tom spulte nach dem Blackout in Runde 1 souverän sein Leistungspotenzial ab. Das ist bei solch einem Start keine Selbstverständlichkeit.

Erfolgreiche Ilmmünsterer bei der OIBM in Gmund

Dieses Jahr fanden vier Ilmmünsterer Spieler über die Herbstferien den Weg nach Gmund am Tegernsee für die 22. Internationalen Bayerischen Schach Meisterschaften. Während Georg, Alfred und Jonas und einer schönen großen Ferienwohnung beim Bürgermeister neben Maria Himmelfahrt, Friedhof und Weide von Bad Wiessee untergebracht waren, entschied sich Armin dafür nach Gmund zu pendeln.

Nachdem Jonas alle Spieler am Turnierort angemeldet hatte, bestand die größte Aufgabe für ihn das Ferienquartier zu finden. Nach etwas Hin-und-Her-Gefahre fand er auch die Unterkunft in der sich Alfred bereits mit Fahrrad, Angel und Auto eingerichtet hatte.

Die erste Runde begann am Samstag um 16:00 im wunderschönen Turniersaal des Gut Kaltenbrunn. Georg durfte in der ersten Runde gegen einen 2200er aus Luxemburg antreten. Dieser verpatzte zwar die Eröffnung, konsolidierte dann aber im Mittelspiel. Georg bot sich am Ende ein Qualiopfer, das er aber auf Grund knapper Bedenkzeit nicht annahm und so lieber verbuchete. Armin hatte weniger Glück auch er kam gegen einen stärkeren Gegner, und kam mit zwei wackligen Mittelbauern schnell unter Druck und verlor. Jonas bekam einen nominell schwächeren Gegner zugelost. Er spielte mit den schwarzen ein Steinen solide, behielt die Nerven, opferte nichts und konnte in einem leicht besseren Endspiel mit Springer gegen Läufer den Gegner besiegen. Alfred hatte ebenso wie Georg und Armin einen stärkeren Gegner bekommen und hatte gegen den knapp 2000er am Ende das Nachsehen. In der Eröffnung gab Alfred einen Bauern für das Läuferpaar und aktives Spiel. Nach 18 Zügen glaubte er in ausgeglichener Stellung Zugwiederholung erzwingen zu können. Sein Gegner opferte aber die Qualität und kam deutlich in Vorteil mit 2 Mehrbauern. Er kämpfte unverdrossen weiter und hatte bei Zug Nr 30 wieder Ausgleich. Allerdings kam er wieder in Nachteil und verlor die spannende Partie.

Nach der Partie wurde noch schnell Pizza bestellt und das aufgenommene Bayern-Spiel geschaut.

Auch der Analyseraum war sehr schön gestaltet. Foto: Thomas Müller / TTT

Am nächsten Tag ging Alfred gleich früh morgens zum Bäcker, während Jonas und Georg noch so lange schliefen, wie es die Kuhglocken auf der Wiese zuließen. Danach starteten die Vorbereitungen auf die kommenden Partien. Armin kam gegen einen 1500er und konnte seinen ersten Punkt verbuchen. Georg durfte wieder gegen einen knappen 2200er ran, dem er am Ende ineinem Trum und Leichtfigurenendspiel mit Mehrbauer ein Remis schenkte – allerdings nach heftigem auf und ab. Jonas hatte das Vergnügen mit Weiß gegen einen 2080er antreten zu dürfen. Dieses mal konnte er das Jucken in seinen Fingern nicht ignorieren und griff zu einem interessanten Springeropfer, bei dem er letztendlich auch durch Ungenauigkeiten des Gegners drei Bauern zurückholen konnte. Nachdem sein Gegner eine einzügige Abzugs-Gabel übersah, neigte sich das Spiel immer mehr Richtung Remis, denn ein Dauerschach war möglich. Der Gegner jedoch fand eine Bessere Fortsetzung (für Jonas) und verlor die Dame und damit die Partie. Alfred hatte einen schwächeren Gegner und konnte durch ein ambitioniertes Bauernopfer einen Einschlag mit dem Läufer auf f7 realisieren. Bereits im 24. Zug stellte er auf matt.

In der dritten Runde verlor Armin gegen einen 2150er. Auch Georg hatte das nachsehen. Er konnte bei einem russischen 2170er durch völlig verpatzte Eröffnung nicht Verwertbares holen. Jonas war chancenlos gegen einen Italienischen 2100er, der in der Eröffnung besser aufpasste und Jonas nach wenigen Zügen Matt setzte. Alfred war der einzige der in dieser Runde Punkte erzielen konnte und einen 2000er schlug. In der Eröffnung konnte er einen Bauern erobern. Im 35.Zug hatten er 3 fache Zugwiederholung, die aber keiner reklamierte. In der Folge überzog sein Gegner und mußte im 42.Zug wegen Matt im nächsten Zug aufgeben.

Georg in Runde vier mit typischer Pose. Foto: Thomas Müller / TTT

In der vierten Runde traten nur 3 Ilmmünsterer an, da Jonas zum Arbeiten musste. Armin kam gegen einen 1700er nicht über ein Remis hinaus. Georg konnte gegen einen 1800er schon nach eineinhalb Studen ganz Punkten und Alfred bestätigte seine gute Form und gewann abermal gegen einen 2000er durch ein überzeugendes Matt.

In der Fünften Runde waren wieder alle Ilmmünsterer an Bord. Armin konnte sich gegen einen 1800er durchsetzen. Georg bekam einen sehr starken Gegner (2250) und musste in einem spannenden Damenendspiel sehr lange kämpfen. Von Sieg über Remis bis hin zu Niedlage war alles möglich. Georg hatte sah seinen König in einem möglichen Bauernendspiel schon näher am gegnerischen Bauern und wickelte dadurch leider in ein verlorenes Bauernendspiel ab. Jonas hatte eine sehr scharfe Variante aus dem Miller-Berry Gambit auf dem Brett, in der er den 2100er aus den Niederlanden zum schwitzen brachte. Dieser konnte jedoch sehr gut verteidigen und rettete seinen Mehrbauern ins Endspiel. Dort verrechnete er sich und es kam zu einen Endspiel mit zwei gegen zwei Bauern und einer Minusqualität für Jonas. Beide Spieler dachten dies könnte Remis sein. In der anschließenden Analyse stellte sich jedoch heraus, dass das Endspiel nicht zu halten ist. Dies zeigte sich auch recht schnell in der Partie und Jonas verlor. Alfred überraschte erneut. Er konnte einem 2150er ein Remis abgewinnen. Weiß spielte auf Alfreds Isolani und tauschte alle Figuren bis auf einen Läufer und Springer und hatte gute Gewinnoptionen. Er übersah allerdings eine taktische Lösung und Alfred konnte den Isolani abtauschen. Im 41.Zug remis.

Nach etwas mehr als der Halbzeit sah es ganz gut für die Ilmmünsterer aus. Jonas und Georg waren etwas über dem soll, Armin etwas darunter. Alfred jedoch schien das Turnier seines Lebens erwischt zu haben. Mit 3,5 Punkten aus 5 Partien gegen wesentlich stärkerer Gegner konnte er sehr stolz auf sich sein. Jedoch konnte er in der nächsten Runde nicht antreten.

In der sechsten Runde holte Armin einen Pflichtsieg gegen einen 1600er ein. Auch Georg konnte erneut einen Sieg einfahren. Allerdings musste er gegen einen 1800er lange nachsitzen, weil er zu Beginn einen Gewinn auslies und erst in einem Bauernendspiel wieder die Chance auf entscheidenenden Vorteil bekam. Jonas hatte einen schwächeren Gegner, den er nach einer spannenden Holländischen Partie abermals im Endspiel besiegen konnte.

Jonas in der siebten Runde. Foto: Thomas Müller / TTT

Zur siebten Runde kam Tom zu Besuch um sich an unseren Patzern erfreuen zu können. Armin gab ihm dafür keinen Grund, denn er kam gegen einen 2150er gut zurecht und sicherte sich in einem Endepiel mit Turm gegen Läufer und Bauer seinen 4,5 Punkt. Georg sorgte hier schon mehr für Toms Belustigung indem er gegen einen Wertungszahl losen Spieler verlor. Jonas spielte gegen eine Caro-Kann Variante in der der Gegner keine Gewinnversuche unternahm, Jonas jedoch etwas zu beherzt Angriff und eine Figur später sogar einen Turm verlor. Mit Minusturm ärgerte er den Gegner weiter der letztendlich durch einen sehr Fragwürdigen Zug die Dame einzügig einstellte, indem er sie ungedeckt direkt vor Jonas’ Dame zog (Kopfschütteln bei Tom). Alfred konnte gegen eben diesen Niederländer, gegen den Jonas in der fünften Runde verlor ein Remis holen, welches abermals seine Elo-Performance in die Höhe trieb. Sein Gegner sah im 16.Zug keinen Gewinnweg in vollkommen ausgeglichener Stellung und bot remis.

Zur vorletzten Runde kam nun der Ilmmünsterer Neuling Mario zu Besuch. Armin, der nach seiner starken Performance nun auf den digitalen Brettern spielte, musste gegen einen FM kämpfen, verlor jedoch leider die Partie. Georg konnte gegen einen 1850er einen Endspiel-Sieg einfahren. Jonas bekam einen Niederländer mit 2130 Elo und hatte erneut eine Caro-Kann Stellung auf dem Brett. Durch ein interessantes Springeropfer brachte er den Gegner in ernsthafte Schwierigkeiten kam jedoch nicht zum Durchschlagenden Mattangriff. Mit drei Bauern gegen die Figur kam er in ein Endspiel mit Spinger gegen Spinger und Läufer, dass er jedoch misshandelte und folglich verdient verlor. Auch Alfred konnte seine Glückssträhne nicht fortsetzen und verlor gegen einen 2100er, wobei er nach scharfer Eröffnung eineige gute Chancen bekam, diese aber nicht nutzte und am Ende einen entscheidenden Bauern verlor.

Armin in der letzten Runde. Foto: Georg Seisenberger

Georg und Alfred traten in der letzten Runde nicht wieder an, und so verblieben nur Jonas und Armin im Turnier. Armin erzielte in einer verrückten Partie ein Remis gegen Gerhard Lettl (2130) aus Tegernsee, in der Lettl Trum und zwei Leichfiguren für ein Läuferopfer auf h7 opferte und am Ende das Material, nicht aber Armins König zurückbekam. Jonas war mit seinem Remis gegen einen 2060er durchaus zufrieden.

Alles in allem war es ein sehr gelungenes Turnier. Der schöne Turniersaal, die schöne Ferienwohnung und das gute Essen lieferten hier nur einen kleinen Pluspunkt. Die Spielerischen Leistungen waren aber mehr als zufriedenstellend. Armin mit +9, Georg mit +11 und v.a. Jonas (+27) und Alfred (+41) legten ordendlich ELO-Punkte zu. Dieses Turnier ist auf jeden Fall im nächsten Jahr erneut eine Reise wert.

 

 

 

Zuletzt bleibt noch ein großes Dankeschön an Thomas Müller von der Tegernseer Tal Tourismus GmbH der uns dankender Weise die herrlichen Fotos des Turniersaals, Analysebereich, Georg und Jonas zur verfügung gestellt hat. Weitere Fotos kann man in der Galerie des OIBM finden: https://www.schach-tegernsee.de/galerie-oibm-2018/

Sommerturnier in Faak am See

5 Spieler der ersten Mannschaft haben vom 11. Bis 18. August am diesjährigen Faaker See Open in Kärnten teilgenommen. Die Spitzenspieler Thomas Niedermeier und Edi Huber überzeugten dabei auf der ganzen Linie. Felix Baier spielte solide. Weniger überzeugend der Auftritt von Jonas Andre und Georg Seisenberger.

Den Sieg beim täglichen Ausflug zum Minigolfplatz konnte sich eindeutig Felix sichern

Das Faaker See Open ist nicht nur auf Grund der Landschaftlichen Umgebung am idyllischen Faaker See, sondern auch wegen des geräumigen Spiellokals im Kulturzentrums und angesichts der vielen netten Schachspieler aus Österreich und Umgebung eine Reise wert. Die vielen Wander- und Sportmöglichkeiten am und rund um den See sowie das sommerliche Wetter haben uns einen herrlichen Ausflug beschert. Die Minigolf-Einheiten waren dieses Jahr keine Eishockey-Veranstaltung mehr und Felix darf sich hier als Champion fühlen. Den Laufwettbewerb gewann hingegen Tom auf Grund seiner Berglauf-Fähigkeiten, die ihm vor 2 Jahren (oder auch vor 2 Monaten?!) kein Mensch zugetraut hätte. Jonas überzeugte durch dynamische Klimmzüge, während Edi v.a. durch ausgiebiges Frühstück auffiel. Georg blieb der Rang „fleißigster Nutzer“ des Sonnenbalkons.

Tom hier in einer sehr kritischen Stellung gegen einen Großmeister

Für Tom und Edi war auch das Schach-Ergebnis eine Reise wert. Tom holte 6/9, wobei er nur gegen zwei starke Großmeister verlor – beide Male bei weitem nicht chancenlos und nach langem Kampf. Sein Läuferopfer gegen einen 2500er GM sah eigentlich nach Mehr als Remis aus. Am Ende entschlüpfte der GM aber trotz Zeitnot mit frappierender Verteidigung. Seine Siege gegen Gegner um und über 2000 waren in der Regel solide und zeugten von deutlich überlegener Spielstärke. Seine Verteidigungsweitsicht gerade mit Schwarz hat mir imponiert. Allein der Auftakt gegen einen 1800er machte sprachlos. So glatt auf Verlust hatten wir ihn seit Jahren nicht gesehen. Aber auch hier fand er praktische Chancen, seinen Gegner zu überfordern und so eine „-5“-Stellung (virtueller Minusturm) noch zu gewinnen. Auch das macht einen FM aus. Edi erzielte 5/6 (er musste früher abreisen) durch z.T sehr sehenswertes Angriffsschach. Einzig sein Verlust in Runde 2 gegen einen 1950er war einem Blackout geschuldet. Hier machte er einen a tempo Zug, der eine Figur verlor, statt eine zu gewinnen. Dabei hätte man auch a tempo einen Zug machen können, der einen Turm schlägt. Ansonsten erlebten wir die üblichen Opfer und taktischen Finessen, die ihn langsam aber sicher Richtung 2200 marschieren lassen. So tief wie er rechnet kaum einer.

Felix war beim Minigolf erfolgreicher

Felix spielte unspektakulär. Er gewann erwartungsgemäß gegen 2 deutlich schwächer klassifizierte Spieler und verlor gegen zwei deutlich stärker klassifizierte Spieler. Entscheidend war aber sein Spiel gegen 1800er. Hier kam er nur zu einem Sieg und vier Remisen und somit nicht recht vom Fleck. Es fehlte ihm oft die Grundsicherheit, die ihm die Möglichkeit geboten hätte, aus solider Mittelspielstellung aktiver zu werden. Seine Strukturen waren oft ruiniert, so dass er die Stellung halten musste anstatt anzugreifen. Auf der anderen Seite leistet er sich keine Blackouts.

 

Georg während der letzten Runde

Zum Thema Blackout könnte Georg eine Menge erzählen. Mit 2/2 sicher gegen schwächere Spieler gestartet, verpatzte er durch Blackout 1 einen möglichen Sieg gegen einen Italiener mit 2200 und durch Blackout 2 die ganze Partie gegen einen 1900er. Es folgte ein verkrampfter Dauer-Versuch, die Scharte auszuwetzen, der in weiteren Fehlern und Verunsicherung mündete. Dabei wurden taktische Gewinne übersehen, Remis-Stellungen überzogen und aussichtslose Endspiele ausgekämpft– das z.T. noch erfolgreich. Am Ende standen nach viel Kampf und Krampf desaströse 4,5/9 gegen einen 1900er Gegner-Schnitt.

 

Auch Jonas kann bei Thema Blackout mitreden. Er kam arbeitsbedingt 2 Runden später an und startete gleich mit einem Blackout. Ein Endspiel mit Mehrfigur gegen einen 1600er verpatzte er durch einen Fingerfehler zum Verlust. Nach 4 teilweise soliden Siegen gegen schwächere Gegner, verlor er gegen einen 2100er. In der letzten Runde spielte er dann übermotiviert und verlor gegen einen 1850er durch einen weiteren Blackout, der ihm zuerst Bauer und dann Figur kostete. Sein großes Potenzial fiel vielfach seinem Ärger und seinem Unbehagen über erlangte Stellungen zum Opfer. Schach ist eben auch ein Spiel der Nerven.

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