Die Erste gewinnt in Gröbenzell mit 4,5-3,5

Nach dramatischem Verlauf sichert – in einem an allen Brettern ausgekämpften Match – Andreas Kampert den Mannschafts-Sieg. Er wehrt alle Drohung ab und sichert dank einer Mattdrohung auf f1 die beiden Punkte.

Niedermeier-Winterholler

Der Wettkampf sah beide Mannschaften in Bestbesetzung, wenn man davon absieht, dass die Gröbenzeller Ihren Nachwuchsstar Krüger (aktueller U14-Vizemeister im Kreis Zugspitze) statt Routinier Stocker einsetzten. Krüger legte in einem Schottischen Gambit gegen Armin Höller auch gleich scharf los. Noch schärfer aber die Partien an Brettern 3 und 4. Thomas Niedermeier hatte gegen Winterholler einen Bauernsturm am Königsflügel begonnen, als seine Gegnerin ein interessantes Figurenopfer brachte. In der Diagrammstellung zog Winterholler Df5, wonach Tom etwas unerklärlich mit f3 fortsetzte. Ich dachte, dass Dd2 oder Dc2 hier im Vorteil ergäben. Tom verbrauchte in der Folge eine Menge Zeit und sah sich mit Minusbauern unter Druck.

Tunka – Knoblauch

Kaum hatte sich der Ilmmünsterer Betrachter von diesem kleinen Schock erholt, folgte bei Leo Knoblauch gegen Tunka gleich das nächste flaue Gefühl im Magen. Hier hatte Leo nach guter Eröffnung eine Quali geopfert und in der Folge Springer und Läufer hängen lassen, um mit der Dame nach h5 zu kommen. Ihm selber war in dieser Phase nicht mehr so ganz wohl – er hatte wohl objektiv seinen Vorteil schon verloren. Tunka verbrauchte aber viel Zeit und sah sich mit 15 min für mehr als 20 Züge in der Diagrammstellung vor einer schweren Entscheidung. Dg3: geht scheinbar nicht wegen Lf1:+ und am Ende hängt auch noch der Sc4. Tunka zog Th1 und Leo schlug zu. Wie?

In der Folge kollabierte Tunkas Stellung zum 1-0 für Ilmmünster. Umgehend folgte ein weiterer Schock. Markus Reischl hatte gegen den stärksten Gröbenzeller, Fössmeier, die gesamte Partie hinweg keine Probleme, als er einen unachtsamen Zug machte, der eine Figur einstellte: 1-1. Leider habe ich diese überraschende Wenung nicht mehr mitgekommen und kann dazu kein Diagramm liefern.

Krüger – Höller

Indes hatte Armin Höller gegen Krüger sein Läuferpaar eingesetzt und einen Einschlag auf h7 realisiert. In der Diagrammstellung hatte Krüger dann mit der letzten Patrone noch auf f7 geschlagen. Allein war das zu spät. Armin zog Kh8 und das 2-1 war unvermeidbar.

Schwertler – Feierlein

Etwa zur selben Zeit hatte Philip Schwertler gegen Feierlein noch keine 20 min verbraucht. Sein Gegner indes war in der Diagrammstellung mit Minusquali schon in Zeitnot. Einige Züge später war die Partie entschieden. Die Stellung war für schwarz zu schwer zu spielend und Philip vollendete die nahezu perfekte Partie sicher.

Das 3-1 währte eine ganze Weile und der Wettkampf schien einem sicheren Sieg entgegen zu streben. Denn Edi Huber gegen Maier, Andreas Kampert gegen Goldener und Georg Seisenberger gegen Schmidt schienen alles im Griff zu haben, sprich nicht in Gefahr zu sein. Und bei Tom rechnete ich persönlich immer noch mit einem Remis.

Edi hatte eine typische Benoni-Stellung erreicht und ich sah in der Diagrammstellung kein Problem für ihn. Leider konnte Tom dann in Zeitnot seine Stellung nicht halten und Edi hatte sich zu einem Endspiel hinreißen lassen, das nicht mehr besser für ihn war. Und so stand es am Ende der Zeitnotphase, ehe sich der Berichterstatter versah, 3-3.

Huber-Maier

Bei Andreas sah indes alles sehr unübersichtlich aus. Bei Georg stand ein Endspiel am Brett, das nur noch zwei Ergebnisse zu lies: Sieg oder Remis.

Schmidt – Seisenberger

Georg hatte nach der Zeitkontrolle folgende kritische Stellung am Brett. Er zog f5, um am Königsflügel einen Freibauern zu bilden. Er dachte, dass mit dem besseren König und der Schwäche d3 die Stellung gewonnen sei. Gewonnen hätte sofort Ka3, wonach eine Zugzwangstellung entsteht, da sich weder König noch Läufer bewegen können. Während also hier der f-Bauer von weiß fiel, fand Andreas zeitgleich den Wettkampf-entscheidenden Zug. Er spielte kaltblütig Tg1 und nach Tg1: Kg1: hat weiß keinen Zug mehr. Denn es droht Lg7 und die Dame kann nicht mit Dg3+ wegziehen, da auf f1 matt droht. Godener gab nach Figurenverlust auf: 4-3. Damit war das Match entschieden und das war gut so. Denn Georgs Mehrbauer am Königsflügel reichte nicht mehr zum Sieg. Das Remis stellte aber auf 4,5-3,5.

Damit steht Ilmmünster mit 5.5 Punkten auf Platz 5 und erst einmal nicht in der Abstiegszone. Das soll auch so bleiben. Gegen Ebersberg und Bruckmühl sollte jetzt auch jeweils gepunktet werden.