Ilmmünster schlägt Zweitligisten in der ersten Runde des Bayerischen Pokals
Ohne den beruflich verhinderten Mannschaftsführer Tom Niedermeier und ohne die familiär verpflichteten Leo Knoblauch und Andreas Kampert gelingt ein sensationeller 2,5-1,5 Sieg gegen den Topfavoriten des Bayerischen Pokals, den SC Garching. Mann des Tages war Jonas Andre, der bei 1,5-1,5 die entscheidende Partie gegen den 200 Punkte stärker eingestuften Wittke gewann.
Edi Huber an Brett 1 zeigte sich top vorbereitet gegen Dehlinger. Er erreicht ohne Zeitverbrauch ein gleiches Mittelspiel, das nach wenigen Zügen in ein ausgeglichenes Turmendspiel mündete. Dehlinger gab hier schnell Remis.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Georg Seisenberger gegen Schlichtmann eine Ungenauigkeit des Garchingers in der Eröffnung ausgenutzt und einen Bauern gewonnen. Leider war Philip Schwertlers Mut gegen Seifert nicht belohnt worden. Er hatte in scharfer Stellung lang rochiert und war in eine gedrückte Position gelangt. Bei Jonas Andre gegen Wittke war indes noch nicht viel passiert. Man lavierte in geschlossener Stellung.
Als sich bei Georg ein Sieg andeutete, lehnte Jonas ein Remisgebot Wittkes ab. Auf Grund der Berliner Wertung (bei 2-2 Unentschieden gewinnt der Sieg am erst-niedrigsten Brett) würde Garching ein 2-2 reichen, wenn Seifert auf Brett 2 gewinnen würde. Würde er nicht gewinnen, wäre Jonas‘ Partie eh bedeutungslos, da Ilmmünster dann auch bei 2-2 gewinnen würde (Sieg an Brett 3 von Georg). Die Entscheidung weiterzuspielen sollte noch sehr wichtig werden.
Schlichtmann hatte sich nach dem Bauernverlust 50 min für einen Zug Bedenkzeit(!) genommen und dann entschieden, ein taktisches Handgemenge vom Zaun zu brechen, anstatt mit Minusbauern ohne Perspektive zu spielen. Er opferte Dame für Turm und Läufer.
Leider kam Philip dann unter die Räder. Seiferts Königsangriff war brachial. Die beiden folgten im übringen unbewusst einer alten Aljechin-Partie. Und wie bei Aljechin gewann auch hier schwarz.
Georg konnte Schlichtmanns Schwindelversuche abwehren, gewann eine Figur und am Ende noch eine Qualität, so dass ihm ein Mehrturm verblieb: 1,5-1,5.
Es dauerte eine ganze Weile, ehe der Wettkampf entschieden wurde. Jonas stand in unübersichtlicher Stellung etwas schlechter, hatte aber großen Zeitvorteil. Wittke versuchte schließlich in hochgradiger Zeitnot in der Diagrammstellung Sd3 und wurde von Jonas brutal ausgekontert. Nach f5! spielte Wittke Dd5 und kam böse unter die Räder. Wie? Jonas gewann Dame für Turm und stellte damit einen nie erwarteten Sieg sicher.
Ilmmünster ist damit unter den letzten 8 Mannschaften im Bayerischen Pokal und hat mit Garching und Weilheim (im obb. Finale) bereits zwei Zweitligisten geschlagen.
Neueste Kommentare