Erfolgreicher Ausflug nach Bad Ischl 2018
Zu viert machten wir uns am Freitag vor Pfingsten auf die Reise ins Salzburger Land rund um den Wolfgangsee: Edi, Jonas, Tom und Georg. Das Open in der Trinkhalle Bad Ischl gehört zu den angenehmsten Turnieren überhaupt. Es werden 5 Runden an 4 Tagen in herzlicher Atmosphäre gespielt und (fast) immer schneiden die Ilmmünsterer gut ab.
Die Anreise zu Ferienbeginn bringt immer eine Stunde Stau mit sich – aber das ist noch im Rahmen. Am Freitagabend beginnt die erste Runde immer um 19 Uhr. Auch dieses Jahr war der Start pünktlich. Und pünktlich setzte um 19 Uhr der übliche Pfingstregen in Bad Ischl ein. Runde 1 brachte ein 3,5/4 für Ilmmünster, weil Georg einen für seine U1900-Zahl starken Verteidiger aus Australien trotz guter Chancen und 5 Stunden Spielzeit nicht niederringen konnte. Jonas und Edi hatten es da einfacher: Sie überrollten Ihre Gegner schnell und auch Tom verwertete sicher einen in der Eröffnung eingeheimsten Mehrbauern zum ganzen Punkt.
Am Samstag früh dann ein weiterer Patzer. Dieses Mal gelang es Tom nicht eine Rumänische WIM zu besiegen. Nach einem Eröffnungsfehler hatte er sogar lange ums Remis kämpfen müssen, ehe er in einem Turmendspiel sogar einen (allerdings am Ende wertlosen) Mehrbauern erhielt. Die Punkteteilung konnte er indes nicht verhindern. Georg hingegen hatte schnell zwei Bauern mehr, die er dann auch nach Hause spielte. Edi zeigte sich wieder präzise und Jonas bewies Steherqualitäten. In einem Endspiel mit Läufer und Bauer gegen Bauer blieb ihm ein vermeintlich „falscher“ Randbauer übrig, der eigentlich nicht zur Dame gehen durfte. Durch langes Lavieren und Austempieren gelang es ihm aber den gegnerischen König abzudrängen und so den Randbauern umzuwandeln: 3,5/4.
Der Pfingstsonntag brachte dann die ersten Niederlagen. Jonas kam am Spitzenbrett im B-Open infolge ungenauer Sizilianisch-Behandlung in der Eröffnungsphase gewaltig unter die Räder. Gerade als das zweite Rad über ihn hinweg zu rollen drohte, vergaloppierte sich sein Gegner allerdings. Jonas aber verpasste es unter dem Wagen hervorzuspringen oder zumindest die Reifen aufzustechen. Er Sprang vielmehr unter ein anderes Rad, das ihm – absolut vermeidbar – den Garaus machte. Im A-Open hatte Edi einen IM zugelost bekommen, mit dem er lange in einem Nimzo-Inder rang – am Ende erfolgreich mit einem gerechten Remis! Leider waren Tom und Georg zusammengelost worden. Die durchaus gehaltvolle Partie entschied ein falscher Plan von Georg, der ihm statt eines gesprengten weißen Zentrums zwei Figuren für einen Turm kostete. Die Verwertung von Tom war dann astrein. 2/4
Am Pfingstsonntag Abend war die Bilanz dann wieder wie gewohnt: 3,5/4. Diesmal patzte Edi, dem es gegen einen weiteren 2350er nicht gelang, mit Minusspringer zu gewinnen. Diese Partie verlief zuerst gedrückt für Edi, der einen Läufer nicht freibekam. Als der Läufer dann verloren ging, hatte Edi aber genügend Gegenspiel mit zwei Türmen gegen den weißen König organisiert, der Dauerschach garantierte. Tom spielte eine – nach seinen Worten – fürchterliche Partie, in der er sich auf Verlust sah. Allerdings verteidigte er zäh und zäher und in komplizierter Mittelspielstellung überzog sein Gegner zum Verlust. Jonas gewann mit einem Fesselungstrick des f7-Bauern mit Lc4 einen Springer auf g6 und vollendete sehenswert. Georg spielte die längste Partie der Runde und gewann am Ende ein Turmendspiel mit einem Mehrbauern.
Am Pfingstmontag folgten dann zwei Kurzremisen, von Tom am Spitzenbrett gegen den topgesetzten Österreicher mit ELO 2380 und von Georg auf Brett 7 gegen einen weiteren Österreicher mit 2160 ELO. Jonas hingegen wurde Opfer einer Kombination mit zwei Springern, die er durch einen sorglosen Zug mit seiner Dame ermöglicht hatte. Edi spielte los wie die Feuerwahr und überrollte seinen österreichischen Gegner (ELO 2180) förmlich aus der Eröffnung heraus. Im Zwang, die Partie taktisch zu beenden, verpasste er aber die richtige Fortsetzung und musste eine Ehrenrunde drehen: Am Ende rang er seinen Gegner nach 5 Stunden in einem Endspiel mit je Turm und Leichtfigur nieder.
Lohn für die Überstunden war aber dann ein geteilter 1.-4.Platz (Rang 4) mit 4/5 Punkten. Tom wurde sogar 2. mit 4/5. Beide haben sich an/über der 2200er (Tom deutlich darüber) Grenze etabliert. Edi hat herausragend gespielt, keinen Patzer gemacht und gegen zwei der drei Topgesetzen Remis gespielt. Tom hat wieder einmal Nervenstärke bewiesen und maximales Ergebnis erzielt, ohne glänzen zu müssen. Das Remis gegen den Turniersieger war ohne Probleme. Georg belegte mit 3/5 Rang 15, was ein leichtes ELO Plus an der Grenze zu 2100 bedeutet. Die Chancenverwertung war nicht besonders. Jonas stagnierte mit einem Ergebnis von 3/5 im Rahmen seiner Zahl bei knapp 1900 ELO, auch weil er in seinen Verlustpartien zu emotionale Entscheidungen traf. Da ist viel mehr Potenzial vorhanden, das noch brachliegt.
Bad Ischl in strahlender Sonne war dann das Bild beim Abschluss-Eis am Marktplatz vor der Trinkhalle. Das war das einzig Neue. Denn in den letzten Jahren hatte es durchgehend geregnet.
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