Erste geht in Tegernsee mit 1,5 – 6,5 unter
Die erste Mannschaft verliert stark ersatzgeschwächt in Waakirchen, wo die Tegernseer ihre Heimspiele austragen. Trotz des Fehlens von 5 Stammspielern, war mehr drin. Zu Tom Niedermeier (Nachtschicht), Leo Knoblauch und Felix Baier (beide in der Ferne weilend), Markus Reischl (Corona-Bedenken) kam auch noch die kurzfristige Absage von Andreas Kampert, wodurch leider auch ein Brett freibeliben musste. Der Wettkampf begann also mit 0-1.
Die Tegernseer haben eine junge Mannschaft mit drei Schülern, die erst am Di durch die Sportregelung der Staatsregierung eine Einsatzmöglichkeit trotz 2G bekommen hatten. Ansonsten wären auch auf Tegernseer Seite einige Bretter freigeblieben. Auch solche Kuriositäten kommen in diesen Zeiten vor.
Zum Wettkampf: Es entstanden rasch viele frühe Scharmützel, die durchaus Spannung verhießen. Bereits nach 20 Zügen kulminierte die Partie von Georg Seisenberger gegen Thiel in etlichen taktischen Spannungen, die Thiel durch ein Remisangebot jäh beendete. Georg nahm das Remis an, in der Ansicht, dass das für einen Mannschaftserfolg durchaus reichen könnte. Eine nicht ausgekämpfte Partie.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Edi Huber gegen Pölz bereits deutliche Stellungsvorteile aus einer Caro-Kann-Variante erhalten und stand Armin Höller gegen Danninger vielversprechend. Bei Philip Schwertler gegen Lettl hatte der Tegernseer eine Figur geopfert – mit unklarem Ausgang und bei Mario Walter gegen Stoib war der Ilmmünsterer als deutlicher Wertungsfavorit gut aus der Eröffnung gekommen. Jonas Andre hatte etwas übereifrig seinen Holländer gegen Dietlmeier nach vorne geworfen und Alex Pertaia stand bei seinem Debut in der Ersten nach einem ungenauen Eröffnungszug gedrückt, aber nicht unhaltbar gegen Cheredzhiyska.
Leider gingen mit Jonas dann die Gäule durch. Nach g5 (Diagramm) folgte g4 und ein Opfer des g-Bauern für die offene Linie. Er spielte weiter mutig nach vorne, aber die Stellung gab solch aggressives Spiel einfach nicht her, so dass Dietlmeier relativ sicher zum Sieg kam.
Gut, dass Armin Höller nichts anbrennen lies und gegen Danninger postwendend zwei Bauern einheimste. In der Diagrammstellung hätte der Tegernseer Nachwuchsspieler mit g5 kontern müssen, um nach Db3+, mit c4! Dc4:+ Kh8 Sb7: Dc8 drei Bauern für die weiße Figur zu geben. Ohne das Opfer c4 geht das Manöver im übringen nicht, weil dann die Dame den Sb7 deckt. Stattdessen zog Danniger Le6 und musste ersatzlos die Bauern b7 und c5 hergeben und wenig später die Partie – ganz stark gespielt von Armin: 1,5-2,5
Und es sah auch auf den weiteren Brettern nicht schlecht aus. Edi hatte eine Quali gewonnen und eine technisch gewonnene Stellung mit zwei Türmen gegen Turm und Läufer erreicht, Philip hatte Lettls Angriff abgewehrt und immer noch eine Figur mehr, Mario hatte nach vorübergehendem Bauernverlust, auf einmal einen a-Freibauern und keinen Minusbauern mehr und Alex hatte sich auch stabilisiert. Ein 4-4 oder auch ein knapper Sieg lagen in der Luft.
Leider kam es dann ganz anders. Der sonst so sichere Mario stellte einzügig und ohne Not die Dame mit einer Springergabel ein. Ein herber Schlag. Und keine 15 min später stellte Edi seine Partie auch noch ein. In der Diagrammstellung gewinnt jeder natürliche Zug, wie z.B. Tae1 oder hg:, aber Edi zog das überehrgeizige Th6, um nach Lc5 festzustellen, dass g3 eine Drohung ist. Es folgten Kf1 und Tg8 und auf einmal hat schwarz Kompensation, weil weiß die Türme nicht mehr tauschen kann. Drei Züge später überzog Edi nochmal und stellte die Partie ein.
Philip machte in etwa zeitgleich a tempo einen Verlustzug: Statt die Dame auf e6 zum Tausch anzubieten, zog er De7?? Die Leser finden den weißen Gewinnzug sicher auch a tempo.
Nach derart leicht verschenkten 2-3 Punkten war der Wettklampf gelaufen: 1,5-5,5.
Alex erreichte als einziger die Zeitnotphase vor der Zeitkontrolle, hatte aber noch 15 min auf der Uhr, als er in der Diagrammstellung mit ab:? die Stellung für seine Gegnerin öffnete und den letzten Punkt überreichte. Der Rest der Partie war nicht mehr zu stoppende Gewinntechnik. Schade, dass er in dieser Partie sein großes Potential nicht ausgenutzt hat und nur defensiv agieren konnte.
In der nächsten Runde geht es gegen Freising, hoffentlich dann wieder in Bestbesetzung.
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