Erste kommt mit blauem Auge davon: 4-4 in Ebersberg
Armin Höller rettete mit einem Turmendspielsieg aus schlechterer Stellung heraus die erste Mannschaft vor einer Niederlage beim Tabellenletzten, der dieses mal allerdings mit einer wesentlich stärkeren Mannschaft antrat als in allen 5 Ligapartien zuvor. Leo Knoblauch spielte eine brillante Partie, Philip Schwertler gewann überzeugend, während die ersten drei Bretter ihre Partien vergurkten. Mario Walter hätte der Mann des Tages sein können. Denn er hatte bis weit ins Leichtfigurenendspiel hinein auf ein Tor gespielt, am Ende aber den Gewinn weggeworfen. Andreas Kampert spielte Remis, aber diese Partie hätte drei mögliche Ergebnisse haben können.
Für den kurzfristig erkrankten Markus Reischl rückte Mario ins Team. Die Gastgeber hatten mit Maximovic und Guzsvany zwei Legionäre eingeflogen, die normalerweise nur äußerst selten zum Einsatz kommen. Der Auftakt verlief unspektakulär. Edi Huber spielte Französisch mit Zenker, Thomas Niedermeier London mit Maximovic und Georg Seisenberger Slawisch mit Guzsvany. Leo hatte Caro Kann gegen Graf eröffnet. Auf den restlichen Brettern wurden weniger klassische Varianten gespielt. Armin hatte gegen Keil nach gutem Anfang einen positionellen Vorteil ausgelassen und stand prompt mit dem Rücken zur Wand bzw. prallte am Ebersberger Zentrum ab. Mario hatte gegen Kasmins schnell die Initiative übernommen, während Andreas gegen Gil und Philip gegen Schweiger ausgeglichen aus den Eröffnungen kamen.
Im Mittelspiel zeigte sich Leo brillant aufgelegt. Er überspielte ohne nennenswerten Zeitverbrauch den normalerweise sehr soliden Graf nach Belieben. Auch Mario stand klar besser: er hatte in eine Leichtfigurenendspiel mit Mehrbauer abgewickelt. Armin indes hing in den Seilen. Seine Position war ruiniert und taktische Chancen hatte einzig sein Gegner. Bei Philip und Andreas auch in dieser Phase zähes Ringen um Vorteil – ohne Ertrag. Spannender waren die ersten drei Bretter. Edi hatte immensen Zeitvorteil, lies aber leider Zenker mehr Gegenspiel als nötig. Und so warf der Ebersberger Spitzenspieler mit nur mehr Inkrement auf der Uhr alles nach vorne. Edi gewann einen Turm, musste aber eine Quali zurückgeben und sah sich einem starken Königsangriff in der Brettmitte ausgesetzt. Letztlich überschätze er seine Stellung, spielte auf Gewinn, statt ein Dauerschach zu akzeptieren. Das sollte sich rächen – denn Zenker fand zwei stille Züge und gewann die Partie mit Matt. Georg hatte seinen f-Bauern zum Sturm auf die schwarze Rochedestellung in Bewegung gesetzt, als er von einem dubiosen Verteidigungszug Guzsvays überrascht wurde. Die entstehende Stellung war so komplex, dass Georg die objektiv gewonnene Stellung nicht heimspielen konnte. So entkam der Ebersberger Ungar und Georg stellte entnervt auch noch einen Läufer ein: 0-2.
Auch bei Tom lief es nicht rund. Er opferte einen Bauern in schwieriger Stellung für eine offene Linie, musste aber feststellen, dass seine Figurenaktivität nicht ausreichte. Trotz vieler taktischer Tricks, die Maximovic in Zeitnot alle abwehren konnte, war die Stellung nicht mehr zu halten.
Etwa zur selben Zeit hatte Mario seinen Mehrbauern einzügig und ohne Not eingestellt und ein klar gewonnenes Endspiel ins Remis verdorben. Bitter, denn seine Partie war bis dahin sehenswert gewesen. Musterschüler des Tages war damit einzig Leo, der am Ende noch einen Turm in bereits gewonnener Stellung gewann. Eine Partie fürs Lehrbuch: 1,5-3,5.
Die restlichen Partien gingen in dir Verlängerung. Armin spielte ein glatt verlorenes Turmendspiel, Andreas einer remisliche Blockadestellung und Philip hatte einen Bauern gewonnen. Kurz vor der letzten Zeitkontrolle vollendete Philip dann sein Tagwerk mit einem schönen Springer-Scheinopfer.
Und dann geschah das Wunder: Armin übernahm mehr und mehr die Initiative, stellte seinen unerfahrenen Gegner vor Probleme und gewann schließlich einen wichtigen Bauern. Das verbleibende Endspiel war auf einmal glatt gewonnen. Auch wenn Keil kräftig mithalf, so doch großen Respekt an Armin für diesen kreativen Sieg in einer lange verlorenen Partie. Andreas wollte dann das Glück nicht weiter strapazieren und verzichtete darauf die Partie im Gambling-Modus zu entscheiden: Remis und 4-4.
Auch wenn sicher mehr drinnen war, so müssen wir am Ende heilfroh über das Unentschieden sein, das uns auf 6-6 bringt. Zum sicheren Klassenerhalt sind 9 Punkte nötig.
Die Zweite siegte mit 6,5-1,5 beim SK Ingolstadt II (Remis durch Karsten Stahlschmidt, Siege von Jonas Andre, Stephan Crone, Herbert Peter, Alfred Winkelmeier, Theo Eichinger und Alex Pertaia). Die Dritte spielte gegen Neuburg III 2-2. Beide Mannschaften traten zu dritt an und erreichten ein faires Unentschieden.
Neueste Kommentare