8. Spieltag: Klassenerhalt für die Zweite – Niederlagen für den Rest
Die erste Mannschaft mit miserabler Leistung gegen Bruckmühl: Bericht
Zweite verbucht Klassenerhalt: Bericht
Dritte beendet Saison mit Niederlage: Bericht
Die erste Mannschaft mit miserabler Leistung gegen Bruckmühl: Bericht
Zweite verbucht Klassenerhalt: Bericht
Dritte beendet Saison mit Niederlage: Bericht
Nach dem Sieg gegen den Spitzenreiter aus Gröbenzell in der letzten Runde hatte man sich eigentlich gegen Bruckmühl etwas ausgerechnet. Es kam jedoch ganz anders: In vermeintlich stärkster Aufstellung verliert die erste Mannschaft desaströs durch vier bis sechs (!) Blackouts.
Schon nach einer halben Stunde lief Edi Huber gegen Robin Schlichtmann in eine vorbereitete Variante. Scheinbar kannte Edi das Abspiel sogar, aber der Clou war ihm nicht mehr in Erinnerung. Statt eines Bauernopfers mit guter schwarzer Stellung blieb ihm am Ende – beim Versuch den Bauern zu halten – ein ziemlich krasser Figurenverlust. Auch Thomas Niedermeier kam gegen Andreas Bergerhoff kaum ins Spiel. Eine an sich gute schwarze Aufstellung machte er mit verfrühter langer Rochade zunichte und so stand er bald in einem starken Königsangriff, der praktisch nicht mehr zu verteidigen war. Bergerhoff spielte zwar stark, aber solche Einladungen sieht man von Tom sonst nie: 0-2 nach kaum zwei Stunden Spielzeit.
Armin Höller hatte zwischenzeitlich gegen Bruno Bartl einen großen positionellen Vorteil erzielt und auch Markus Reischl stand gegen Albert Probst vielversprechend. Hier fand der Bruckmühler allerdings einen Weg in ein Zugwiederholungsremis, dem Markus nicht mehr ausweichen konnte. Leo Knoblauch hatte gegen Thomas Jaworek starke Initiative, während Philip Schwertler gegen Robert Wilhelm und Andreas Kampert gegen Gregor Fehrmann im Gleichgewicht standen. Georg Seisenberger hatte Mühe gegen Matthias Stoffel Ausgleich zu erreichen.
In aufkeimender Zeitnot keimte kurz Hoffnung auf: Armin hatte eine klare Gewinnstellung am Brett, Leo und Philip griffen an und Georg schien Ausgleich zu haben. Dann kamen die kollektiven Blackouts. Leo übersah eine einzügige Springergabel in klar besserer Stellung! 0,5-3,5 Armin nahm einen ganzen Turm einzügig nicht weg und seine Partie ging in die Verlängerung. Philip versäumte den Bruckmühler Gegenangriff am Damenflügel zu neutralisieren und Georg verkomplizierte die Stellung statt auszugleichen. Und so mussten beide aufgeben. Andreas war so geschockt, dass er sofoert Remis gab. Auch diese Partie hätte er im Zweifel noch spielen können. Armin blieb es dann vorenthalten, seine am Ende immer noch klar gewonnene Stellung nach 5 Stunden mit einem Patzer einzustellen. Es verblieben am Ende vier bis sechs Totalblackouts gegen solide und fehlerfrei agierende Bruckmühler. So schlecht sind wir lange nicht mehr aufgetreten.
Für die Zweite geht es gegen den Abstieg. Zwingend müssen Punkte eingefahren werden. Am 8. Spieltag war der VFB Friedrichshofen zu Gast, der in der Tabelle vor den Ilmmünsterern steht.
Für die Ilmmünsterer begann der verschneite Tag mit einer Hiobsbotschaft: Herbert Peter teilte Mannschaftsführer Stephan mit, dass er nicht nach Ilmmünster fahren kann, da sein Auto schon mit Sommerreifen bestückt ist. Stephan scheute jedoch keine Mühen und holte Herbert einfach aus Mainburg ab, sodass die Zweite vollständig antreten konnte.
Anders lief es bei den Friedrichshofenern, die nur zu sechst nach Ilmmünster fahren konnten und so Lars Porsche und Theo Eichinger zwei kampflose Punkte einbrachten. Aber auch an den Brettern lief es nicht schlecht für die Ilmmünsterer. Jonas Andre kam mit Ausgleich aus der Eröffnung, Stephan Crone hatte mit einem Gegnerischen Angriff zu kämpfen, der aber nicht fatal erschien, Herbert Peter hatte eine von seinen geliebten Angriffsstellungen am Brett. Auch Alfred und Georg standen aktiver als ihre Kontrahenten. Dominik Böhm hatte eine sehr geschlossene Stellung am Brett, in der sein Gegner das Londoner System mit der Stonewall Verteidigung beantwortete.
Jonas kam an Brett eins in eine etwas passivere Stellung, konnte jedoch durch eine geschickte Abwicklung das Mittelspiel in ein leicht besseres Endspiel verwandeln, in dem der Gegner sofort Remis bot. Da an allen Brettern noch gekämpft wurde und nur die kampflosen Punkte eingeheimst waren entschloss sich Jonas die Partie fortzusetzen. Stephan Crone hingegen bot, nachdem sein Gegner wichtige Angriffsfiguren tauschte Remis, was dieser annahm. So stand es 2,5-0,5. Peter Herbert hatte eine Qualität gewonnen und setzte seinen Angriff auf den Gegnerischen König munter fort. Auch Alfred hatte eine sehr aktive Stellung und drohte diverse Bauern zu gewinnen.
Dominik und Georg hatten gute Stellungen jedoch verteidigten die Gegner gut. Nachdem Dominiks Stellung gefühlt von a bis h geschlossen war einigten sich die beiden auf Remis. Herberts Angriff auf den Gegnerischen König schlug durch und so war der erste Sieg am Brett eingeheimst: 4-1. Jonas konnte im Endspiel einen Bauer gewinnen, konnte aber seinen König nicht aktivieren. Durch ein überfrühtes Vorfahren seiner Damenflügel Bauern und einer Stappenstufe 2 Taktik musste er seinen Mehrbauern abgeben und alle Bauern am Damenflügel tauschen. Ein Sieg war nicht mehr möglich, deshalb nahm Jonas das erneute Remisgebot an.
Da die Ilmmünsterer auch an den anderen Brettern keine Gewinnwege fanden, Remisierten auch Alfred und Georg zum 5,5-2,5 Endstand.
Der SV Ilmmünster II steht nun auf Tabellenplatz 6 und wird, da niemand in die Kreisliga absteigen wird, in der Kreisliga verbleiben.
Die 3. Mannschaft war zumindest vollzählig, leider verloren wir mit 1:3 gegen Rohrbach 2.
Martin Lapos an Brett 4 verlor recht schnell schon nach 1 Stunde.
Nach fast 3 Stunden gab dann Ivan Petrov an Brett 3 seine Partie auf, gleichzeitig siegte Bert Kaindl etwas glücklich an Brett 2.
Somit stand es 2:1 für Rohrbach und die letzte Partie auf Brett 1 musste entscheiden.
Hier spielte Gerhard Wildmoser ein Gambit, leider war er die gesamte Partie um diesen Gambitbauern im Nachteil, zum Schluss konnte er seinen Bauern nicht durchbringen und gab auf.
Für die 3. Mannschaft ist damit die Saison zu Ende, da am für sie der letzte Spieltag frei ist.
Die erste Mannschaft musste zum Tabellenführer und überraschte mit einem Sieg: Bericht
Die zweite Mannschaft verliert beim Tabellenführer Moosburg deutlich: Bericht
Zwei Jugendliche bescheren der dritten Mannschaft den ersten Saisonsieg: Bericht
Die erste Mannschaft gewinnt mit 4,5-3,5 beim Tabellenführer in Gröbenzell. Stephan Crone spielte für Armin Höller. Die Partie wurde bis buchstäblich zum letzten Messer ausgekämpft. Bezeichnenderweise entschied das einzige Remis des Tages den Wettkampf beim Stand von 4-3 für die Ilmmünsterer.
Von vorne weg war der Wettkampf sehr wechselhaft. Leo Knoblauch gewann gegen Christina Winterholler durch kreative Abzugs-Taktik zunächst eine Figur. Im Gegenzug opferte aber Stephan Crone gegen Jan-Erik Schrader etwas übermotiviert einen Springer für b- und c- Bauern. Das sah virtuell nach 1-1 aus. Und so ging es weiter: Thomas Niedermeier gewann gegen Anton Schmid schnell einen Zentralbauern durch subtiles Lavieren. Dafür stellte Georg Seisenberger, der seine Stellung mit dem Vorstoß g4 und h4 gegen den Lf5 überschätzt hatte, eine Qualität gegen Philip Tunka ein. Eher ruhig verliefen die anderen vier Partien: noch!
Während Tom seine einseitige Partie schnell – am Ende mit einer schönen Mattkombination unter Damenopfer – zum 1-0 führte, kam Leo ins Straucheln. Seine Gegnerin hatte für die Figur einen gewaltigen Königsangriff inszeniert und bekam für noch zwei Bauern auf einmal einen ganzen Turm zurück. Das sah fast schon nach Überlebenskampf von Leo aus. Georg und Stephan mühten sich hingegen vergeblich beim Fischen-im Trüben. Es sah also nach drei Stunden eher so aus, als ob wir eine Partie im Hintertreffen lagen. Zum Glück für uns konnte Leo dann in Gröbenzeller Zeitnot mit einem zweiten taktischen Trick die Partie zum 2-0 heimfahren. Damit Stand es de facto weder gleich.
Indes nahmen auch die restlichen Bretter Fahrt auf. Edi Huber hatte gegen Bernd Salvermoser zunächst etwas ungenau eröffnet, dann aber nach Damentausch die Initiative übernommen und einen Bauern eingeheimst, den Salvermoser auf h3 vorgestoßen hatte. Salvermoser überschätzte in dieser Phase seine eigenen Chancen und sah sich schnell in einem verlorenen Turmendspiel wieder. Es folgte ein sehr sauberer technischer Gewinn von Edi, der seinen König mit den Königsflügelmehrbauern zum 3-0 laufen lies. Georg und Stephan mussten dann allerdings in Folge des Minusmaterials schnell aufgeben: 3-2
Bei Philip Schwertler gegen Albert Kaunzinger bahnte sich indes ein Zeitnotduell in wilder Stellung an. Ein London-System von Kaunzinger hatte Philip freestyle gekonntert. In der Folge war eine unbekannte Struktur entstanden, die vielleicht noch einen Franzosen erreichen hätte können. Zunächst hatte Kaunzinger mit dem weißen g5-Bauern brachial auf Rochadeangriff gesetzt, den Philip im Zentrum mit einem übermütigen Bauernopfer und Öffnung der Stellung gekontert hatte. Der weiße König stand noch auf e1. In der Folge geriet der Gröbenzeller König dann in der Tat auf Abwege, als Philip noch eine Figur ins Geschäft steckte. Irgendwo auf dem Weg ins totale Chaos ging Philip dann aber die Zeit aus und er verlor die Übersicht und die Partie: 3-3
Das alles war aber nur Aufgalopp. Das Abschluss-Drama in zwei Akten sollte nämlich noch folgen: Teil 1 bei Andreas Kampert gegen Robert Feierlein, Teil 2 bei Markus Reischl gegen Rupert Stocker. Andreas hatte die ganze Partie mit weit vorgerückten Damenflügelbauern des Gröbenzellers zu kämpfen, vor der Zeitkontrolle mit einem c6-Freibauern. Da er am Königsflügel aber einen Bauern mehr hatte, beschloss er mit knapper werdender beidseitiger Bedenkzeit dort gegen den weißen König aktiv zu werden. Dieser Angriff schien zunächst durchzuschlagen. Aber in beidseitiger Zeitnot fand Andreas nicht mehr als eine Zugwiederholung. Als er dieser auswich, stellte er nach der Zeitkontrolle fest, dass er Turm und Bauer für zwei Springer hatte, der Gröbenzeller c-Bauer aber immer noch auf c6 stand. Diese unklare Stellung ging in die Verlängerung.
Gut dass Markus Reischl zu diesem Zeitpunkt gegen Rupert Stockers hängende Bauernstruktur kleine Vorteile erzielt hatte und die Gewinnversuche Stockers präzise ausgekontert hatte. Stocker muss einen Zwischenzug von Markus übersehen haben, denn irgendwie eroberte Markus vorübergehendend zwei Bauern, von denen er einen halten konnte. Schließlich war ein Endspiel mit Dame und Turm mit freiem a-Mehrbauer für den Ilmmünsterer Endspielspezialisten entstanden.
So ging es in die 6.Stunde. Während Andreas den c-Bauern gewinnen konnte, tauschte Markus die Damen. Damit war zumindest klar, dass der Wettkampf – sofern keiner mehr grob patzte, nicht verloren werden konnte, denn beide Ilmmünsterer standen etwas besser. Andreas fand dann aber nicht die präziseste Fortsetzung und musste immer auf Mattbilder mit Turm und Springer achten. Markus hingegen transformierte seine Stellung in eine bekannte Lehrbuchstellung mit vorgerückten a-Freibauern und je einem f-Bauern auf f4 bzw. f5. Dass diese Stellung gewonnen ist, wusste er schon zehn Züge vor dem exakt gespielten Finale: 4-3. Bei Andreas ging es dann noch in die letzte Zeitnotphase, in der aber schnell sichtbar wurde, dass er immer ein Dauerschach drinnen haben würde, wenn sein Gegner auf Matt spielen wollte. Aber noch durfte der Gröbenzeller das remis nicht annehmen. Sein Mannschaftsführer hatte etwas dagegen. Allein gab de Stellung keinen Gewinn für Gröbenzell mehr her und Andreas verzichtete seinerseits auf Gewinnversuche, um keinerlei Risiko zu nehmen. So wurde das einzige Remis am Ende zum Sieggaranten eines aufregenden Wettkampfes, in dem zwei Trumendspiele am Ende den Ausschlag gaben.
Ilmmünster ist jetzt fünfter und nur zwei Punkte hinter Platz 2, aber 4 Punkte vor Platz 8. Damit ist der Klassenerhalt perfekt. Die letzten beiden Spiele können befreit in Angriff genommen werden.
Zum siebten Spieltag musste die zweite Mannschaft zum Tabellenführer SC Moosburg 1. Da man nahezu in top Besetzung antreten konnte (lediglich Stephan Crone musste in der erstem Mannschaft spielen und Karl Weiss vertrat den abwesenden Lars Porsche) malte man sich ein kleines Schachwunder wie es bereits gegen Beilngries stattgefunden hatte aus.
Herbert Peter hatte auf Brett drei eine starke Angriffsstellung auf dem Brett, bei den anderen Partien stand es nach den Eröffnungen eher ausgeglichen. Jedoch mussten die Ilmmünsterer bald den überlegenen Moosburgern Zugeständnisse machen. An Brett sieben hatte Karl Weiss eine Qualität verloren und an Brett acht musste Georg Langenegger schon einen Bauern abgeben und stand weit in der eigenen Hälfte viel zu passiv.
Felix Baier an Brett eins spielte eine Partie ganz nach seiner Manier und stürmte gegen den gegnerischen König an, konnte jedoch keine Entscheidenden gewinne einstreichen, übersah eine Taktik und musste nun einem Minus-Bauern hinterherlaufen. An Brett drei hatte Herbert Peter seinem Gegner zu viel Freiraum gelassen, sodass dieser in einen starken Gegenangriff übergehen konnte, das Remisgebot des Ilmmünsterer ablehnte und schnell gewann. An Brett sieben musste Karl Weiß seinem Gegner gratulieren, Georg Langenegger an Brett 8 hatte sich aber zurück ins Spiel gekämpft.
Dominik Böhm hatte gegen den überlegenen Franz Wiesmeier an Brett sechs eine ausgeglichene Stellung, in der er sich mit seinem Gegner auf Remis einigte. Theo Eichinger kam auch in seinem dritten Spiel noch nicht richtig in Fahrt und musste den Punkt abgeben. Jonas Andre hatte an Brett zwei eine Ausgeglichene Stellung und konnte in ein leicht passiveres Turmendspiel mit großer Remiswahrscheinlichkeit abwickeln, jedoch war ihm Remis nicht genug und er versuchte durch an Harakiri-Läufer-Opfer im Endspiel den Gegner zu Überraschen und doch noch zu gewinnen. Jedoch war die Lage aussichtslos und der Ilmmünsterer gab zeitgleich mit Felix Baier an Brett eins auf, der in einem schlechten Schwerfiguren Endspiel keine Chance mehr auf ein Remis hatte. Georg Langenegger rettete seine Partie noch in ein Remis, während Alfred Winkelmeier an Brett vier aufgeben musste.
Das Ergebnis von 7:1 war sehr eindeutig aber aufgrund der schwachen Leistung der Ilmmünsterer und überzeugenden Spielverwertung der Moosburger gerechtfertigt. Jetzt muss unbedingt noch mal gepunktet werden, sodass der Abstieg in die A-Klasse vermieden werden kann.
Die dritte Mannschaft hatte das Schlusslicht vom SC Moosburg 6 zu Gast in Ilmmünster und konnte ihren ersten Saisonsieg verbuchen.
Zum ersten Mal konnte die Dritte voll besetzt antreten, das ist vor allem den zwei Jugendlichen zu verdanken, die die Mannschaft komplettierten. An Brett vier spielte Fabrice Göke zum ersten Mal in einer Schachmannschaft und legte gleich voll los. Er konnte als erster Ilmmünsterer einen Sieg verbuchen. Auf Brett drei gelang dem jungen Ivan Petrov auch der erste Sieg im dritten Spiel (in den beiden Spielen zuvor musste er in der zweiten Mannschaft spielen). Mit zwei Punkten durch die beiden Jugendlichen hatte man das Unentschieden schon sicher. Nachdem aber auch Engelbert Kaindl an Brett zwei seine Partie gewinnen konnte, war der erste Sieg perfekt und es machte auch nichts mehr aus, dass sich Gerhard Wildmoser an Brett eins nicht in ein Remis retten konnte.
Respekt an die Jugendlichen die ihre Spiele sehr gut gemeistert haben und ihren tollen Trainingseinsatz in Siege umwandeln konnten. Die Zukunft der Schachabteilung ist gesichert.
Die Mannschaften 1 und 2 verlieren gegen das Tabellen Schlusslicht. Mannschaft 3 kann aufrund vieler Krankheit bedingter Ausfälle nicht antreten.
Erste verliert gegen Germering: Bericht
Zweiter verliert gegen Kösching: Bericht
Den heutigen Spielverlauf erträgt man zum Teil nur mit Galgenhumor, bitte sehen Sie es also Ihrem Berichterstatter nach, wenn er hin und wieder auf genau diesen in den folgenden Zeilen zurückgreift:
Als Aufbaugegner für Tabellenschlusslichter allerseits beliebt präsentierte sich die erste Ilmmünsterer Schachmannschaft heute. Ein Glück, dass in den nächsten Runden tabellarisch stärkere Gegner auf uns zukommen werden – dann ist der Spielausgang zumindest von vorneherein noch offen – aber der Reihe nach:
Nachdem zunächst Markus Reischl aufgrund eines Infekts krankheitsbedingt ersetzt werden musste, gesellte sich zu diesem in der Nacht auf Sonntag Mannschaftsführer Georg Seisenberger hinzu, welcher ebenfalls aufgrund Magen-Darm-Infekts passen musste. Genial dann der „Schachzug“ der Ilmmünsterer „Bosse“, Jonas Andre in die erste Mannschaft zu befördern, um ihm eine Stunde mehr „Verpennungszeit“ einzuräumen. Sorry, der musste sein. Doch nun zum seriöseren Teil des Berichts:
Mit bunt zusammengewürfelter Mannschaft gingen die Ilmmünsterer diesmal an den Start. An 1-3 die drei üblichen Verdächtigen, Andreas Kampert rückte auf Brett 4 vor, Felix Baier auf 5, Armin Höller auf 6, sowie Andre Jonas und Stephan Crone auf 7 und 8. Damit haben wir’s ingesamt genial gelöst: Der zweiten Mannschaft die DWZ-stärksten Leute abgezogen, diese dadurch geschwächt – und selbst nicht einmal gewonnen.
Dabei gelang den Ilmtalern ein Einstand nach Maß: Der Verfasser dieser Zeilen konnte auf Brett 3 seine Partie bereits nach 2 Stunden siegreich gestalten. Nach sizilianischer Dracheneröffnung ließ Olbrich seinen König zu lange in der Mitte, was Thomas Niedermeier durch Öffnung des Zentrums gut ausnutzen konnte – der Germeringer hatte nur die Auswahl zwischen Figurenverlust oder weiteren Übeln und musste nach 18 Zügen die Segel streichen. 1-0 nach zwei Stunden, eigentlich doch gar nicht so übel oder? Auch Andreas Kampert konnte in der normalerweise remislich wirkenden Rubinstein-Variante der französischen Verteidigung mit den weißen Steinen Vorteile akkumulieren. Nachdem sich sein Germeringer Gegenüber kaum noch rühren konnte, erlöste Andreas ihn schnell und knüpfte ein Mattnetz. Starke Partie von Andreas, der immer Herr der Lage war und schön „vollstreckte“ – 2-0.
Dann kamen unsere Ilmmünsterer Jungstars ins Spiel – mit der Schillerndste davon Felix Baier. Nach Aljechin-Eröffnung „vergaß“ Felix Baier den schwarzen Befreiungszug d6-d5 und fand sich schnell in einer für ihn unbequemen Stellung wieder. Er hatte deutlichen Raumnachteil und alle 4 Leichtfigurenpaare waren noch am Brett. Dass sein Gegner sich in der Folge kooperativ zeigte und nach und nach 3 Paare davon abtauschte, damit konnte man eigentlich nicht rechnen, es geschah jedoch genau so. Sein Gegner zog mehrmals seinen verbliebenen Springer hin und her und Felix begann damit, seine Dame über das komplette Feld zu schicken. Das Ganze entlud sich in einem taktischen Handgemenge, welches in einer Stellen 2 Türme gegen Dame endete. Die Turmpartei vertrat der Ilmmünsterer, der in der Abwicklung zuvor allerdings durch den Sperrzug Te5!! Eigentlich unter die Räder hätte kommen müssen. Glück für Felix, dass sein Gegner in Zeitnot war – sonst hätte er den Gewinnzug vielleicht entdeckt. Felix besetzte daraufhin mit beiden Türmen die 2. Reihe und bedrängte den weißen König, welcher auf der ersten Reihe abgeschnitten war und konnte am Ende undeckbare Mattdrohungen aufstellen. Eine typische Baier-Partie mit erfolgreichem Ende aber nicht immer wasserdichten Varianten. Egal – 3-0 für den SVI.
Was sollte also noch schiefgehen? 3-0 vorne gegen das Tabellenschlusslicht. Dachte sich auch Andre Jonas – der nach Rossolimo-Eröffnung den Zug 3. Lb5 mit 3. … Sa5!? kontern wollte. Sicherlich eine kreative Behandlung, allerdings verlangt diese Variante eine sensible Behandlung des Schwarzen. Im frühen Mittelspiel musste Andre dem Weißen dann das gesamte Zentrum sowie seinen schwarzfeldrigen Läufer überlassen – und stand sehr gedrückt, wenn auch noch haltbar. „Maximal remis“ dachte ich mir und genauso kam es dann nach weiteren Irrungen und Wirrungen auch – Jonas nahm beim Stande von 3-0 also Remis an und meinte nachher „Hätte ich bei 3-0 etwa in der Stellung nicht Remis annehmen sollen?“ Zu diesem Zeitpunkt war mit 0-4 aus den verbliebenen Partien noch nicht zu rechnen, von daher war das Remis nach dem Partieverlauf eher ein gewonnener halber Punkt für uns. 3,5 – 0,5 für Ilmmünster.
Weiter geht’s – wir wechseln auf Brett 6 zu Armin Höller. Nach relativ ruhiger englischer Eröffnung begann Armin damit, seine Königsflügelbauern nach vorne zu schieben mit der Folge, dass sein eigener König eine zukünftig ziemlich zugige Behausung bewohnen musste. Nachdem er taktisch das Läuferpaar aufgeben musste und der gegnerischere Läufer sich in der Nachbarschaft des weißen Königs auf h3 einfand, stand es schon relativ schlecht um den weißen Monarchen bestellt. Nach weiteren Abenteuern hingen am Ende mehrere Figuren des weißen gleichzeitig – was gleichbedeutend mit der Aufgabe war. 3,5 – 1,5 also – noch komfortabel aber auch noch nicht „durch“.
Stephan Crone auf Brett 8 wurde mit der „Modernen Verteidigung“ konfrontiert. Diese eigentlich etwas anrüchige Eröffnung beschert dem Weißen im Normalfall großen Raumvorteil im Zentrum sowie große Freiheit bei der Planwahl. Leider agierte Stephan für meinen Geschmack etwas zu ängstlich, sah viele gegnerische Drohungen, wo nicht wirklich welche existierten und fand sich in einem Mittelspiel mit eigener schwieriger Figurenstellung wieder. Nichts Dramatisches, aber man erkannte schon, dass es schwer werden würde, einen konstruktiven Plan zu finden. Auch in dieser Partie kam es zu einer „Entladung“: Stephans Gegner wollte taktisch einen Bauern gewinnen, wonach Stephan wohl Dauerschach gehabt hätte – aber Stephan wählte eine andere Abwicklung, welche auch nicht schlecht aussah. Sein Gegner erstaunte die Kiebitze in der Folge dann mit einer Art „Harakiri-Opfer“, welches inkorrekt war. Durch die Ilmmünsterer Zeitnot begünstigt konnte Stephan seine Gewinnstellung allerdings leider nicht verwerten und übersah ein wichtiges Detail – was in einer taktischen Stellung schnell die Partie kosten kann – so auch hier. 3,5 – 2,5 nur noch.
Persönlich rechnete ich immer noch mit einem Sieg, da unsere beiden Spitzenspieler an 1 und 2 doch zusammen einen Punkt zusammenbekommen sollten, dachte ich mir. Und es sah auch lange gut aus – Edwin Huber kam in seine Vorbereitung und konnte ein gutes Mittelspiel für sich verbuchen, in dem sein Läufer stärker als der Deues’sche Springer sein sollte. Mittendrin packte Deues dann die taktische Keule aus, schlug mit seiner Dame auf f7 ein und gewann damit vorläufig einen Bauern, den Edi allerdings schnell zurückerobern konnte. Mir gefiel seine Stellung, wenn auch, um Andreas Kampert zu zitieren, vermutlich „nicht viel los“ war. In der Folge konnte Edi sogar einen Mehrbauern für sich verbuchen und es schien, als würde er mit seinen Freibauern locker gewinnen, doch Deues begann einen Königsangriff mit König Turm und Springer, welcher wohl vom Ilmmünsterer Spieler etwas unterschätzt wurde, bei bestem Spiel aber wohl kaum durchschlagend hätte sein dürfen. Zum Unglück der Ilmtaler ging der Angriff durch – der Ausgleich: 3,5 – 3,5.
Der letzte verbliebende Vertreter war also Philip Schwertler. Dieser schlug mit 1. e4 auf und es entwickelte sich ein Italienisches Läuferspiel mit zunächst stereotypen Stellungsbildern. Dass die schwertlersche Kreativität nicht allzu lange würde auf sich warten lassen, war dem Schreiber dieses Berichts schnell bewusst und Philip begann, mit g2-g4 Raum am Königsflügel zu gewinnen, während sich Gegner Wawra zunächst einigelte und „hinten drin“ stand. In der Folge hätte Philip durch ein brilliantes Damenopfer die schwarze Stellung im Sturm erobern können – und damit wohl die Partie seines Lebens spielen können. Leider lebte er zu diesem Zeitpunkt nur noch vom Inkrement. Wenn man das Opfer einmal sieht, dann ist es eigentlich gar nicht so schwer, durchzurechnen, man muss das Motiv halt in Windeseile erspähen. Da er seinen König in der Mitte ließ, bekam Wawra dann Gegenchancen, welche allerdings bei bestem Spiel wohl in ein für Philip vorteilhaftes Endspiel münden hätten sollen. Leider verlor unser Kämpfer in der Folge etwas den Faden, gab seine Dame für 2 Türme und konnte keine befriedigende Figurenkoordination herstellen, sodass Wawra die Initiative übernahm und am Ende siegreich vom Feld ging. 3,5 – 4,5!
Was für ein Nackenschlag – Nach 3,5 – 0,5 am Ende nichts mehr geholt und sogar noch verloren! Unglaublich bitter, aber die Chancen auf den Mannschaftssieg waren da, man hätte sie nur ergreifen müssen.
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