Erste mit Wiedergutmachung: wichtiger 4,5—3,5 Sieg in Freilassing

Nach spannendem Verlauf entscheidet Andreas Kampert gegen Peter Donegani den Mannschaftskampf zweier nicht ganz in Bestbesetzung angetretener Mannschaften durch Läufergewinn nach fünfeinhalb Stunden Spielzeit.

Bei den Ilmmünsterern fehlte Markus Reischl krankheitsbedingt. Für ihn rückte Jonas Andre ins Team. Bei den Gastgebern fehlte Hamberger aus beruflichen Gründen, für den Brett 1 freigelassen wurde. So gewann Edi Huber kampflos. Dafür rutschten die starken Durakovic, Velickovic und Besner jeweils ein Brett nach hinten.

Herrmann-Schwertler: mit Le6 warf Philip die Partie weg

Durakovic-Niedermeier: die schwarze Aktivität reicht nicht

Den 1-0 Vorsprung egalisierte der Freilassinger Hermann, der einen Blackout von Philip Schwertler ausnutzte nach gerade einmal eineinhalb Stunden eine Figur gewann. Das war in einer zuvor völlig ausgeglichenen Stellung natürlich sehr bitter. Und es ging ebenso unschön weiter: Thomas Niedermeier hatte irgendetwas in der Eröffnung durcheinander gebracht. Er kam gegen Durakovic schnell in eine schwierige Stellung und versuchte durch zwei Bauernopfer Aktivität zu erlangen. Durakovic wehrte aber alle Drohungen ab und wurde seinerseits mit Turm und Springer aktiv. Kurze Zeit später kollabierte die Ilmmünsterer Stellung. 1-2

Auf den übrigen Brettern wurde verbissen gekämpft. Armin Höller hatte gegen Prüll einen vorgerückten Bauern auf h4 gewonnen. Jonas Andre hatte etwas Raumvorteil am Königsflügel gegen Flatz. Andreas Kampert stand gegen Donegani in einer symmetrischen Bauernstellung etwas unter Druck und Leo Knoblauch musste sich mit einem interessanten Figurenopfer von Besner auseinandersetzen. Georg Seisenberger hatte indes gegen Velickovic eine Figur für zwei Bauern geopfert.

Leo gab die Figur für sofort für ein etwa gleiches Endspiel zurück. Auch Velickovic gab eine Quali zurück, um den größten Druck aus der Stellung zu nehmen. Beide Partien standen Spitz-auf-Knopf. Etwas Glück dann für Andreas, als der bis dato stark spielende Donegani einen Bauern durch eine relativ billige Falle einstellte. Es entstand ein Endspiel mit Damen und verschiedenen Läufern mit Mehrbauer für Andreas. Jonas rückte am Königsflügel mit e- und f-Bauern vor, während Armin sich noch mühte, den entscheidenden Gewinnplan zu finden.

Als Georg versuche, mit taktischen Drohungen die freilassinger Rochade zu verhindern, fasste Leo den falschen Endspielplan: statt eine Doppelturm- oder Turmendspiel anzustreben, landete er in einem Läuferendspiel und dieses war prompt verloren. Besner realisierte technisch präzise und unbarmherzig: Georg verbuchte indes einen Teilerfolg. Velickovic musste in eine Zugwiederholung einwilligen. Seine Dame hatte nur die Felder a8 und a7 zum Pendeln: 1,5-3,5.

Besner-Knoblauch: Ende eines präzisen Endspiels

Seisenberger – Velickovic: Zugwiederholung nach Da8

Das Zwischenfazit nach 3 Stunden sah nicht gut aus. Aber der Wettkampf war damit noch lange nicht verloren. Denn die zwei Partien mit Ilmmünsterer Vorteilen wurden souverän in zwei Punkte umgesetzt: Jonas gewann eine Figur und Armin hatte mit drei Mehrbauern und entscheidendem Königsangriff wenig Mühe seinen Vorteil zu realisieren. Diese beiden Start-Zielsiege stellten noch vor der Zeitkontrolle auf 3,5-3,5.

Flatz – Andre: ein schöner Figurengewinn

Das Match ging bald in die Verlängerung. Und Andreas schlug kurz vor Zeitkontrolle mit dem zweiten taktischen Trick zu. Donegani hatte in der Diagrammstellung einen starken a-Freibauern als Kompensaton für den Minusbauern nach vorne getrieben – zu weit nach vorne. Denn Andreas holte diesen zweizügig mit einem raffinierten Zwischenzug ab.

Höller – Prüll: drei Bauern und ein König für Ilmmünste

Das war aber noch nicht das Ende vom Lied. Klar war nur, dass Andreas kein Remis mehr nehmen würde und auf Gewinn spielen würde. Aber, ob das gelingen würde, war eineinhalb Stunden lang unklar. Erst als Andreas alles riskierte kam in der nächsten Diagrammstellung die Taktik zum dritten mal zum Zug. Andreas spielte h6 und nach Lg2: gh:. Es folgte Kg7 und nach Lh4 spielte Donegani Lf1 mit Mattdrohung – und fiel aus allen Wolken, denn Andreas zog nicht das erwartete Df6:, sondern Dg1 + mit Läufergewinn. Damit war die Partie entschieden und die Erste hatte die ersten beiden Punkte in der neuen Saison unter Dach und Fach.

 

Kampert – Donegani: zwei taktische Schläge entscheiden die Partie:

Dg1

Etwas glücklich, aber am Ende nicht ganz unverdient gelang somit Widergutmachung für den völlig verkorksten Saisonauftakt gegen Ergolding. Die wesentlich stärker eingeschätzten Freilassinger konnten v.a. dank der starken Auftritte von Jonas und Armin und der Nervenstärke von Andreas bezwungen werden.