Erste unterliegt unglücklich gegen Starnberg

Das 2,5-5,5 spiegelt den engen Wettkampf am Ende überhaupt nicht wider. Denn Ilmmünster hatte lange alle Trümpfe in der Hand und hätte mindestens ein 4-4 erreichen müssen.

Für den immer noch rekonvaleszenten Markus Reischl spielte diesmal Felix Baier. Jonas Andre rückte in die 2.Mannschaft. Ansonsten trat das Team in der Besetzung an, die in Freilassing gewonnen hatte.

Der Beginn des Wettkampfs deutete schon auf ein enges Match hin. An einigen Brettern hatten wir bessere Stellungen, an anderen zu kämpfen. Einzig Leo Knoblauch in Szalewa tauschten sich schnell in ein Leichtfigurenendspiel, das sie Remis gaben. Die Stellung war im Gleichgewicht, hätte aber durchaus Potenzial zum Weitersielen für beide Seiten gehabt.

Knoblauch – Szalewa: Remis

Höller – Tuchenhagen: +- nach b4

Ganz anders ging Armin Höller zu Werke. Er nutzte einen verfrühten Vorstoß von Tuchenhagen mit feinem Eröffnungsspiel aus und erzielte bereits nach 13 Zügen eine Gewinnstellung. Im Diagramm unten gewann schon b4. Es folgte noch ab: (Da1:, Lb2 +-) Lb2 Dd5 ab: Ta1: La1: Lb4: und nach Db4 gab schwarz auf. So hieß e nach 90 min 1,5-0,5.

Leider hatte zur selben Zeit Felix Baier bei seinem Saisondebut in der Ersten einen Eröffnungsfehler gemacht. Statt Df7 hätte er Dd7 oder Tf7 spielen müssen. Nach b5 Sd8 entschied Wehr mit dem feinen Zwischenzug Le7 die Partie pratisch schon für sich. Felix wehrte sich noch einige Zeit, konnte aber die verlorene Stellung nicht mehr halten.

Nach diesen drei schnellen Partien sah es dennoch nicht schlecht aus. Edi Huber hatte fein eröffnet und mit schwarz deutliche Vorteile gegen Steinmüller erspielt. Auch Thomas Niedermeier hatte eine vielversprechende Stellung gegen Gschwendtner ins frühe Mittelspiel transportiert. Andreas Kampert und Georg Seisenberger kämpften in ihren Schwarzpartien gegen die beiden Lizkas hingegen um Ausgleich. Da aber Philip Schwertler gegen Absmeier die aktivere Stellung zu haben schien, konnte mit einem positiven Ergebnis gerechnet werden.

Etwas bitter war dann, dass Philip zwei Ungenauigkeiten Absmeiers nicht zum frühen Gewinn nutzen konnte. So zog er a Tempo nach e5 d5, statt mit c5 praktisch schon zu gewinnen. Und später verpasste er mit dem natürlichen Sf5 einen deutlichen Vorteil. Aber so oft Absmeier auch ausglich, Philip kam immer wieder in Vorteil.

Bei Edi und Tom hingegen sah alles nach zwei Punkten aus. Denn Edi hatte einen gefährlichen Freibauern auf d3 und Tom starken Königsangriff. Auch bei Edi kann man ledlich kritisieren, dass er mit b5 und b4 zwei Tempi gab – da war eine schnellere Entscheidung möglich. Es sah so aus, dass mit nur einer weiteren verlorenen Partie der Wettkampf gewonnen sein müsste. Während Georg nach und nach ausgleichen konnte, wurde Andreas Stellung immer schwieriger.

Wehr – Baier: +- nach Le7

Litzka M – Kampert: +- nach Ld5

Just als Andreas mit der letzten Ungenauigkeit die Partie dann einstellte (e6 wurde im Diagramm mit Ld5! beantwortet), nutzte Georg eine Starnberger Unachtsamkeit in bereits kippender Partie zu einem entscheidenden taktischen Schlag. Er installierte einen Tarraschspringer auf f4, gewann einen Bauern und zerschlug die weiße Königsstellung. Mit den verbelibenden Partien von Edi, Tom und Philip sollte das eigentlich zum Mannschaftserfolg reichen.

Aber es kam anders. Edi stellte seine Partie, die bis dahin praktisch nur auf ein Tor gespielt wurde, einzügig ein. Steinmüller hatte eine Mattdrohung mit Tf1(??) aufgestellt. Es droht in der Diagrammstellung Tf4 nebst h4 matt. Und d2 geht nicht, denn dann folgt h4+ nebst Kg4 und Lf3+ mit Turmgewinn und Entschärfung des d-Bauern. Edi geriet in Panik und patzte trotz ausreichend vorhandener Bedenkzeit mit Ld5 (???). Nach Ld5: Td5: ist in der Tat Tf4 nebst matt nicht mehr zu verteidigen. Indes hätte Edi hier einzügig gewinnen können. Wie?

Steinmüller – Huber: schwarz am Zug

Niedermeier – Gschwendtner – weiß am Zug

Umgehend konterte Tom mit feinem Finish (Diagramm, Wie?) zum 2,5-3,5. Statt 3,5-2,5 mit fast sicherem Sieg, kam nun alles auf Philip an. Dieser hatte inzwischen Gewinnchance Nr.3 ausgelassen. Ein Damenrückzug nach d1 statt nach f5 hätte den e-Bauern umsonst gewonnen. In der Partie verlor Philip ein wichtiges Tempo, kam aber umgehend wieder in entscheidenden Vorteil. In der Diagrammstellung entschied sich dann der Wettkampf. Philip zog – mit wenig Bedenkzeit – Sf5 (?), was den schlechten Lc8 gegen den starken Sh4 tauschen lässt und die Dame abseits stellt. Es folgte Lf5: Df5: und nach g6 Df3 folgte Sd7 mit klarem schwarzen Vorteil dank der gefährlichen Freibauern. Indes hätte auch Philip hier einzügig gewinnen können. Das primitive De3 mit erzwungenem Damentausch lässt drei passive schwarze Leichtfiguren zurück und die weißen Bauern c und d sind viel gefährlicher als die nicht mehr unterstützen a- und b-Bauern.

In der Partie waren auf einmal Philips Dame und die Leichfiguren deplatziert und Absmaier spielte Punkt und Mannschaftssieg locker nach Hause.

Schwertler – Absmaier: weiß am Zug

Litzka R – Seisenberger: schwarz am Zug

Die Slapstickeinlage des Tages sollte indes noch folgen – allerdings nur noch für die Gallerie. Georg hatte mit 5 min gegen 2 min eine klare Gewinnstellung am Brett, die Litzka zu letzten Schwindelchancen zwang. Der Starnberger versuchte schließlich das Opfer Sf6: mit der letzten Minute auf der Uhr. Und hier geriert Georg völlig durcheinander, verwarf das geplante Df3: wegen Se8:+ ohne auch nur einen Zug weiter zu rechnen. Es gewinnt jeder praktisch Königszug die weiße Dame und damit die Partie. Auch der Partiezug Kf6: gewinnt noch – aber jetzt war die Rechenaufgabe in der Zeit nicht mehr zu schaffen. Man müsste Kg7 finden und dann verstehen, dass nach Sd7: Kf7 gewinnt, weil die Mattdrohung jetzt nicht mehr ohne Damenopfer abwehrbar ist. Georg nahm auf e5 mit dem Turm (mit 1 Sekunde Bedenkzeit) und nach Le5: begriff er, dass der Gewinn futsch war. Derart geschockt überschritt er in immer noch gleicher Stellung die Zeit.

Das Endergebnis von 2,5-5,5 war natürlich viel zu hoch. Im Gegensatz zur Auftaktniederlage gegen Ergolding waren wir dieses mal fast vier Stunden am Drücker und verloren binnen 20 min zwei bis drei Brettpunkte und zwei Mannschaftspunkte. Immer noch sind die krassen Fehler nicht abgestellt. SO liegen wir aktuell mit 2-4 Punkten am Tabellenende und benötigen gegen Ingolstadt dringend einen Sieg in der nächsten Runde.

Die Zweite unterlag gegen Beilngries mit 3,5-4,5. Herbert Peter gelang ein sehenswerter Opfersieg. Stephan Crone. Alfred Winkelmeier, Norbert Holmayr, Jonas Andre und Georg Langenegger spielten Remis. Mario Walter und Dominik Böhm verloren. Die Dritte gewann 4-0 gegen Moosburg 6 in der Aufstellung Lars Porsche, Alex Pertaia, Ivan Petrov und Anton Petrov.