Sommerturnier in Faak am See

5 Spieler der ersten Mannschaft haben vom 11. Bis 18. August am diesjährigen Faaker See Open in Kärnten teilgenommen. Die Spitzenspieler Thomas Niedermeier und Edi Huber überzeugten dabei auf der ganzen Linie. Felix Baier spielte solide. Weniger überzeugend der Auftritt von Jonas Andre und Georg Seisenberger.

Den Sieg beim täglichen Ausflug zum Minigolfplatz konnte sich eindeutig Felix sichern

Das Faaker See Open ist nicht nur auf Grund der Landschaftlichen Umgebung am idyllischen Faaker See, sondern auch wegen des geräumigen Spiellokals im Kulturzentrums und angesichts der vielen netten Schachspieler aus Österreich und Umgebung eine Reise wert. Die vielen Wander- und Sportmöglichkeiten am und rund um den See sowie das sommerliche Wetter haben uns einen herrlichen Ausflug beschert. Die Minigolf-Einheiten waren dieses Jahr keine Eishockey-Veranstaltung mehr und Felix darf sich hier als Champion fühlen. Den Laufwettbewerb gewann hingegen Tom auf Grund seiner Berglauf-Fähigkeiten, die ihm vor 2 Jahren (oder auch vor 2 Monaten?!) kein Mensch zugetraut hätte. Jonas überzeugte durch dynamische Klimmzüge, während Edi v.a. durch ausgiebiges Frühstück auffiel. Georg blieb der Rang „fleißigster Nutzer“ des Sonnenbalkons.

Tom hier in einer sehr kritischen Stellung gegen einen Großmeister

Für Tom und Edi war auch das Schach-Ergebnis eine Reise wert. Tom holte 6/9, wobei er nur gegen zwei starke Großmeister verlor – beide Male bei weitem nicht chancenlos und nach langem Kampf. Sein Läuferopfer gegen einen 2500er GM sah eigentlich nach Mehr als Remis aus. Am Ende entschlüpfte der GM aber trotz Zeitnot mit frappierender Verteidigung. Seine Siege gegen Gegner um und über 2000 waren in der Regel solide und zeugten von deutlich überlegener Spielstärke. Seine Verteidigungsweitsicht gerade mit Schwarz hat mir imponiert. Allein der Auftakt gegen einen 1800er machte sprachlos. So glatt auf Verlust hatten wir ihn seit Jahren nicht gesehen. Aber auch hier fand er praktische Chancen, seinen Gegner zu überfordern und so eine „-5“-Stellung (virtueller Minusturm) noch zu gewinnen. Auch das macht einen FM aus. Edi erzielte 5/6 (er musste früher abreisen) durch z.T sehr sehenswertes Angriffsschach. Einzig sein Verlust in Runde 2 gegen einen 1950er war einem Blackout geschuldet. Hier machte er einen a tempo Zug, der eine Figur verlor, statt eine zu gewinnen. Dabei hätte man auch a tempo einen Zug machen können, der einen Turm schlägt. Ansonsten erlebten wir die üblichen Opfer und taktischen Finessen, die ihn langsam aber sicher Richtung 2200 marschieren lassen. So tief wie er rechnet kaum einer.

Felix war beim Minigolf erfolgreicher

Felix spielte unspektakulär. Er gewann erwartungsgemäß gegen 2 deutlich schwächer klassifizierte Spieler und verlor gegen zwei deutlich stärker klassifizierte Spieler. Entscheidend war aber sein Spiel gegen 1800er. Hier kam er nur zu einem Sieg und vier Remisen und somit nicht recht vom Fleck. Es fehlte ihm oft die Grundsicherheit, die ihm die Möglichkeit geboten hätte, aus solider Mittelspielstellung aktiver zu werden. Seine Strukturen waren oft ruiniert, so dass er die Stellung halten musste anstatt anzugreifen. Auf der anderen Seite leistet er sich keine Blackouts.

 

Georg während der letzten Runde

Zum Thema Blackout könnte Georg eine Menge erzählen. Mit 2/2 sicher gegen schwächere Spieler gestartet, verpatzte er durch Blackout 1 einen möglichen Sieg gegen einen Italiener mit 2200 und durch Blackout 2 die ganze Partie gegen einen 1900er. Es folgte ein verkrampfter Dauer-Versuch, die Scharte auszuwetzen, der in weiteren Fehlern und Verunsicherung mündete. Dabei wurden taktische Gewinne übersehen, Remis-Stellungen überzogen und aussichtslose Endspiele ausgekämpft– das z.T. noch erfolgreich. Am Ende standen nach viel Kampf und Krampf desaströse 4,5/9 gegen einen 1900er Gegner-Schnitt.

 

Auch Jonas kann bei Thema Blackout mitreden. Er kam arbeitsbedingt 2 Runden später an und startete gleich mit einem Blackout. Ein Endspiel mit Mehrfigur gegen einen 1600er verpatzte er durch einen Fingerfehler zum Verlust. Nach 4 teilweise soliden Siegen gegen schwächere Gegner, verlor er gegen einen 2100er. In der letzten Runde spielte er dann übermotiviert und verlor gegen einen 1850er durch einen weiteren Blackout, der ihm zuerst Bauer und dann Figur kostete. Sein großes Potenzial fiel vielfach seinem Ärger und seinem Unbehagen über erlangte Stellungen zum Opfer. Schach ist eben auch ein Spiel der Nerven.