Mit der gleichen Mannschaft, die vor zwei Wochen gegen Bayernwald gewann, konnten auch zwei Punkte in Tegernsee eingefahren werden. Der Sieg bringt vorerst Platz 3 in der Regionalliga Süd-Ost.
Den ersten Punkt gewann Leo Knoblauch, da sein Gegner Christoph Pölt nach einer kleinen Operation ausfiel. Der Tegernseer Youngster ist einer der aufstrebenden Schachschüler des Schulschachprojekts im Landkreis Miesbach. Allerdings sah es schon bald so aus, als ob Edi Huber gegen Ilya Manakov am Spitzenbrett unter die Ränder kommen würde. Der Tegernsee hatte zwei Bauern mehr. Auf den übringen Brettern standen Markus Reischl gegen Michaela Mancu, die zweite Tegernseer Nachwuchshoffnung, nach subtiler Eröffnung positionell besser. Auch Thomas Niedermeier hatte gegen Fabian Thiel Eröffnungsvorteile. Die anderen Bretter waren alle im Gleichgewicht.
Wie eine kalte Dusche kam dann die Niederlage von Andi Fröschle gegen Christian Schnegelberg. Der dritte Tegernseer Nachwuchsspieler nutzte eine grobe Ungenauigkeit von Andi mit überzegender Taktik gnadenlos aus und gewann einen Turm. 1-1
Während Edis Partie immer mehr über den Jordan zu gehen schien, spielte Markus sauberes Positionsschach. Zwei Bauern Mancus waren so schwach, dass ein Sieg nur noch eine Frage der Technik sein musste. Der Wettkampf war an dieser Stelle aber immer noch offen, da Tom seinen Vorteil vergeben hatte und in einem Turm-Läuferendspiel Remis annehmen musste. 1,5-1,5
Angesichts eines virtuellen 2,5-2,5 schien alles auf die Bretter von Philip Schwertler gegen Marina Manakov, Georg Seisenberger gegen Gerhard Lettl und Andreas Kampert gegen Guido Guggenberger anzukommen. Georg stand etwas besser, Philip etwas schlechter. Beide Partien waren allerdings relativ ruhig. Bei Andreas war hingegen ein hartes taktisches Handgemenge in einer Königsindischen Struktur absehbar. Diese Partie würde wohl den Wettkampf entscheiden.
Georg konnte leider nichts aus seiner Partie herausholen und musste am Ende in leicht schlechterem Schwerfigurenendspiel mit Remis zufrieden sein. Brilliant hingegen die taktische Phase von Andreas. Zwei offene Linien am Königsflügel nutzte er, um entscheidende Drohungen aufzustellen. Am Ende gewann er mit Abzugschach die Tegernseer Dame. 3-2
Die Zeitnotphase musste noch 1,5 Punkte zum Mannschaftssieg bringen. Gut für die Nerven war, dass er sehr schnell 4-2 stand: Markus lies sich seine brilliante Partie nicht mehr nehmen. Zwar konnte Manco mit noch 1 (!) Sekunde auf der Uhr noch die Zeitkontrolle schaffen. Das änderte nichts mehr am Ausgang der Partie: Markus siegte meisterhaft, indem er die beiden schwachen Bauern abholte. Philip spielte dann – wie eigentlich immer – in der Zeitnotphase sein bestes Schach. Aus einem gedrückten Endspiel mit je drei Leichtfiguren machte er ein leicht vorteilhaftes Springerendspiel. Das war gleichbedeutend mit dem Mannschaftssieg. Aber es kam noch besser. Edi hielt seine glatt verlorene Stellung: eine ganze Minusfigur konnte er zurückgewinnen und dann noch ein Turmendspiel mit Minusbauern verteidigen: großer Kampfgeist! 4,5-3,5
Philip spielte am Ende noch eine ganze Stunde ein Endspiel mit 3 gegen 2 Bauern bei je einem Springer, von dem außer ihm vermutlich alle Kibitze wussten, dass es Remis war. Er wollte halt einfach spielen. Am Ende waren auch Philips Kreativität leider Grenzen gesetzt. Auch er konnte die nicht gewinnbare Stellung nur zum Remis bringen. Trotzdem: Starke Leistung gegen eine besser klassifizierte Gegnerin.
Insgesamt brachte wieder eine geschlossene Mannschaftsleistung den Sieg. Die Fehlerhäufigkeit, die noch zu Saisonbeginn in Trostberg zu beobachten war, war – wie schon gegen Bayerwald – auch in Tegernsee erfreulich gering.
Die Ergebnisse:
Huber, Edwin – Manakov, Ilya 0,5:0,5
Schwertler, Philip – Manakov, Marina 0,5:0,5
Niedermeier, Thomas – Thiel, Fabian 0,5:0,5
Knoblauch, Leonhard – Pölt, Christoph +:-
Seisenberger, Georg – Lettl, Gerhard 0,5:0,5
Kampert, Andreas – Guggenberger, Guido 1:0
Reischl, Markus – Manco, Michela 1:0
Fröschle, Andreas – Schnegelberg, Christian 0:1
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