Turniere

Leo Knoblauch ist neuer Kreismeister, Thomas Niedermeier Zweiter, SV Ilmmünster gewinnt Teamwertung

Ohne Niederlage erreichte Leo Knoblauch 4,5/6 und lag damit am Ende dank der besseren Buchholzwertung vor Thomas Niedermeier.

Raphael Funk Zweiter in Kelheim

Überzeugte mit 6/7:Raphael Funk

Mehr als ein Dutzend Ilmmünsterer Schachspieler traten beim 10.Kelheimer Weihnachtsopen an. Während sich etliche Spieler der ersten und zweiten Mannschaft (Thomas Niedermeier, Edwin Huber, Philip Schwertler, Georg Seisenberger, Stephan Crone, Alexander Pertaia, Alfred Winkelmeier, Christian Beimler, Anton und Ivan Petrov, Christoph Pilsner und Andreas Häfner) im Hauptturnier redlich mühten und im Rahmen ihrer Erwartungen blieben, ragte der Jüngste im Begleitturnier heraus: Raphael Funk gewann 6 seiner 7 Partien, schlug dabei ausnahmslos stärker bewertete Gegner und belegte Platz 2.

Sensation: 1. und 2. Mannschaft im Pokal erfolgreich

Holte das entscheidende Remis zum Sieg der Zweiten: Norbert Holzmayr

In diesem Jahr spielt der SV Ilmmünster mit zwei Mannschaften im Pokal. Im Viertelfinale hatten es beide Mannschaften mit schweren Gegnern zu tun. Während die 1.Mannschaft gegen den Pokalfavoriten SK Neuburg spielen musste, hatte es die 2.Mannschaft mit dem MTV Ingolstadt zu tun. So viel schon mal vorab, beide Mannschaften gewannen ihre Partien sensationell:

Die 1.Mannschaft gegen Neuburg mit 3,5 – 0,5 und die 2.Mannschaft mit 2,5 – 1,5.

SV Ilmmünster 1 – SK Neuburg

Niedermeier – Wurzel 1-0
Knoblauch – Sailer 1-0
Schwertler – Holl 0,5-0,5
Seisenberger – Danyi 1-0

MTV Ingolstadt – SV Ilmmünster 2

Gürtler – Holzmayr 0,5 – 0,5
Trung – Beimler 0,5 – 0,5
Pohle – Wallrab 0,5 – 0,5
Boos – Pilsner 0 – 1

Für das Halbfinale am 24.01.2024 sind die beiden Mannschaften aus Ilmmünster leider gegeneinander gelost worden. Verbunden damit ist ein lachendes und ein weinendes Auge. Eine der erfolgreichen Mannschaften wird ausscheiden, aber wie in den letzten Jahren auch, trotz der großen Konkurrenz, wird Ilmmünster auch diesmal im Pokalfinale sein!

Schachfreund Niedermeier hat dankenswerterweise zum Spiel gegen den SK Neuburg einen Bericht erstellt: Bericht

Sieben Ilmmünsterer beim Weihnachtsopen in Kelheim

Nach einem abwechslungsreichen Turnier mit Höhen und Tiefen aller Beteiligter erreicht die Delegation aus Ilmmünster – mit Thomas Niedermeier, Edwin Huber, Andreas Kampert, Georg Seisenberger, Alex Pertaia, Christian Beimler und Andreas Häfner – Platz 2 in der Mannschaftswertung des Wittelsbacher Weihnachtsopen in Kelheim. Vor allem Tom (mit einigen spektakulären Siegen) und Alex (mit einem stattlichen Ratingplus) konnten glänzen.

Das Weihnachtsopen in Kelheim ist ein perfekt organsiertes Turnier in angenehmer Spielatmosphäre im schönen Saal des Domero-Hotels in der Kelheimer Altstadt. Und so reisten wir – trotz Absagen von Alfred und Norbert – mit einer stattlichen Anzahl an hochmotivierten Teilnehmern an. Für Christian und Andreas Häfner war das Weihnachtsopen ihr erstes Turnier.
Der einzige Nachteil des Turniers ist die große Anzahl unterbewerteter Spieler, die allesamt besser als ihre Wertungszahlen spielen, was dazu führte, dass wir meist „nach unten“ gelost wurden. Allein der Uttenreuther Yuriy Savchuk, mit kaum 1800 DWZ, trat gegen die halbe erste Ilmmünsterer Mannschaft an und holte immerhin 1,5/4. Seine reale Spielstärke ist weit stärker.
In Runde 1 siegten Edi und Tom souverän gegen Schmidt und Braun, während sich Andreas Kampert gegen den ersten 1800er (Wolf) schwertat und mit einem Remis leben musste. Alex trumpfte gegen einen schwächer gerateten Gegner groß auf und siegte im Schnelldurchgang, während Andreas Häfner eine lange Zeit schöne Opferpartie durch zu großzügiges Freigeben von Material verlor. Bei mir, Georg Seisenberger, sah es lange gut gegen FM Ollenberger aus, ehe ein schlechter Figurentausch den Wormser auf die Siegerstraße brachte. Christian musste mit Freilos nachsitzen.
Am Nachmittag mühte sich Edi gegen GM Neuman in einem Damen-losen Mittelspiel vergeblich: er bekam keinen Zugriff auf die Stellung. Tom zeigte sich in seiner Partie gegen den Ingolstädter Markus Lechermann ziemlich großzügig und gab seine drei Zentrumsbauern und einen Turm für gerade einmal zwei Leichtfiguren. Das ging nicht gut. Und auch Andreas K. spielte zu riskant gegen Guckes und wurde Opfer einer gegnerischen Bauernarmada am Königsflügel. Alex verpasste die Chance, einen 1900er zu schlagen, in dem er gegen Abu-Risha zu übereifrig eine Dame für Turm und Läufer opferte. Christian stellte seine Partie durch Öffnen der c-Linie vor dem lang Rochierten König ein und Andreas H. gab wieder zu viel Material ohne Kompensation. Beim Spielstand von 0-6 konnte ich immerhin einen Mehrbauern im Turmendspiel gegen Wibmer zum Ehrenpunkt verwandeln.
In Runde 3 dann das gleiche Bild bei Andreas K. und Christian: keine Punkte nach Fehlern. Und auch bei Andreas K. sprang wieder nur ein Remis gegen einen 1800er heraus. Alex gewann sicher gegen einen schwächeren Gegner und Tom und Edi zeigten sich mit klaren Siegen gegen ihre nominell schwächeren Gegner Savchuk und Abu-Risha von ihrer besten Seite. Ich verdarb hingegen meine Partie gegen Kosovska mit einer Serie fürchterlicher Züge, nachdem ich schon früh einen Bauern und das Zentrum erobert hatte.
Andreas K. und ich fanden uns folgerichtig auf einmal an den Brettern 39 und 41 wieder, wo wir gegen 1500er dann doch sicher gewannen. Tom blieb souverän gegen Kosovsko, zwang den schwarzen König nach g8 neben den Turm auf h8, während es diesmal Edi nach überlegen geführter Opferpartie gegen Savchuk erwischte: er vergab etliche klare Gewinnstellungen und verlor am Ende ungewöhnlich durch viele Rechenfehler. Alex unterlag unnötig gegen Schmidt und auch für Christian und Andreas H. gab es nichts Zählbares zu holen. Sehr durchwachsene zwei Tage.
Besser wurde es dann in Runde 5. Christian gewann nach nur einer halben Stunde eine Figur und damit die Partie. Tom spielte eine Glanzpartie gegen Thanner und siegte mit diversen Opferideen sehenswert. Edi überspielte den 1800er Malzer, wenn auch mit kleinen Wacklern in der Ausführung. Man merkte ihm seinen grippalen Infekt eindeutig an. Andreas und ich gewannen sicher gegen die 1800er Deschler und Bodenschatz und auch Andreas H. punktete mit einem Remis. Mann des Tages war aber Alex, der den Deggendorfer Andreas Krauß in einem schönen Turm und Leichtfigurenendspiel überspielte. Sein erster 1900er Skalp!
Und in Runde 6 ging es zunächst so weiter: Alex holte gegen den Passauer Franz Schmid (2100) ein sicheres Remis. Christian hielt ein Endspiel gegen Bodenschatz Remis und Andreas H. gewann gegen Ensslen, der sich zu opferwütig zeigte. Edi gewann sicher und flott gegen Obermaier und auch an den drei verbleibenden Brettern sah es nicht schlecht aus. Leider patzten dann Tom (mit einem eingestellten Endspiel gegen GM Neuman), Andreas K. (gegen den unvermeidbaren Savchuk: ein übersehenes Dauerschach in gewonnener Stellung) und ich (Remis gegen Fröhlich: ein nicht zugemachter Sack) zum Ende der Runde.
Übermotiviert gingen dann Alex, Christian und Andreas H. in Runde 7: nach 30 min stand ein 0-3 durch fürchterliche Einsteller. Und auch der immer mehr kränkelnde Edi gab seine Partie nach nur 12 Zügen gegen Bunk verloren. Andreas spielte eine starke Partie gegen Höhfeld und gewann schnell eine Figur und bald den Punkt. Savchuk hatte indes sein Pulver verschossen und überzog seine Partie gegen mich mit Brechstangenschach. Den Glanzpunkt des Turniers aus Ilmmünsterer Sicht lieferte dann Tom, der gegen Schluchter einen Turm opferte und in der Folge auf einem Brett in Flammen einen nicht für denkbar gehaltenen Königsangriff inszenierte. Finale furioso!
Wie immer wurden etliche Mittagessen mit Brett bestritten und alle Partien eindrücklich gewürdigt. Die üblichen Kommentare von Tom et al müssen für Andreas H. ein Kulturschock gewesen sein, den er aber tapfer aufnahm, um am Ende selber Contra zu geben.
Tom (5/7) und Alex (3,5/7 gegen viel stärkere Spieler) können mit ihrer Leistung zufrieden sein. Für Christian und Andreas H., die beide erst wenige Wochen im Vereinsschach aktiv sind, war das Turnier ein beachtlicher Start ins Wettkampfschach: Potenzial klar erkennbar. Andreas vergab leider zu viele Chancen, ich versaute zwei Partien und damit ein sonst gutes Turnier. Edi schließlich zollte seinem grippalen Infekt Tribut und kann kaum bewertet werden.

Titelverteidigung vepasst: Ilmmünster unterliegt dem neuen Pokalsieger Gröbenzell mit 1-3

Nach dem sensationellen Gewinn des oberbayerischen Pokals 2019 gegen den damaligen Zweitligisten Weilheim, gelang den Ilmmünsterern im Pokalfinale der Saison 2019/21, das erst 2022 ausgespielt wurde, nur das Aus im Halbfinale gegen den neuen Pokalsieger, den Oberligisten aus Gröbenzell. Letztlich hatten wir keine Chance gegen die im Schnitt 150 DZW-Punkte besser aufgestellten Gastgeber.

Etwas Pech war schon dabei beim final-four Abschlussturniers des obb. Pokals. Den von den vier Mannschaften aus Rosenheim, Ingolstadt, Gröbenzell und Ilmmünster waren wir nominell klar von der Aufstellung das zweitstärkste Team (DWZ-Schnitt 2050). Aber die Auslosung wollte es, dass wir auf das stärkste Team aus Gröbenzell (Oberliga, DWZ-Schnitt 2200) bereits im Halbfinale trafen, während die ersatzgeschwächten Regionalligisten des MTV Ingolstadt (DWZ-Schnitt 1800) und der Kreisligist SF Rosenheim (DWZ-Schnitt 1900) im zweiten Halbfinale aufeinandertrafen.

Auch aus der Eröffnung kamen die Ilmmünsterer Spieler wenig gut: Thomas Niedermeier stand gegen Kaunzingers London-Verschnitt stark gedrückt. Der Gröbenzeller hatte das Zentrum und starke Angriffschancen am Königsflügel, während Toms möglicher Gegenangriff am Damenflügel bzw. gegen das Zentrum nicht in Gang kam. Ähnlich bei Georg Seisenberger, der gegen Föttmeiers London-Interpretation alle Hände voll mit positioneller Verteidigung zu tun hatte. Philip Schwertler hatte gegen Pieper eine Wolga-Nebenvariante nicht richtig behandelt und stand ebenfalls in der Defensive. Einzig Andreas Kampert war gegen Schmid in einem Spanier schön aus der Eröffnung gekommen und hatte mit einem wohldurchdachten Bauernvormarsch am Damenflügel starke Initiative.

Als Andreas dann in der Diagrammstellung zu vorschnell einen Bauern fraß, waren eigentlich alle Chancen dahin: denn Andreas verlor in der Folge unausweichlich Material, am Ende sogar einen ganzen Turm und musste aufgeben: 0-1

Kampert-Schmid: Tb7: e4 Sg5 Dc6 -+
Kampert-Schmid: Tb7: e4 Sg5 Dc6 -+
Schwertler-Pieper: f5! krönt die schwarze Strategie
Schwertler-Pieper: f5! krönt die schwarze Strategie

Die anderen drei kämpften wacker und konnten zumindest zeitweise partienweise am Ausgleich schnuppern, echte Gewinnchancen ergaben sich aber eigentlich nirgendwo. Philip kam nach einem feinen Zentrumsunterminierungsmanöver Piepers (siehe Diagramm) langsam, aber qualvoll unter die Räder und damit war der Mannschaftskampf schon entschieden: 0-2

Georg hatte nach großen Problemen vorübergehend ein ausgeglichenes Mittelspiel erreicht, dort aber selbstverschuldet eine unangenehme Fesselung zugelassen, aus der es kein Entrinnen mehr gab. Die letzte Chance bot in der Diagrammstellung ein Qualiopfer, das Georg ausließ: 0-3

Föttmeier – Seisenberger: Tc8?, Ld4+-
Fössmeier – Seisenberger: Tc8?, Ld4+-
Kaunzinger – Niedermeier: Ld4 -+
Kaunzinger – Niedermeier: Ld4 -+

Als alles auf ein 0-4 hindeutete, zeigte sich Albert Kaunzinger großzügig und ließ Tom aus einem dauerhaften Würgegriff entkommen. Solche Angebote darf man Tom aber nicht machen. Denn kaum dass er am Spiel teilnehmen durfte, zeigte er sich entschlossen, seine Gegenchancen zu nutzen. Und Kaunzinger unterschätzte in der Folge mit Mehrquali die beiden starken Freibauern g und h, die Tom einfach mal nach vorne laufen ließ. Und so entstand ein ästhetisches Mattbild (letztes Diagramm), das zum versöhnlichen 1-3 führte.

Woran es nun am Ende lag, dass wir so klar verloren haben: Etwas zu viel Respekt oder einfach nur schlecht eröffnet? Vermutlich auch an der Spielstärke der Gastgeber, die am Ende auch verdient den Pokal holten (3-1 gegen die Rosenheimer, welche den MTV zuvor nach Berliner Wertung [2-2, Brett 1 für Rosenheim] geschlagen hatten).

Der obb. Pokal 2022 soll in ein paar Wochen ausgetragen werden. Vermutlich darf der SV Ilmmünster dann wieder im final-four antreten. Ob es dann zu mehr reicht?

Philip Schwertler ist Schach-Kreismeister– starke Ilmmünsterer Teamleistung

Mit 5/6 Punkten siegte der Ilmmünsterer Schachspieler Philip Schwertler bei der Kreismeisterschaft in Rohrbach mit einem halben Punkt Vorsprung vor Wolfgang Sailer (Neuburg) und Andreas Kampert (Ilmmünster), beide 4,5/6. Titelverteidiger Thomas Niedermeier wurde mit 4/6 Vierter. Alfred Winkelmeier erreichte sehr gute 3,5/6. Edi Huber musste das Trunier krankheitsbedingt abbrechen. In der B-Gruppe erreichte Lars Porsche mit 5/6 Platz 3, die Jugendlichen Alex Pertaia und Ivan Petrov schlugen sich mit ihren 12 bzw. 10 Jahren bei den Erwachsenen hervorragend und erreichten 3/6 bzw. 2/6.

Nach 4 Runden zeichnete sich ab, dass die drei Ilmmünster Philip Schwertler, Andreas Kampert und Thomas Niedermeier mit dem Mainburger Junior Lohr, dem Ingolstädter Schims und dem Routinier Sailer aus Neuburg um die Kreismeisterschaft spielen würden. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Hoffnungen vom an Nummer 2 gesetzten Edi Huber bereits zerstoben. Andauernde Rückenprobleme quälten ihn von Beginn an und machten ein Weiterspielen nach Runde 2 unmöglich. Darunter litt die Konzentration und nur so lässt sich auch erklären, dass er gegen die Nachwuchsspielerin Sarah Hausmann vom MTV Ingolstadt in Runde 1 folgende Gewinnstellung (neben weiteren Gewinnstellungen) ausließ.

Huber – Hausmann: gegen Lc4 gibt es nichts mehr
Schims-Winkelmeier: schwarz setzt Matt

Am Ende verlor er in Folge eines Konzentrationsfehlers sogar noch. Nach einem Sieg gegen Werner Lohr aus Mainburg beendete Edi das Turnier. Besser begonnen hatten Philip, Tom und sensationeller Weise auch Alfred, die alle mit 2/2 gestartet waren. Alfred hatte dabei nicht nur gegen Trapp aus Freising, sondern auch gegen den Regionalligaspieler Schims vom SK Ingolstadt gewonnen – und das durchaus sehenswert.

Andreas hatte mit einem Remis gegen Sarah Hausmann auch einen halben Punkt abgegeben (1,5/2). So lagen mit den drei Ilmmünsterern und Wolfgang Sailer und Maxi Lohr 5 Spieler punktgleich nach 2 Runden an der Tabellenspitze. Am Spitzenbrett mühten sich in Runde 3 folglich Philip und Tom ab, wobei in der Diagrammstellung Tom mit dem feinen Zug Df6 ausgleichen konnte. Ein Remis war damit fast unausweichlich.

Schwertler – Niedermeier: Remis
Kampert – Lohr: weiß opfert und gewinnt

Alfred indes musste nach einem Figurenverlust gegen Sailer aufgeben. Andreas spielte hingegen die Partie des Turniers, in der er gegen Maxi Lohr intuitiv mehrere Opfer anbot und zwischendurch einen ganzen Turm weniger hatte. Die brillante Öffnung des Zentrums versprach ihm mehr als Kompensation. In der Diagrammstellung hängt fast alles am Brett. Aber Andreas fand den besten Zug. Welchen?

Am Ende eines folgernden taktischen Handgemenges verblieb Andreas mit 2 Mehrbauern, die er sicher nach Hause spielte. Als Belohnung durfte er in der 4. Runde gegen Tom antreten. Auch diese Partie endete mit Remis. Turnier-vorentscheidend war indes, dass Philip gegen Sailer ein Leichtfigurenendspiel halten konnte und so alle drei Ilmmünsterer im Rennen um den Titel verblieben. Sailer lag mit 3,5 Punkten einen halben Punkt vor den dreien, Schims, Maxi Lohr und dem Nürnberger Gastspieler Siegl.

Sailer konnte auch in Runde 5 gegen Schims nicht gewinnen und erreichte ein Remis. Das bot Andreas, Tom und Philip die Chance mit Sailer gleichzuziehen. Leider überzog Tom hier seine Partie gegen Trapp und verlor. Philip spielte indes groß auf und übersielte den Topscorer der Regionalliga Lohr mit feinem dynamischen Spiel. Das Ende ist unten dargestellt. Auch Andeas spielte stark und gewann gegen Siegl.

Damit waren die Sailer, Philip und Andreas drei Spieler mit 4/5 Punkten an der Spitze vor der letzten Runde. Andreas spielte gegen Sailer dann sicher Remis und Philip spielte die zweite große Partie des Turniers, indem er gegen den Mainburger Steffel ein verblüffendes Opfer realisierte (Diagramm). In der Folge gewann Philip Material und die Partie. Damit wurde Philip verdientermaßen Kreismeister. Er gewann als einziger Spieler vier Partien und remisierte zweimal.

Steffel – Schwertler: schwarz bringt e5!!
Gumberger – Porsche: schwarz bringt e5!!

Ilmmünster gewann mit Philip, Andreas, Tom und Alfred auch die Teramwertung des Turniers, mit einer Turnierleistung von 2107 und damit über 200 DZW Punkten vor Mainburg und Freising.

Die meisten Ilmmünsterer zeigten insgesamt starke Leistungen. Einzig für Tom und Edi (beide topgesetzt) dürfte das Turnier nicht ganz zufriedenstellend verlaufen sein.

In der zweiten Gruppe spielte Lars Porsche von Anfang an um den Turniersieg mit. Er gewann 5 seiner 6 Partien, z.T. spektakulär, wie in der Partie gegen Gumberger aus Moosburg (Diagramm). Einzig gegen den Turniersieger Böhm aus Freising agierte er etwas zaghaft und musste am Ende aufgeben. Böhm, Cyrener (Freising) und Lars hatten am Ende 5/6 und nur die Feinwertung verwies Lars auf Rang 3.

Die beiden Jugendspieler Alex Pertaia und Ivan Petrov traten ebenfalls bei den Erwachsenen der zweiten Gruppe an und spielten gut mit. Alex hatte eine Woche zuvor in Kehlheim sein erstes Open gespielt und mit einer ersten DZW von 1727 aufhorchen lassen. Er erreichte bei der Kreismeisterschaft 3/6, agierte dabei etwas unter Wert, bestätigte aber sein großes Potenzial. Ivan erreichte 2/6 und verbesserte seine DZW in Kehlheim (wo er im Jugendturnier gespielt hatte) und Rohrbach um 100 Punkte. Mit knapp 1200 ist er allerdings immer noch weit unterbewertet.

Parallel spielte Armin Höller bei der Kreismeisterschaft im Kreis Zugspitze mit und wurde hervorragender Fünfter.

Jugendspieler mit großen Erfolgen bei der Kreismeisterschaft

Raphael Funk ist Kreismeister der U10, sein jüngerer Bruder Michael wurde Fünfter. Ivan Petrov wurde Dritter bei der U12, Fabrice Göke Sechster, eine gute Mittelplatzierung erreichten Maxi Wittmann und Elli Pertaia. Martin Lapos hatte Pech – ihm wurde eine gewonnene Partie falsch gewertet. In der U14 wurde Alex Pertaia Vierter.

Ein wenig überraschend, dafür umso souveräner gewann Raphael das Turnier der U10. Mit 6 Siegen aus 7 Runden war er unangefochtener Erster. Raphael gewann im Verlauf des Turniers immer mehr an Sicherheit und entschied die direkten Duelle mit den Zweit- bis Viertplatzierten allesamt für sich. Sein Bruder Michael hätte um ein Haar den Doppelsieg der Funks realisiert, verlor aber in der letzten Runde und fiel so mit 4/7 auch den immer noch ausgezeichneten fünften Platz zurück.

Einen weiteren Pokal gewann Ivan, der in der U12 ohne Niederlage mit drei Remisen auf Rang 3 landete. Während die ersten drei untereinander remisierten, musste Ivan ein weiteres Remis abgeben und landete so einen halben Punkt hinter den beiden erstplatzierten, dem Freisinger Brand und dem Mainburger Lohr, beide immerhin 300 Punkte stärker bewertet als Ivan, was aber sicher nicht dem Spielstärkeunterschied entspricht. Mit etwas mehr Mut wäre auch ein Sieg gegen Lohr drinnen gewesen und damit auch Platz 1 oder 2. Äußerst erfolgreich schlug sich Fabrice Göke, einer der jüngsten in der U12. Er kam gegen starke Gegner auf 4,5/7 und unterlag nur dem Sieger Brand und dem Viertplatzierten. Maxi Wittmann kam auf 3,5/7, Elli Pertaia auf 2/7. Für beide war das Ergebnis in Ordnung, auch wenn mehr drinnen war. Martin erreichte auch 2/7, wurde aber mit 1/7 gewertet – ein Eintragungsfehler des Ergebnisses der 6.Runde, der natürlich in einem Jugendturnier nicht passieren darf.

Fabrice, Elli und Maxi

Unter Wert verkauft hat sich Alex Pertaia in der U14, der bis zur letzten Runde auf Platz 2 lag und dann eine unnötige Niederlage gegen Anna Nguyen aus Moosburg kassierte. Sieger wurde Wu aus Freising mit 6,5/7. Alex hatte am Ende 4,5 Punkte. Mit 5,5 wäre er alleiniger Zweiter gewesen.

Alex und Ivan beim Training

Insgesamt war die Jugendabteilung sehr zufrieden mit dem Abschneiden unserer Spieler. Jede Wettkampfteilnahme bringt jeden einzelnen weiter. Und mit den errungenen Erfolgen kommt natürlich auch Freude und Selbstvertrauen dazu.

Herbert Peter gewinnt Ü55 Meisterschaft

Drei Keismeisterschaft im Schnellschach für Senioren fand dieses Jahr in Ilmmünster statt. Es wurde in einem Turnier mit zwei Wertungen (Ü55/Ü70) gespielt. Die Ü55 gewinnt der Ilmmünsterer Herbert Peter, Sieger in der Ü70 wird Siegfried Schmid vom SC Beilngies).

Zur Senioren Meisterschaft kamen 13 Teilnehmer nach Ilmmünster. Überraschend ist, dass die Teilnehmerzahl der Ü70 mit 8 Teilnehmern höher war, als die der Ü55 (5). Vom SV Ilmmünster nahmen 4 Spieler Teil (Günther Eichinger Ü70, Mario Walter Ü55, Herbert Peter Ü55, Alfred Winkelmeier). Erfreulich war auch die hohe Teilnehmerzahl vom SC Beilngries, welche gleich mit 5 Teilnehmern vertreten waren.

In der Ü55 Gewann Herbert Peter vor Klaus Richter SK Neuburg.
Die Ü70 gewann Siegfried Schmid vor Viktor Pak (beide SC Beilngries).

SV Ilmmünster wird zweiter im Kreis-Mannschafts-Blitz

Am Vormittag des großen Bayerischen Pokal Halbfinales fand das diesjährige Kreis-Mannschafts-Blitz Turnier in Ilmmünster statt. Der SV Ilmmünster wird bei einem spärlich besuchten Turnier Zweiter.

Lediglich drei Mannschaften kommen zum Kreis Mannschafts Blitz Turnier des Schachkreises Ingolstadt-Freising. Da die erste Mannschaft des SV Ilmmünster am Nachmittag noch im Bayerischen Pokal Halbfinale um den Einzug in Deutschen Pokal spielen muss, spielen die SVIler in zweiter Delegation. Mannschaftsführer Alfred Winkelmeier ging mit den Spielern Jonas Andre, Mario Walter und Herbert Peter ins Rennen. Die weiteren Teilnehmer waren die stark favourisierten Neuburger und eine Delegation aus Abensberg.

Da nur drei Mannschaften teilnahmen wurde in vier Durchgängen gespielt. Die Ilmmünsterer gewannen das Auftaktspiel gegen Abensberg und konnten im Anschluss gegen die favourisierten Neuburger ein Unentschieden erringen. Die folgenden Runden liefen allerdings weniger spannend ab. Der SVI gewann alle Runden souverän gegen den SK Abensberg und verlor alle Runden gegen SK Neuburg. Neuburg wiederrum ließ Abensberg in keiner Runde einen Punktgewinn.

So stand am Ende ein eindeutiges Ergebnis fest: Der SK Neuburg gewinnt mit nur der Abgabe eines Unentschieden. Zweiter wird der SVI, Abensberg dritter. Jeder Teilnehmer erhielt einen Polal.

Die Sensation knapp verpasst: Ilmmünster Dritter im Bayerischen Pokal

​In einem unglücklichen Halbfinale unterliegt die Mannschaft mit 1-3 gegen die SF Augsburg. Das Spiel um Platz 3 endet mit einem kuriosen, glücklichen Sieg gegen SC-SW Nürnberg. Den Pokal gewinnt Bavaria Regensburg in einem engen Finale gegen Augsburg.

Es sollte am Ende nicht sein. Die Schachspieler des SV Ilmmünster in der Aufstellung Niedermeier, Schwertler, Kampert und Seisenberger hatten – auch ohne den beruflich verhinderten Edwin Huber – die favorisierten SF Augsburg im Halbfinale des Bayerischen Schachpokals am Rande einer Niederlage. Am Ende spielten aber die Nerven nicht mit.

Die Augsburger waren an allen Brettern nominell stärker aufgestellt als Ilmmünster (beide Regionalliga) und damit ebenso favorisiert wie Oberligist Bavaria Regensburg gegen den Landesligisten SC-SW Nürnberg. Während die Regensburger an den Brettern 2-4 relativ sicher die Nürnberger überspielten und nur Jana Schneider gegen Reis am Spitzenbrett ein Remis in einer verrückten Opferpartie abgab, taten sich die Fuggerstädter lange sehr schwer.

Kampert – Vuckovic, Z: nach Kf2?? Folgte Se3!

Weller – Schwertler: De8 erzwingt Remis

In den ersten drei Stunden waren alle vier Bretter im Gleichgewicht. Andreas Kampert hatte gegen Zarko Vuckovic absolut solide agiert und eigentlich nie Probleme bekommen. Auch Philip Schwertler hatte gegen Wellers Angriffsschach trickreich verteidigt und stand sogar etwas besser. Thomas Niedermeier hatte gegen Brückner sogar die bessere strategische Ausgangslage und Georg Seisenberger hatte gegen Aleksandar Vuckovic eine absolut ausgeglichene Mittelspielstellung erreicht.

Leider patzte Andreas dann mit einem einzügigen Einsteller, ein Geschenk, das Zarko natürlich dankend annahm. Das war aber noch nicht weiter schlimm. Denn Tom hatte eine starke Angriffsstellung generiert. Und nach der besonderen Pokalwertung (Berliner Wertung) wäre sein Sieg auf Brett 2 mehr wert als die Niederlage von Andreas auf Brett 3. Nötig war dafür allerdings ein Remis von Georg auf Brett 1 und ein Remis von Philip auf Brett 4. Beides schien eigentlich in trockenen Tüchern – sofern die Zeitkontrolle überstanden werden würde. Denn beide hatten keine allzu großen Klippen mehr zu umschiffen.

Aber manchmal ist Schach nicht ganz nachvollziehbar. Philip sah den richtigen Zug De8 mit der Damentauschdrohung De5 (nebst Schach) und bekam offensichtlich Angst vor Th1+ Kg8 Kf3!! nebst Df6 und die schwarze Dame kann nicht mehr mit Schach nach e5. Indes hätte nach Th1 Kg7! Remis gehalten. In der Kürze der Zeit machte Philip den Panikzug d5 statt De8 und ging qualvoll unter.

Damit mussten jetzt Tom und Georg gewinnen, um nach Berliner Wertung noch mit 2-2 dank Siegen an Brett 1 und 2 zu gewinnen. Und Tom spielte seine Partie groß zu Ende: ein Springeropfer auf h6 beendete die Partie sehenswert.

Niedermeier – Brückner: Sh6:! gewinnt

Vuckovic, A – Seisenberger: Da7! wäre stark gewesen

Georg hatte indes leichte positionelle Chancen erhalten, da der weiße a-Bauer verwundbar war. Ein Endspiel ohne den weißen a-Bauern dürfte glatt für schwarz gewonnen sein. Und in der Tat hätte wohl Da7 mit der positionellen Idee Da6 und Tfc8 weiß große Probleme gemacht. Nach Ta8 verflachte die Partie allerdings. Das war für den Matchverlauf natürlich fatal. Denn in gleicher Stellung mit großer Remisbreite auf Gewinn spielen zu müssen, erfordert Geduld und die nötige Balance zwischen Aggressivität und Sicherheit. Georg konnte diese Aufgabe nicht lösen und stellte die Partie in Remisstellung kurz vor der Zeitkontrolle ein. Die Nerven spielten leider an diesem Tag an drei Brettern nicht mit.

 

Verrückt wurde es dann in der Finalrunde. Bavaria Regensburg gewann gegen Augsburg mit 2,5-1,5. Dabei standen die Augsburger an den Brettern 3 und 4 zeitweise sehr vielversprechend und Brett 2 schien lange gleich. Da Brett 1 (Schneider-Vuckovic, A.) schnell Remis gegeben worden war, sah vieles nach einem Augsburger Sieg aus. Als dann der Augsburger Hamkar (für Weller ins Team gerückt) gegen Goldbeck ein Endspiel mit Mehrbauer nicht gewinnen konnte und Zarko Vuckovic gegen Oberhofer einen Mehrbauern nicht halten konnte, kam es wie es kommen musste. Brückner patzte auf Brett 2 gegen Pezelj und die Regensburger gewannen mit der einzigen Partie, in der sie Gewinnchancen hatten, den Pokal. Aber natürlich ist auch die Kunst der Verteidigung im Schach wesentliches Element und hier waren die Regensburger am Ende eindeutig stärker.

Nach krasser der Verlauf im kleinen Finale. Denn Ilmmünster stand schon nach zwei Stunden nahezu aussichtslos mit dem Rücken zu Wand.

Tom hatte gegen Reis viel zu viel riskiert und sah sich nach der Eröffnung ebenso in Verluststellung, wie Georg, der gegen Saathoff einen Bauernvorstoß übersehen hatte. Einzig Andreas stand mit Mehrbauer und klaren Stellungsvorteilen gegen Konsek klar auf Gewinn. Philip stand auch etwas besser. Seine Partie gegen Meulner war aber noch im Gleichgewicht. Aber nach Berliner Wertung (diesmal Tom auf Bret 1) wären zwei Niederlagen von Tom und Georg schon das Ende gewesen.

Schwertler-Meulner: Dd2 und weiß ist besser

Schwertler-Meulner: Sg2: gewann

Als Philip dann nach einem übereilten Vorstoß am Damenflügel in einen Königsangriff geriet und aufgeben musste, schien das Match gelaufen. Denn Tom und Georg hatten beide nur noch 2 min auf der Uhr (gegen 30 min) und völlig verlorene Stellungen zu verteidigen.

Aber die Nürnberger machten irgendwie den Sack nicht zu. Reis spielte statt des völlig normalen Dh6 (Diagramm 1) mit Gewinnstellung Sf5 und wurde in der Folge in einem Blitzduell von Tom ausmanövriert. Tom nahm einfach mit der Dame auf b2. Am Ende ließ Reis noch ein Abzugsschach zu, weil er sich in der Brettgeometrie verschaut hatte (Diagramm 2). Tom war am Abgrund gewandelt, aber nicht hineingefallen.

Reis-Niedermeier: Dh6 gewinnt

Reis-Niedermeier: Ld3?? verlor

Saathoff-Seisenberger: Td5:! +-

Saathoff-Seisenberger: Tg2:!

Nach diesen beiden verdrehten Partien sollte es noch wilder kommen. Da Toms Sieg (Brett 1) mehr wert war als die Niederlage von Philip (Brett 2) stand Nürnberg auf einmal unter Druck. Sie brauchten noch 1,5 Punkte. Und Saathoff hatte mit einem Springermanöver seinen Vorteil deutlich reduziert. So stark er mit einem Turmscheinopfer (erstes Diagramm) am Anfang zugeschlagen hatte, so wenig gelang es ihm jetzt die Partie zum Sieg zu bringen. In der zweiten Diagrammstellung hatte er Kb1 gezogen, in der irrigen Annahme, dass der schwarze Läufer nun hinge. Georg spielte aber Tg2:, da auf cd: Dc2 matt droht. Die Stellung war da immer noch gleich, aber Saathoffs Psyche spielte ab da nicht mehr mit. Er stellte in der Folge in einem Blitzduell einzügig einen Turm ein und gab auf. Auch Georg war am Abgrund gewandelt und nicht hineingefallen. Damit war der Mannschaftssieg sicher.

Kampert – Konsek: Nach Tad1 +- (und irgendwie doch nicht)

Kurios und bitter dann noch das Ende bei Andreas. Denn dieser veropferte sich in Gewinnstellung und musste seine Partie am Ende noch aufgeben. Das 2-2 mit Sieg nach Berliner Wertung war das Ergebnis eines brachialen Pokalkampfes mit glücklichem Ende für Ilmmünster. Das Glück, das im Halbfinale noch gefehlt hatte, war in diesem Match zurückgekehrt.

Natürlich wären wir gerne mit einem Halbfinalsieg in die Deutsche Pokalrunde eingezogen. Aber am Ende bleibt dennoch ein sensationelles Ergebnis, das nach 10 K.O.-Runden Platz 3 im Bayerischen Pokal bedeutet.

1 2 3