Nach dem sensationellen Gewinn des oberbayerischen Pokals 2019 gegen den damaligen Zweitligisten Weilheim, gelang den Ilmmünsterern im Pokalfinale der Saison 2019/21, das erst 2022 ausgespielt wurde, nur das Aus im Halbfinale gegen den neuen Pokalsieger, den Oberligisten aus Gröbenzell. Letztlich hatten wir keine Chance gegen die im Schnitt 150 DZW-Punkte besser aufgestellten Gastgeber.
Etwas Pech war schon dabei beim final-four Abschlussturniers des obb. Pokals. Den von den vier Mannschaften aus Rosenheim, Ingolstadt, Gröbenzell und Ilmmünster waren wir nominell klar von der Aufstellung das zweitstärkste Team (DWZ-Schnitt 2050). Aber die Auslosung wollte es, dass wir auf das stärkste Team aus Gröbenzell (Oberliga, DWZ-Schnitt 2200) bereits im Halbfinale trafen, während die ersatzgeschwächten Regionalligisten des MTV Ingolstadt (DWZ-Schnitt 1800) und der Kreisligist SF Rosenheim (DWZ-Schnitt 1900) im zweiten Halbfinale aufeinandertrafen.
Auch aus der Eröffnung kamen die Ilmmünsterer Spieler wenig gut: Thomas Niedermeier stand gegen Kaunzingers London-Verschnitt stark gedrückt. Der Gröbenzeller hatte das Zentrum und starke Angriffschancen am Königsflügel, während Toms möglicher Gegenangriff am Damenflügel bzw. gegen das Zentrum nicht in Gang kam. Ähnlich bei Georg Seisenberger, der gegen Föttmeiers London-Interpretation alle Hände voll mit positioneller Verteidigung zu tun hatte. Philip Schwertler hatte gegen Pieper eine Wolga-Nebenvariante nicht richtig behandelt und stand ebenfalls in der Defensive. Einzig Andreas Kampert war gegen Schmid in einem Spanier schön aus der Eröffnung gekommen und hatte mit einem wohldurchdachten Bauernvormarsch am Damenflügel starke Initiative.
Als Andreas dann in der Diagrammstellung zu vorschnell einen Bauern fraß, waren eigentlich alle Chancen dahin: denn Andreas verlor in der Folge unausweichlich Material, am Ende sogar einen ganzen Turm und musste aufgeben: 0-1
Die anderen drei kämpften wacker und konnten zumindest zeitweise partienweise am Ausgleich schnuppern, echte Gewinnchancen ergaben sich aber eigentlich nirgendwo. Philip kam nach einem feinen Zentrumsunterminierungsmanöver Piepers (siehe Diagramm) langsam, aber qualvoll unter die Räder und damit war der Mannschaftskampf schon entschieden: 0-2
Georg hatte nach großen Problemen vorübergehend ein ausgeglichenes Mittelspiel erreicht, dort aber selbstverschuldet eine unangenehme Fesselung zugelassen, aus der es kein Entrinnen mehr gab. Die letzte Chance bot in der Diagrammstellung ein Qualiopfer, das Georg ausließ: 0-3
Als alles auf ein 0-4 hindeutete, zeigte sich Albert Kaunzinger großzügig und ließ Tom aus einem dauerhaften Würgegriff entkommen. Solche Angebote darf man Tom aber nicht machen. Denn kaum dass er am Spiel teilnehmen durfte, zeigte er sich entschlossen, seine Gegenchancen zu nutzen. Und Kaunzinger unterschätzte in der Folge mit Mehrquali die beiden starken Freibauern g und h, die Tom einfach mal nach vorne laufen ließ. Und so entstand ein ästhetisches Mattbild (letztes Diagramm), das zum versöhnlichen 1-3 führte.
Woran es nun am Ende lag, dass wir so klar verloren haben: Etwas zu viel Respekt oder einfach nur schlecht eröffnet? Vermutlich auch an der Spielstärke der Gastgeber, die am Ende auch verdient den Pokal holten (3-1 gegen die Rosenheimer, welche den MTV zuvor nach Berliner Wertung [2-2, Brett 1 für Rosenheim] geschlagen hatten).
Der obb. Pokal 2022 soll in ein paar Wochen ausgetragen werden. Vermutlich darf der SV Ilmmünster dann wieder im final-four antreten. Ob es dann zu mehr reicht?
Ohne Felix Baier (krank) und Markus Reischl (pausierend), aber ansonsten ohne weitere Ausfälle trat die erste Mannschaft in nahezu bester Aufstellung in der Schanz an. Bei den Gastgebern fielen mit Holgert und Freundorfer hingegen zwei Stammspieler erkrankt aus, wodurch der MTV sogar nur zu siebt antreten konnte. Der Autor dieser Zeilen (Georg Seisenberger) kam so nicht nur kampflos zum ganzen Punkt, er konnte auch den Wettkampf über die volle Distanz im Detail mitverfolgen, was ganz andere Einblicke ermöglichte, als man sie sonst nebenbei erhält: durchaus spannend, aber auch nervenaufreibend.
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Nach 8 Absagen (Leo Knoblauch, Andreas Kampert, Andi Fröschle, Markus Reischl, Felix Baier, Jonas Andre, Stephan Crone, Mario Walter) kommt die Erste mit drei Spielern aus der 2. Mannschaft zu einem überzeugenden Unentschieden gegen Starnberg. Dabei war ein Sieg zum Greifen nah. Auch die Gäste mussten zwei Stammspieler ersetzen und Brett 4 freilassen. Dafür waren an allen anderen Brettern ausnahmslos Spieler über 2000 im Einsatz.
Ohne die Spitzenbretter (Thomas Niedermeier beruflich verhindert, Edi Huber in Urlaub) gelingt den Ilmmünsterer Schachspielern wenig beim niederbayerischen Aufsteiger. Letztlich merkte man einigen Akteuren die fehlende Sicherheit nach den jüngsten vermeindbaren Niederlagen an. Einige riskierten zu viel und andere spielten zu sehr auf Sicherheit.
Ein erstes gerechtes Remis von Mario Walter in ausgeglicher Stellung (Abtauschfranzose) brachte einen wenig spektakularen Beginn. Zur gleichen Zeit war bereits absehbar, dass kein Ilmmünsterer irgendetwas Zählbares an Vorteil aus der Eröffnung herausgeholt hatte. Georg Seisenberger stand bereits in der Eröffnung am Rande einer Niederlage, nachdem er eine Zugfolge verwechselt hatte und in eine aussichtlose Stellung mit schwachem Läufer gegen starken Springer geraten war. Gedrückt stand auch Philip Schwertler, während auf allen andern Brettern wenig los zu sein schien.
Es war dann Jonas Andre, der in einer superscharfen Stellung mit heterogenen Rochaden gewisse Perspektiven bekam und ein Remisangebot ablehnte. Danach verlor er aber völlig den Faden und verpasste es, seinen eigenen König, z.B. durch Damentausch, rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Und so ging der Angriff nach hinten los und Jonas verlor: 0,5-1,5. Es war wohl die entscheidende Partie des Wettkampfes. Nur mit einem ganzen Punkt von Jonas wäre ein Sieg möglich gewesen.
Es folgte bis zur Zeitkontrolle ein zähes Ringen an vielen Brettern, ohne dass sich sehr viel bewegte. Philip gelang es immerhin sich nach und nach mit taktischen Tricksereien aus einer positionell schwierigen Stellung zu befreien und Armin Höller (wer sonst?) hatte für zwei Bauern eine vielversprechende Angriffsstellung erhalten. Auch bei Felix Baier und Leo Knoblauch ergaben sich kleiner Chancen, allerdings in stets im dynamischen Gleichgewicht befindlichen Stellungen. Eigentlich waren nur Armin und Leo die Bretter, bei denen so etwas wie der Ansatz einer Gewinnchance bestand und auf allen anderen Brettern mussten wir froh sein, irgendwie in Richtung Ausgleich zu kommen. Andreas Kampert kam dann auch nicht über ein Remis in symmetrischer Stellung hinaus. Und als bei Felix und Leo sich der Pulverdampf verzog, standen zwei weitere Remisen zu buche: 2-3. Die verbleibenden Stellungen waren praktisch aussichtslos im Sinne eines Mannschaftspunktes. Denn Georg spielte nur noch auf Schwindelchancen und Philip kämpfte um Remis, was er dann solide einfuhr. Armin hatte zu allem Übel noch einen Turm eingestellt und aus einer vorteilhaften Stellung in eine Verluststellung konvertiert. Aber in seiner derzeitigen Form war auch das kein Problem: Armin opferte praktisch alles, was er an Bauern und Material noch hatte und gewann zwei Türme zurück. In der Schlusstellung hätte er fast noch einmal Initiative bekommen – aber die Stellung war zumindest mit D + L + B gegen D + 4 Bauern glatt Remis. Georg hatte versucht, in einem Turmendspiel mit Minusbauern noch ein Wunder möglich zu machen. Aber dieses blieb aus und so endete der Mannschaftskampf mit einer verdienten 3-5 Niederlage.
Mit nahezu bester Aufstellung trat die erste Mannschaft beim gefährlichen Aufsteiger in Neuburg an. Lediglich Felix Baier und Markus Reischl hatten abgesagt. Die Neuburger haben etliche Spieler der ehemaligen Landesligamannschaft vom SK Ingolstadt in ihren Reihen, die zusammen mit den besten Neuburger Bezirksligaspielern eine starke Regionalligamannschaft stellen. Entsprechend eng war der Ausgang des Matches zu erwarten.
Aber es begann alles sehr vielversprechend: Edi Huber kam gegen Wolfgang Sailer mit Mehrbauer aus der Eröffnung, Philip Schwertler machte von Anfang an gegen Juan Manual Vaccaroni Druck und auf keinem der Bretter standen wir schlechter. Als dann Jonas Andre gegen Lars Heppert etwas unter Druck geriet war Armin Höller schon auf der Siegesstraße gegen Klaus Richter.
Jonas hatte gegen Hepperts Alapin-Variante zunächst etwas ungenau agiert und einen nicht blockierten Freibauern zugelassen und für dessen Gewinn dann seinen schwarzfeldrigen Läufer gegen einen Springer getauscht, worauf in der ersten Diagrammstellung Heppert mit Tf6: eine Quali für einen gefährlichen Angriff opferte. Nach gf: Lh6 (Diagramm 2) musste Jonas diverse Mattdrohungen entschärfen. Er entschied sich für den starken Zug f5!? (möglich war wohl auch Dh4) und Heppert musste nach Df5: Dd4 die Quali zurücknehmen und in ein Schwerfigurenendspiel abwickeln. Statt dieses noch auf Initiative zu spielen, bot Heppert Remis, was Jonas annahm. Eine konzentrierte Verteidigungsleistung von Jonas.
Armin hatte indes seine aktuell bestechende Form schnell in einen glatten Sieg gegen Richter transformiert. Auch wenn der Neuburger mit einem Blackout (Lh3 in Diagramm 3) kräftig mithalf, den Verlauf der Partie zu beschleunigen, muss man festhalten, dass Armin aktuell alles gelingt. Seine Figuren stehen harmonisch und seine Kombinationen sind folgerichtig und präzise. Auf Lh3? folgte b5 Lg2: bc: Dh3 Se7: +- und nach wenigen Zügen hatte er Figur, Bauer und Initiative mehr (Diagramm 4, schwarz am Zug); bald danach gab Richter auf. Armins Kommentar: „das hat wieder Riesenspaß gemacht“, drückte seine Gemütslage nach 6 Siegen aus den letzten 7 Partien, die er in verschiedenen Wettbewerben aktuell geholt hat, aus.
Nach diesen beiden schnellen Partien stand ein 1,5-0,5 zu Buche und Edi konnte sich den Luxus leisten, Sailers Remisangebot abzulehnen. Er hatte immer noch einen soliden Mehrbauern. Auf allen anderen Brettern standen wir mindestens gleich, auf einigen etwas besser und bei Philip entscheidend besser. Andreas Kampert hatte gegen Christian Liesecke eine Benoni-Stellung zu verteidigen, sich aber nach und nach befreit und aktives Spiel gegen f4 organisiert. Thomas Niedermeier hatte gegen Andre Wurzels Englische Eröffnung leichte Vorteile dank seines massiven Zentrums erzielt, Georg Seisenberger hatte gegen Daniel Ebenhöchs Englische Eröffnung dynamische Initiative entwickelt und Leo Knoblauch stand gegen Bernhard Gerstners soliden Spanier mit leichten Vorteilen am Brett.
Auf der Siegerstraße bereits angekommen war Philip. Er hatte aus einer Wald- und Wieseneröffnung heraus feine positionelle Manöver gestartet, das schwache Feld f6 und einen lange unrochierten schwarzen König dabei ständig im Blick gehabt. In Diagramm 7 begann die Etappe „Damenjagd“ (mit Tc1), die schwarz bereits vor unlösbare Probleme stellte und so wurde die weiße Stellung mit jedem Zug ein Stück weit besser. Leider verpasste Andreas exakt in dieser Phase ein schönes Qualiopfer, das ihm sofort eine Figur beschert hätte: Diagramm 8.
Es ist im Nachhinein nicht ganz verständlich, warum Andreas mit ausreichend Zeit nicht Te3 gespielt hat; denn nach Te3: Te3: und Lf4 hat weiß nicht einmal ein Schach und verliert den Tc1 ersatzlos.
Während Philip und Andreas in der Folge mit großem Übergewicht unterwegs waren, sammelten Leo und Georg kleinere Vorteile ein. Bei Leo ergab sich z.B. die Möglichkeit in der Stellung gemäß Diagramm 9 mit Dd6 die schwarze Struktur zu zerstören. Lf6: würde dann gf: erzwingen und schwarz mit langfristigen Problemen konfrontieren. Leo verfolgte aber das Ziel ein Endspiel mit dem Läuferpaar zu erreichen. Georg knobelte lange an der Möglichkeit die Quali mit Te3: zu opfern – und verwarf sie dann zugunsten des natürlichen Sc5.
Was dann folgte war eine unglückliche halbe Stunde, die den ganzen Wettkampf auf den Kopf stellte. Edi unterschätzte die schwarzen Möglichkeiten und spielte in der Diagrammstellung 11 unten Dc2, was sich als sehr mehr als unglücklich entpuppte, da nun der Bauer auf c3 gefesselt ist. Es folgte Se3: Le3: und ed: worauf Edi die Partie mit Lg5? endgültig wegwarf; spielbar war ggf. noch Lf4 mit schwarzem Vorteil. Sailers brillanter Konter e3! kostete Edi mindestens eine Figur, weswegen er aufgab. Man beachte das in verschiedenen Varianten verfügbare Zwischenschach Dc5!
Leo entschied sich, in der Annahme, dass ein Remis zum Mannschaftssieg immer noch reichen würde, für die Punkteteilung und spielte das ersehnte Endspiel mit Läuferpaar gegen L+S nicht mehr aus und Tom brach in einem Anfall von Angriffswallung sämtliche Brücken hinter sich ab und zerstörte sein eigenes Zentrum für einen Turm am Königsflügel. Als sich dieser schließlich mitten am Brett verlaufen hatte, war klar, dass das nicht die richtige Strategie gewesen war. Tom kämpfte noch verzweifelt um Ausgleich, hatte aber gegen den souverän agierenden Wurzel keine Chance mehr. Man vergleiche die obige Stellung zu Beginn und die untere Stellung am Ende des Mittelspiels: Toms Plan hat einzig die weiße Stellung verbessert. Und so stand es auf einmal 2-3, ohne dass die Neuburger irgendetwas dafür riskiert hatten.
Aber es kam noch schlimmer. Bei Georg kam folgende kritische Stellung aufs Brett, in der sich schwarz mit Lc6! signifikanten Vorteil sichern konnte. Georg griff aber sorglos a Tempo zu Dc2? und wurde mit Sd1! kalt erwischt. Das folgende panikartige De2 stellte die Partie schon ein; mit Dc6 wäre der Kampf völlig offen gewesen, während Df2 Remis erzwungen hätte: z.B. Te4: Sd2 Tf4 Sf1+Kh1 nebst Sg3 ist Dauerschach. Einzig Philip spielte aus einem Guss seine Partie zu Ende. Nach Bauerngewinn folgte ein schöner Figurengewinn mit Lc5 in der Diagrammstellung unten. Vaccaroni wählte nicht das verlorene Bauernendspiel, sondern spielte Td1, um nach Ke2 den Se7 zu opfern, was aber natürlich in eine aussichtlose Niederlage mündete:3-3
Es sah also nach der Zeitkontrolle nach einem 4-4 aus, weil Georgs Endspiel völlig verloren war und Andreas mit Mehrbauer einem sicheren Sieg entgegensteuerte. Aber an diesem Tag passte einfach gar nichts. Andreas hatte sicher dutzende verschiedene Gewinnwege, z.B. ein ganz bescheidener Tausch guter S gegen schlechter L in der Diagrammstellung unten, mit leicht gewonnenem Turmendspiel. Man beachte, dass der wK nach Tc5 nie die d-Linie betreten kann, ohne dass ein verlorenes Bauernendspiel entsteht. Es gab aber sicher noch einfachere Gewinnwege.
Andreas tauschte in der Folge unmotiviert viele Bauernpaare und dachte, er könne auch noch die Türme tauschen, um mit 2 Mehrbauern zum Punkt zu kommen. Aber genau das funktionierte dann nicht mehr. In der letzten Diagrammstellung spielte Andreas Tb3, um mit der Springergabel den Turm zurückzuholen. Aber Liesecke konterte mit gf:+ gf: Tb3: Sd2 Kf4 Sb3: und opferte mit Ld6: seine Figur für die letzten beiden Bauern. Bitteres Ende eines durch viele unnötige Fehler verkorksten Wettkampfes. Wolfgang Sailer stellte am Ende ungläubig fest, dass die letzte Partie wie durch ein Wunder ins Remis entglitten war. Man muss sagen, dass uns auf wundersame Weise nicht nur ein halber, sondern mehrere halbe Punkte durch die Lappen gegangen sind.
Es gilt jetzt, in der nächsten Runde beim nächsten Aufsteiger in Dingolfing unbedingt zu punkten, um nicht auf Dauer im Abstiegskampf stecken zu bleiben.
Die erste Mannschaft verliert stark ersatzgeschwächt in Waakirchen, wo die Tegernseer ihre Heimspiele austragen. Trotz des Fehlens von 5 Stammspielern, war mehr drin. Zu Tom Niedermeier (Nachtschicht), Leo Knoblauch und Felix Baier (beide in der Ferne weilend), Markus Reischl (Corona-Bedenken) kam auch noch die kurzfristige Absage von Andreas Kampert, wodurch leider auch ein Brett freibeliben musste. Der Wettkampf begann also mit 0-1.
Die Tegernseer haben eine junge Mannschaft mit drei Schülern, die erst am Di durch die Sportregelung der Staatsregierung eine Einsatzmöglichkeit trotz 2G bekommen hatten. Ansonsten wären auch auf Tegernseer Seite einige Bretter freigeblieben. Auch solche Kuriositäten kommen in diesen Zeiten vor.
Zum Wettkampf: Es entstanden rasch viele frühe Scharmützel, die durchaus Spannung verhießen. Bereits nach 20 Zügen kulminierte die Partie von Georg Seisenberger gegen Thiel in etlichen taktischen Spannungen, die Thiel durch ein Remisangebot jäh beendete. Georg nahm das Remis an, in der Ansicht, dass das für einen Mannschaftserfolg durchaus reichen könnte. Eine nicht ausgekämpfte Partie.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Edi Huber gegen Pölz bereits deutliche Stellungsvorteile aus einer Caro-Kann-Variante erhalten und stand Armin Höller gegen Danninger vielversprechend. Bei Philip Schwertler gegen Lettl hatte der Tegernseer eine Figur geopfert – mit unklarem Ausgang und bei Mario Walter gegen Stoib war der Ilmmünsterer als deutlicher Wertungsfavorit gut aus der Eröffnung gekommen. Jonas Andre hatte etwas übereifrig seinen Holländer gegen Dietlmeier nach vorne geworfen und Alex Pertaia stand bei seinem Debut in der Ersten nach einem ungenauen Eröffnungszug gedrückt, aber nicht unhaltbar gegen Cheredzhiyska.
Leider gingen mit Jonas dann die Gäule durch. Nach g5 (Diagramm) folgte g4 und ein Opfer des g-Bauern für die offene Linie. Er spielte weiter mutig nach vorne, aber die Stellung gab solch aggressives Spiel einfach nicht her, so dass Dietlmeier relativ sicher zum Sieg kam.
Gut, dass Armin Höller nichts anbrennen lies und gegen Danninger postwendend zwei Bauern einheimste. In der Diagrammstellung hätte der Tegernseer Nachwuchsspieler mit g5 kontern müssen, um nach Db3+, mit c4! Dc4:+ Kh8 Sb7: Dc8 drei Bauern für die weiße Figur zu geben. Ohne das Opfer c4 geht das Manöver im übringen nicht, weil dann die Dame den Sb7 deckt. Stattdessen zog Danniger Le6 und musste ersatzlos die Bauern b7 und c5 hergeben und wenig später die Partie – ganz stark gespielt von Armin: 1,5-2,5
Und es sah auch auf den weiteren Brettern nicht schlecht aus. Edi hatte eine Quali gewonnen und eine technisch gewonnene Stellung mit zwei Türmen gegen Turm und Läufer erreicht, Philip hatte Lettls Angriff abgewehrt und immer noch eine Figur mehr, Mario hatte nach vorübergehendem Bauernverlust, auf einmal einen a-Freibauern und keinen Minusbauern mehr und Alex hatte sich auch stabilisiert. Ein 4-4 oder auch ein knapper Sieg lagen in der Luft.
Leider kam es dann ganz anders. Der sonst so sichere Mario stellte einzügig und ohne Not die Dame mit einer Springergabel ein. Ein herber Schlag. Und keine 15 min später stellte Edi seine Partie auch noch ein. In der Diagrammstellung gewinnt jeder natürliche Zug, wie z.B. Tae1 oder hg:, aber Edi zog das überehrgeizige Th6, um nach Lc5 festzustellen, dass g3 eine Drohung ist. Es folgten Kf1 und Tg8 und auf einmal hat schwarz Kompensation, weil weiß die Türme nicht mehr tauschen kann. Drei Züge später überzog Edi nochmal und stellte die Partie ein.
Philip machte in etwa zeitgleich a tempo einen Verlustzug: Statt die Dame auf e6 zum Tausch anzubieten, zog er De7?? Die Leser finden den weißen Gewinnzug sicher auch a tempo.
Nach derart leicht verschenkten 2-3 Punkten war der Wettklampf gelaufen: 1,5-5,5.
Alex erreichte als einziger die Zeitnotphase vor der Zeitkontrolle, hatte aber noch 15 min auf der Uhr, als er in der Diagrammstellung mit ab:? die Stellung für seine Gegnerin öffnete und den letzten Punkt überreichte. Der Rest der Partie war nicht mehr zu stoppende Gewinntechnik. Schade, dass er in dieser Partie sein großes Potential nicht ausgenutzt hat und nur defensiv agieren konnte.
In der nächsten Runde geht es gegen Freising, hoffentlich dann wieder in Bestbesetzung.
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